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Biografie Angela Gheorghiu

Angela Gheorghiu
11.01.2005
Angela Gheorghiu wurde am 7. September 1965 in Adjud als Tochter eines Zugführers geboren und verbrachte ihre Kindheit in der moldavisch-rumänischen Provinz als ein ganz normales Mädchen ohne besondere Ambitionen. Musik allerdings lag ihr, so sehr, dass sie mit ihrer Schwester zusammen Opernsängerinnen imitierte, die sie im Radio gehört hatte. Das klang gut und daher beschlossen ihre Eltern, sie zunächst an die Musikschule ihrer Heimatstadt, dann an das nächst größere Pendant, das George Enescu Lyzeum in Bukarest zu schicken.Dort erhielt sie von ihrem 14.Lebensjahr an eine anspruchsvolle Ausbildung, zu der Schauspielunterricht ebenso gehörte wie Ballett, Klavier und Gesangstunden bei der großen Pädagogin Mia Barbu.

Im Anschluss daran besuchte Angela Gheorghiu die Bukarester Musikakademie, woaus der begabten Jungstudentin eine ungewöhnlich versierte Sängerin wurde, was sie als Mimi in “La Bohème” unter Beweis stellte, ihre Opernpremiere im Alter von 23 Jahren und zugleich ihre Diplomarbeit. Nach der Öffnung des eisernen Vorhangs landete Gheorghiu in Amsterdam, nahm an einem vom Fernsehen übertragenen Konzert für junge Sänger teil und wurde daraufhin zum Vorsingen nach Covent Garden gebeten. Peter Katona, der für Besetzung zuständige künstlerische Leiter der Royal Opera, machte ihr das Angebot, in “La Bohème” zu debütieren. Aus Vorsicht entschied sie sich jedoch für eine weniger anspruchsvolle Rolle, die Zerlina in “Don Giovanni”. Diesen Entschluss bereute Angela Gheorghiu allerdings recht bald, denn mit der die Partie fühlte sie sich unterfordert. Doch die nächste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten.

Nach Mimi (“La Bohème”), Liu (“Turandot”), Micaëla (“Carmen”) und Nina in Massenets “Chérubin” folgte 1992 ihr Debüt in Wien und Hamburg als Adina und 1993 an der New Yorker Metropolitan Opera als Mimi. Der Durchbruch aber gelang am 25. November 1994, als sie in Covent Garden die Premieren-Violetta aus “La Traviata” sang (Inszenierung Richard Eyre). Es war eine bewegende Aufführung unter erfahrener Leitung, denn am Pult stand Sir George Solti, der selbst derart betört von der stimmlichen Ausdruckskraft Gheorghius gewesen sein soll, dass er den Tränen nahe war.

Von da an wurde alles leichter. Zunächst lernte die Sopranistin ihren zukünftigen Ehemann kennen, den Tenor Roberto Alagna, der zur selben Spielzeit und am selben Haus Gounods “Romeo” sang (Hochzeit 1996). Dann bekam sie einen Vertrag mit der Decca, die brillante Aufnahmen mit ihr machte, unter anderem ihre Paraderollen in “La Bohème” und “La Traviata”. Gheorghiu wurde herumgereicht, sang an der Met und zahlreichen anderen renommierten Bühnen. Sie erweiterte ihr Repertoire, entwickelte ein Faible für das französische 19.Jahrhundert und den italienischen Verismo und ersang sich eine Anhängerschaft, die in ihrer Verehrung Callas-hafte Formen annahm.

Ihren Erfolg in Covent Garden mit La Traviata wiederholte Angela Gheorghiu im Dezember 1997 in Jonathan Millers neuer Produktion an der Pariser Opéra de la Bastille. Daraufhin erhielt sie Angebote von Opernhäusern rund um die Welt und trat mit ihrem Mann im März 1999 in “Roméo et Juliette” an der Metropolitan Opera auf. Die Lyric Opera of Chicago hatte sie zuvor für “L’Elisir d’amore” engagiert, Dabei erwies sich die Liaison der Gesangsstars als durchaus produktiv für die Kunst beider Beteiligten: “Ich glaube, unsere Darbietungen gewinnen dadurch, dass wir gemeinsam auftreten”, meinte Gheorghiu in einem Interview und führte fort: “Denn musikalisch stimmen wir völlig überein und sprechen alles durch – jede Note, jede Bewegung, jedes Wort. Das ist auf musikalischer und natürlich auch auf persönlicher Ebene sehr erfüllend und in keiner Weise einschränkend.”

Und so entstanden Aufnahmen mit dem Dirigenten John Mauceri für Decca mit Arien aus La Bohème, Don Pasquale und Falstaff (“Arias”, 1996), Alben mit Sir Georg Solti (“La Traviata – Auszüge”, 1997), Riccardo Chailly (“La Traviata”, 1999, SACD 2003; “Heroines”, Verdi, 2000) oder auch besondere Zusammenstellungen wie “My World” (mit Malcolm Martineau,1998), eine Auswahl von 25 Liedern aus 15 verschiedenen Ländern. Und die Kompilations “The Essential” (2004) und The Art of" (DVD 2004) wiederum dokumentieren mit weit gefassten Arien Programmen, wie sie Zeitschrift Billboard zu ihrem Urteil kam: “Sie besitzt Talent und Glamour, ist von Kopf bis Fuß eine Diva – die rumänische Sopranistin Angela Gheorghiu ist nichts weniger als ein Star.”

6/2005

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