Volto! | Biografie

Volto – Incitare – 2013

Musiker: John Ziegler – Gitarre / Jeff Babko – Keyboard / Lance Morrison – Bass / Danny Carey – Drums
Vom Start weg waren Volto! eine echte Kuriosität. Die Band setzte sich aus einigen der besten Musiker von Los Angeles zusammen, widmete sich aber bei ihren Auftritten in dem klitzekleinen Jazzclub The Valley mit voller Begeisterung dem Spielen von Coverversionen. In einer Zeit, in der Rockmusiker in der verzweifelten Hoffnung einen Plattendeal zu ergattern und zu Ruhm zu gelangen, die Clubbesitzer in Hollywood dafür bezahlten, um ihr eigenes Material aufführen zu dürfen, war das schon recht ausgefallen. Noch merkwürdiger waren allerdings einige der Stücke, die Volto! coverte: Im Repertoire befanden sich nämlich auch Fusion-Nummern von Weather Report, Jeff Beck und Tony Williams. Nummern mit komplexen Arrangements und bei denen sich die Musiker die Freiheit gönnten, auf Teufel-komm-heraus zu improvisieren.

Die besten Musiker Los Angeles' schließen sich zusammen

Um das Geheimnis endlich zu lüften: Hinter dem Bandnamen Volto! stecken John “Volto” Ziegler, Lance Morrison und Danny Carey. Carey ist seit 1990 Schlagzeuger der progressiven Metal-Band Tool (deren Alben mehrfach mit Platin ausgezeichnet wurden und schon drei Grammys ernteten), war auch auch schon auf Einspielungen von Carole King und Adrian Belew zu hören. Bekannt ist er für Schlagzeugsoli von ruhiger Intensität und atemberaubender Akkuratesse. Das Rhythmustandem von Volto! bildet er mit Lance Morrison, einem höllisch guten Bassgitarristen, der aus aus dem texanischen Corpus Christi stammt und vor allem als Session- und Tour-Bassist von Alanis Morissette, den Simple Minds, Rod Stewart, Anastacia und Don Henley bekannt wurde. Bei jedem Konzert erhielt der ruhige, stoische Golfmützenträger die Chance, seine technischen Fähigkeiten in ein oder zwei Soli, die er (etwas sarkastisch) allen Ladys im Club zu widmen pflegt, “zur Schau zu stellen”. Einer der größten Fans dieser Morrison-Soli ist Gitarrist John “Volto” Ziegler (den es wie Lance von Texas nach Los Angeles verschlug), der mit Danny Carey auch in der Rockband Pigmy Love Circus zusammenspielt.  Bei Volto! brilliert er mit mörderischen Gitarrenläufen, raffinierten Arpeggios, einer delikaten Phrasierung und dem Einsatz zahlreicher Effekte.

Volto!: Sessions in Partylaune

Nach ihren Auftritten im The Valley setzte die Band ihre ausgelassenenen Sessions in Partylaune oft im Probeloft von Tool oder in Dannys Hollywood-Domizil fort. Über texanischem Shiner-Bockbier, Wodka und Tequila beschlossen sie eines Tages, für die Konzerte von Volto! auch mal ein paar eigene Songs zu schreiben. Und wer weiß, vielleicht könnte man mit dem eigenen Material auch mal ein Album einspielen.

Eigene Songs für “Incitare”

Um das Unterfangen so locker wie nur möglich anzugehen, buchte die Band keines der zahllosen professionellen Studios von Los Angeles, sondern gab dem bescheidenen Studio im Tools Probeloft den Vorzug. Dort wurden die Songs für “Incitare” live eingespielt. Die Aufnahmen machte der alte Studiohase und Toningenieur “Evil” Joe Barresi (Tool, Queens Of The Stone Age, Bad Religion). Und zur klanglichen Verstärkung holten Volto! in Jeff Babko (u.a. Frank Ocean, Jason Mraz, Sheryl Crow, Larry Carlton, Robben Ford) noch einen wahren Tastenzauberer an Bord, der Stücken wie “Grillz”, “BHP” und “Grip It” noch mehr Intensität verlieh.

 Album mit psychedelischem Cover

Für das Cover von “Incitare” wählte die Band ein Bild des psychedelischen Underground-Comic-Zeichners Rick Griffin, das ursprünglich einmal für ein Cover der 1960er-Jahre-Rockband Steppenwolf vorgesehen war, aber aus unerfindlichen Gründen nicht verwendet wurde. Auch Tool-Gitarrist Adam Jones steuerte noch Artwork zum Album bei.

Die Wiederbelebung von Fusion

Mit dem fulminanten Album “Incitare” belebt Volto! auf heftige Weise das Fusion-Genre wieder, das sich seit den 1980er Jahren in einem fast schon komatösen Zustand befand. Mit originellen Eigenkompositionen verbeugen sich die Musiker vor ihren originalen Vorbildern: vor Weather Report, John McLaughlins Mahavishnu Orchestra, Tony Williams Lifetime, Chick Coreas Return To Forever und Jeff Beck.
Songs: 1. Grip It / 2. Grillz / 3. Whopner / 4. Drumbeaux / 5. Quirk / 6. BHP / 7. Meltdown / 8. Tocino / 9. I’m Calm Now
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