Jamie N Commons | Biografie

Jamie N Commons, 2014

Jamie N Commons
Mit seinem reichen, kratzenden Gesang und der Vorliebe für düster-leidenschaftliches Songwriting bietet der britische Sänger/Gitarrist Jamie N Commons eine grobkörnige Variante von Rock’n’Roll an, die jeden Zuhörer in eine andere Zeit katapultiert. Während sich bereits Elvis Costello als Fans outete und die britische Presse ihn mit Nick Cave verglich, biegt der 24-jährige Songschreiber nicht nur abermals die Zeit, sondern vertieft nun seinen Sound durch die Zusammenarbeit mit Alex Da Kid (der Grammy-ausgezeichnete Produzent, der bereits mit Hip-Hop-Größen wie Dr. Dre, Eminem und Nicki Minaj arbeitete). Als neues Mitglied von Alex’ KIDinaKORNER, einem Label unter dem Dach von Interscope Records, wo unter anderem Imagine Dragons und Skylar Grey zu Hause sind, veröffentlicht Commons eine EP und einen neuen Langspieler, die mit berauschenden Beats und kühnen, einfallsreichen Grooves einen komplett neuen Stil von Blues-infizierten Rock präsentieren werden.
Auf der sechs Tracks starken EP „Rumble And Sway“ stellt Commons eine Song-Sammlung zur Schau, die sich von stampfenden Retro-Soul über stimmungsvolle Balladen bis hin zu feurigem Pop erstrecken. Wie sein 2013 veröffentlichtes Debütalbum versammelt Commons auf „Rumble And Sway“ abermals eine vierköpfige Band um sich, die er während seines Studiums am Goldsmiths College in London akquirierte. Als Nachfolger zu Commons’ „The Baron EP“, die 2012 bei der BBC Sound-Umfrage nominiert war, weist „Rumble And Sway“ einige Features aus, unter anderem modernste Produktionen von Alex Da Kid als auch Hit-Material von Eg Whit (Florence + the Machine, Adele) und Eliot James (The Futureheads, Bloc Party).
Die stürmische Liebe für den Blues im Herzen seines leistungsstarken Rock wurde für Commons bereits im frühen Alter entfacht. In Bristol geboren, doch in Chicago aufgewachsen, begleitet Commons als kleines Kind seinen musikbesessenen Vater zu Konzerten der Allman Brothers Band und Neil Young. Im Alter von zehn Jahren brachten ihn Mobys Gospel-beeinflusstes Album „Play“ und der Americana-gefärbte Soundtrack zu „O Brother, Where Art Thou“ tiefer zu den Wurzeln von Rock-Musik. Mit 15 erhielt er seine erste Gitarre und begann, sich das Spielen selbst beizubringen. „Ich habe das Gitarre spielen, so wie die meisten Leute gelernt – in meinem Schlafzimmer sitzend und stundenlang die Riffs von Jimi Hendrix kopierend“, erinnert er sich. „Nach einer Weile habe ich dann meine eigenen Riffs gespielt, die wahrscheinlich zunächst genauso wie Jimi Hendrix klangen, aber schließlich ihren eigenen Sound formten.“
Nach mehreren Stationen in Highschool-Punkbands wechselte Commons ans Goldsmiths College und wurde zunehmend von britischen Folk-Troubadours wie Nick Cave, John Martyn und Delta-Blues-Legenden wie Mississippi John Hurt fasziniert. Während er an der Schule seine Band formte und langsam begann, seine ersten Shows in lokalen Kneipen zu spielen, führte ihn ein rigoroser Tour-Schedule zum Labeldeal. „Wir sind die Dinge bei unseren Live-Shows auf altmodische Art und Weise angegangen. Das heißt, wir haben einfach gespielt und gespielt und kontinuierlich wurden die Locations größer und größer“, bemerkt Commons.
Im Dezember 2011, auf dem Weg zu einem Coldplay-Konzert in Newcastle, traf Alex Da Kid im Zug auf eine Vielzahl von Commons’ Verlag-Vertretern. „Sie haben mir Jamies Musik vorgespielt und ich verliebte mich sofort“, sagt Alex. „Er macht Rock’n’Roll, der sich in einem ganz anderen Raum bewegt, als alles andere da draußen, und er hat eine wundervolle Stimme, die sich vollkommen verwandeln kann, was auch immer er singt.“ Nach der Rückkehr aus Newcastle traf sich Alex mit Commons in einem Pub und – ungefähr einen Monat später – flog er ihn nach Los Angeles, sodass sich die beiden im Studio verkriechen konnten, um gemeinsam an der Musik zu arbeiten.
Einmal im Studioprozess eingetaucht, kreierte das Duo einen Genre-übergreifenden Sound, der Commons’ rohe, wilde Energie mit Alex’ herausragenden Stil als Hip-Hop-Produzent verwebt. „Alex machte ein paar Beats und ich kam mit Songideen um die Ecke, und ziemlich schnell haben wir die gleiche Sprache gesprochen, mit der wir alles zusammengebracht haben“, sagt Commons. „Was wir am Ende erschaffen haben, ist eine wirklich abwechslungsreiche, vielseitige Sammlung an Songs, die einem das Gefühl geben sowohl zwischen Genres als auch zwischen der Zeit hin- und herzuspringen.“
„Rumble And Sway“, die Lead-Single sowie Titeltrack, kommt zum Auftakt mit Vollgas daher, während der stolzierende, schwelende und Horn-getränkte Habitus nicht nur zum Tanzen einlädt, sondern eine perfekte Einführung in den unvergesslich meisterhaften Gesang von Commons darstellt. „Worth Your While“, das nächste angetriebene Kraftpaket, verbindet einen fetten, verschwommenen Groove mit einem brütend heißen Gitarren-Riff und einem Gesang, der zwischen lüsternem Knurren und Motown’eskem Harmonien pendelt. Während sowohl die schmerzhafte Gospel-infizierte Nummer „Wash Me In The Water“ als auch das Piano-veredelte „Have A Little Faith“ mit seinen knackigen Beats Midtempo-Rhythmen und Soul-ergreifende Texte über Leid und Erlösung vermischen, entpuppt sich „Caroline“ als träumerische Ballade über Liebeskummer, der durch qualvolle Streicher verstärkt wird. Beim langsam wachsenden und stürmischen „The Preacher“ minimiert Commons seine britischen Folk-Einflüsse für ein geradezu gruseliges Epos über einen evangelischen Prediger, der seine eigene Frau ermordet.
Obwohl „Rumble And Sway“ musikalisches Neuland betritt, behält Commons den gleichen robusten Geist bei, der sein Songwriting als auch seine Gigs auszeichnet und ihn in eine Reihe seiner Vorbilder wie Tom Waits, JJ Cale und Johnny Cash setzt. „Das sumpfige, bluesige Rock’n’Roll-Zeug ist immer der erste Anhaltspunkt, wenn ich einen Song schreibe“, sagt er. „Zur gleichen Zeit ist es wichtig, etwas Neues und Anderes in die Welt zu setzen.“ Für Commons geht die Formel aus direkten Songwriting, aus dem Bauchgefühl heraus, und den glatten, stilvollen Produktionen auf, da sie ihm erlauben sowohl seine Kreativität zu erweitern als auch eine entscheidende Lücke in der heutigen Pop-Szene zu füllen. „Im Moment gibt es jede Menge Musik, die einen riesigen, lauten und druckvollen Klang hat“, sagt Commons. „Wenn man hier das Blues-Element hinzufügt, nimmt die Musik eine Schwere und Rohheit auf, der nur schwer beizukommen, aber unglaublich kraftvoll ist.“  
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