Cecilia Bartoli | News | "Voices 2001"

“Voices 2001”

15.08.2001
Sänger haben ihr Instrument immer bei sich. Das hat die Jodler unter der Dusche nicht immer beliebt gemacht. Deshalb gibt es jetzt “Voices 2001”. Jede Woche präsentieren wir eine “Stimme” der “Voices 2001” mit Hörbeispiel.
Als Rossini mit 23 Jahren an das prestigeträchtige Opernhaus von Neapel verpflichtet wurde, war er bereits der erfolgreichste und mittlerweile teuerste Opernkomponist seiner Zeit. Die Hochzeitskantate “Le nozze di Teti e di Peleo” war sein erster höfischer Kompositionsauftrag. Wenn Cecilia Bartoli die wilden Koloraturen in der Arie “Ah, non potrian resistere” herunterperlt, ist die Melodie auch beim ersten Hören sofort vertraut. Rossinis Arbeitsstil, gut funktionierende Arien und Musiknummern immer wieder einzusetzen, ist für eine Ausnahme-Sängerin wie Cecilia Bartoli eine grandiose Gelegenheit, mit ihrer musikalischen Gestaltungsfähigkeit zu verblüffen: Die Arie ist nichts anderes als eine Drittverwertung seiner Bravournummer “Non più mesta” aus dem “Barbiere”, die Rossini schon wenige Monate nach der Uraufführung noch einmal in “La Cenerentola” als effektvolle Schlussarie eingesetzt hatte.
 
Doch Star-Cenerentola Cecilia Bartoli, gewinnt ihrer Arie in jeder Fassung neue Seiten ab und erfindet die vertracktesten Verzierungen. Sie vermag, wie R. Tiedemann bewundernd im “Opernglas” schreibt, “vor allem (mit) den stets atemberaubend schnell angegangenen Koloraturen der letzten Strophe den Hörer in Staunen zu versetzen”. Dass La Bartoli sich nicht auf solchen Lorbeeren ausruht, zeigt ihr allerneuestes Solo-Album. Wieder hat sie in den Archiven geforscht und wurde – wie bei ihrem Vivaldi-Bestseller – mit bisher unentdecktem Material aus dem Barock fündig: Sie singt wunderbar emotionale Arien von Christoph Willibald Gluck – ein Koloraturenfest. Ausprobieren? Hinhören.

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