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Geschenktipps Teil 3: Anna, Cecilia und Leonard

Cecilia Bartoli
17.12.2008
Die Runde drei der Weihnachtstipps für Spätentschlossene ist eröffnet. Denn es gibt natürlich weiterhin Vieles zu empfehlen, was sich in exklusiver Aufmachung unter dem Christbaum vortrefflich macht. Zum Beispiel das famose und internationale erfolgreiche Duett-Album von Anna Netrebko und Rolando Villazon. Oder die Edel-Edition der Opernsensation „Maria“ der römischen Mezzosopranistin Cecilia Bartoli. Oder auch ein immer währender Klassiker, die berühmte Bernstein-Version der „West Side Story“ in der Deluxe Version.
Jedes Opernjahrzehnt hat sein Traumpaar, in dem sich die Bedürfnisse des Publikums nach Können und Prominenz, Talent und Eros, Stimmung und Spannung auf der Bühne verbinden. Selten allerdings waren sich Publikum und Kritik so einig über eine künstlerische Liaison wie im Fall eines Traumpaares der vergangenen Jahre. Denn die russische Sopranistin Anna Netrebko und der mexikanische Tenor Rolando Villazón überzeugten in jeder Nuance ihrer Darstellung und Interpretation, ihrer Ausstrahlung und ihres sich ergänzenden musikalischen Verständnisses. Und so wundert es wenig, dass „Duetts“ zu den Aufnahmen gehört, die seit ihrer Veröffentlichung weltweit die Fans begeistert. Mit dem natürlichen Charme zweiter Ausnahmekünstler werden hier Melodien angestimmt, die zum Großartigsten gehören, was das Opern-Genre zu bieten hat, und das mit einer emotionalen Intensität, die ihresgleichen sucht. Und die Special Deluxe CD/DVD Edition bietet neben dem Musik-Programm und zusätzlichen Interview- und Musiksequenzen Ausschnitte eines Konzerts von Anna Netrebko und Rolandon Villazón in Paris am Théâtre des Champs-Élysées vom März 2007. Ein Stück nicht nur, aber auch für Sammler.
Es war eine Sensation. Ein Opernstar der Gegenwart traf einen Mythos der Musikgeschichte. Cecilia Bartoli präsentierte mit „Maria“ ihre Hommage an eine der schillerndsten Figuren der Opernwelt, die Diva der europäischen Romantik Maria Malibran. Es wurde nicht nur einfach ein Tribute, sondern das Resultat der umfangreichen Beschäftigung mit einer Epoche, in der die Oper mit dem Belcanto eine ihrer melodiös reizvollsten Zeiten erlebt hat. Und es wäre kein Album von Cecilia Bartoli, würde die neugierige Künstlerin nicht auch einige musikalische Perlen zutage fördern, die wie Arien von Manuel Garcia oder Lauro Rossi seit langem bereits der Wiederentdeckung harrten. So setzte sich ein Programm zusammen, das nicht nur an die Stärken von Cecilia Bartolis großartiger Stimme anschließt und ihre Variationsbreite, ihre Farbvielfalt, Kraft und Interpretationsgabe dokumentiert, sondern darüber hinaus ein Hörbild einer Epoche rekonstruiert, das auch für den erfahrenen Opernkenner viele Überraschungen zu bieten hat. „Maria“ ein Meisterwerk der Gesangskunst, das in besonderem Maße Freude bereitet, wenn es in Form der Limited Super Deluxe Edition als CD/DVD-Schuber genossen wird. Denn in dieser Fassung ist nicht nur die Musik, sondern auch die Entstehungsgeschichte und via Konzertausschnitten der besondere Charme Bartolis zu bewundern, der dem Projekt zu einem Sahnehäubchen verhilft.
Und als Abschluss noch ein Klassiker, Leonard Bernsteins „West Side Story“ mit dem Maestro himself. Über all die Jahre hinweg, in denen die „West Side Story“ seit ihrer Uraufführung 1957 die internationalen Bühnen eroberte, hatte sie Leonard Bernstein kein einziges Mal selbst dirigiert. So war es auch für ihn eine Premiere, als er im September 1984 in einem New Yorker Aufnahmestudio erschien, um mit einem speziell für diese Gelegenheit zusammengestellten Starensemble sein bekanntestes Werk für die Nachwelt festzuhalten. Darüber hinaus hatte sich ein Kamerateam der BBC angesagt, das den Prozess der Entstehung dieser Aufnahme dokumentieren wollte. Daraus entwickelte sich ein vielfach prämierter Klassiker der Tonträgergeschichte und in Verbindung mit der Fernsehfassung ein in hohem Maßer unterhaltsames Stück Musikhistorie. Neben José Carreras als Tony standen in den Hauptpartien Kiri Te Kanawa (Maria), Tatiana Troyanos (Anita) und der junge Kurt Ollmann (Riff) und ein grandioses Chorensemble dem Meister zur Seite. Das Zentrum des Ganzen jedoch war Leonard Bernstein selbst, der quirlige Maestro im knallroten Pulli, der mit der ihm eigenen unwiderstehlichen Art, Orchester und Sänger anführte. Er ließ sich selbst von seiner Musik mitreißen wie ein kleiner Junge, der mit seinem Lieblingsspielzeug hantiert. Und schon allein deshalb ist die Limited Deluxe Edition der „West Side Story“ selbst ein Klassiker, dem es gelingt, mit jedem Ton und jedem Bild die Freude am Musikmachen zu kommunizieren.

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