Jeezy | Biografie

Jeezy, “Church In These Streets”, 2015

Mit einem offenen Brief hat sich Jeezy an seine Fans gewendet und zugleich sein sechstes Solo-Album angekündigt, das am 13. November 2015 erscheint. Als erster Single-Vorbote erschien der minimalistische Track “God”, mit dem Jeezy, der dieses Jahr seinen 38. Geburtstag feierte, seine aktuelle Agenda absteckt und soziale Ungerechtigkeiten anprangert.
In dem ausführlichen Schreiben an die Fans und “Street Disciples” äußert Jeezy ganz unverblümt seinen Unmut und seine Bedenken in Bezug auf das, was aktuell “rund um den Globus” passiert: Armut sei ein dermaßen weit verbreitetes Problem, dass immer mehr Menschen Gefahr laufen würden, ihr Leben zu verlieren oder zumindest im Gefängnis zu landen. Polizeigewalt gegen Farbige sei dabei nur eine Facette dieser Krise, gegen die er nun ein massives Statement setzen will – und sich dabei auf einstige Führerpersönlichkeiten wie Malcolm X, Martin Luther King und Bob Marley beruft. “Bist du auf dem richtigen Weg?”, fragt Jeezy, der mit “God” das Potenzial in seinen Mitmenschen beschwört, um seinen offenen Brief schließlich sogar mit dem Titel Pastor Young zu unterzeichnen. Sein sechstes Album mit dem Titel “Church In These Streets”, auf dem er diese Themen vertiefen wird, erscheint am 13. November 2015.
Ursprünglich hatte der in Georgia geborene Jeezy, bürgerlich Jay Jenkins, eher eine Karriere im Hintergrund geplant: Jahre bevor er sein gefeiertes Debüt ablieferte, gründete er bereits sein eigenes Label Corporate Thugz Entertainment und war erfolgreich als Promoter tätig. Doch dann ging alles Schlag auf Schlag: Nachdem er als Young Jeezy mit “Let’s Get It: Thug Motivation 101” eines der erfolgreichsten Debüt-Alben des Jahres 2005 vorgelegt hatte (Platz 2 in den US-Charts), wurde er postwendend vom US-Rolling Stone in die Liste der “Artists To Watch” aufgenommen. Während die New York Times seinen Erstling, der ganze sieben Chart- bzw. Radiohits hervorbrachte (unter anderem “Soul Survivor feat. Akon”), schließlich sogar als “Pop Album of the Year” auszeichnete, wurde er selbst zum “Best New R&B/HipHop Artist” bei den Billboard Music Awards 2005 gekrönt.
2006 war der Nachfolger “The Inspiration” eines der erfolgreichsten Rap-Alben des Jahres, als Jeezy erstmals sogar die Spitzenposition der US-Albumcharts belegte. Obwohl das 2008 nachgelegte Werk den Titel “The Recession” trug, ließ auch seine schließlich sogar für einen Grammy nominierte Single “Put On” feat. Kanye West massiv die Kassen klingeln. Auch “The Recession” ging an die Spitze der amerikanischen Charts, woraufhin Jeezy eine ganze Reihe von Hits mit Größen wie Rihanna und Usher aufnahm.
Seither nur noch als “Jeezy” (ohne “Young”) unterwegs, stiegen die zuletzt veröffentlichten Alben “Thug Motivation 103: Hustlerz Ambition” und “Seen It All: The Autobiography” in den Jahren 2011 und 2014 auf Platz 3 bzw. 2 in die US-Charts und rundeten ein ganzes Jahrzehnt mit gleich fünf Top−3-Alben ab.
“The Atlanta legend is back”, schrieb Fact Mag bereits über seine neue Single “God”: Indem Jeezy sich dieses Mal noch intensiver mit aktuellen Problemen und sozialer Ungerechtigkeit auseinandersetzt, belegt der längst als Wegbereiter des Trap-Phänomens geltende Südstaaten-Rapper erneut, dass es ihm um sehr viel mehr geht als Statussymbole & Co. Stattdessen spricht er auf dem von TM−88 und Southside produzierten, knallhart-minimalistischen Vorgeschmack “God” klare Worte – und bezieht sich natürlich auch auf Kanyes Track “I Am A God”. Kanye zählte zu den ausgewählten Live-Gästen, als Jeezy vor Kurzem das 10-jährige Jubiläum von “Let’s Get It: Thug Motivation 101” mit einem großen Konzert in Atlanta feierte, bei dem auch André 300, Big Boi und T.I. die Bühne mit ihm teilten.
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