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Christian Scott – Live At Newport

05.11.2008
Nachdem er mit seinen beiden Studioalben einigen Staub aufgewirbelt hat, legt der junge, bereits für einen Grammy nominierte Trompeter Christian Scott nun als dritten Streich ein Live-Album mit einer Bonus-DVD vor. Mitgeschnitten wurden diese Aufnahmen am 9. August 2008 beim JVC Newport Jazz Festival in Newport/Rhode Island. Das Set “Live At Newport” besteht aus einer CD mit acht Stücken und einer Bonus-DVD, die dasselbe Konzert (mit Ausnahme des Stücks “The Crawler”) noch einmal als Film präsentiert. Die DVD enthält außerdem einen fast 40minütige Dokumentation von den Proben, die Scott zwei Tage vor seinem Newport-Auftritt an der Berklee School of Music in Boston abhielt. Darüber hinaus gibt es auf der DVD auch noch zwei exklusive Interviews mit dem Künstler, die vor und nach dem Konzert aufgezeichnet wurden.
Das von Christian Scott und Chris Dunn produzierte Live-Album enthält neben vollkommen neuem Material auch neue Versionen von drei Songs, die bereits auf den beiden ersten Alben des Trompeters erschienen waren: “Rewind That” stammt ursprünglich von Scotts 2006 erschienenen Debütalbum gleichen Titels, “Litany Against Fear” und “Anthem” vom letztjährigen Zweitwerk “Anthem”. Brandneu sind hingegen die Stücke “Died In Love”, “Isadora”, “Rumor”, “The Crawler” und “James Crow Jr. Esq.”.

Die Band, mit der Christian Scott beim Newport Jazz Festival auftrat, setzt sich aus durchweg jungen, aufstrebenden Musikern zusammen: Tenorsaxophonist Walter Smith III und Gitarrist Matt Stevens kennt man bereits von Scotts ersten beiden Alben und Pianist Aaron Parks stieß auf “Anthem” zum inneren Zirkel des Trompeters. Neu dabei sind nun Bassist Joe Sanders und Schlagzeuger Jamire Williams. Der aus Milwaukee stammende 24jährige Joe Sanders war Schüler von Christian McBride und arbeitete u.a. schon mit den Heath Brothers und dem Gerald Clayton Trio, in dem auch Jamire Williams Mitglied ist. Der Schlagzeuger (und HipHop-Produzent) Williams spielte darüber hinaus auf Kenny Garretts letztem Album (“Sketches Of MD”) mit und unterhält eine eigene Band namens Eri-Maj Group. Der gehört wiederum auch Gitarrist Matt Stevens an, der hier als musikalischer Leiter der Band von Christian Scott fungiert sowie mit “Rumor” und “The Crawler” zwei Kompositionen zum Repertoire beisteuerte. Alle anderen Nummern stammen aus der Feder Christian Scotts.

Das Album ist im Prinzip eine Hommage an Miles Davis, der 50 Jahre vor Christian Scott an selber Stätte mit John Coltrane, Cannonball Adderley, Bill Evans, Paul Chambers und Jimmy Cobb ebenfalls ein Live-Album aufgenommen hatte: “At Newport 1958”. Der Geist von Miles durchweht vor allem die melancholischen Ballade “Isadora”. Aber Christian Scott und seine Mitstreiter flüchten sich nicht in nostalgische Reminiszenzen, sondern geben ihrer Musik stets eine erfrischend zeitgenössische Note. Gitarrist Matt Stevens klingt bisweilen wie ein etwas abstrakter Pat Metheny, während Pianist Aaron Parker mit dramatischen Cluster-Akkorde à la McCoy Tyner für spannende Verdichtung sorgt. Exzellent in Szene kann sich auch der aus Texas stammende Tenorsaxophonist Walter Smith III. Und Bassist Joe Sanders sowie vor allem Schlagzeuger Jamire Williams versorgen die Band derweil mit einer elastisch groovenden Basis.

Regie führte bei der DVD der in Los Angeles lebende Fotograf und Videofilmer Devin DeHaven, der schon bei Dutzenden von Musikvideos und Konzert-DVDs Regie (u.a. von Method Man, Busta Rhymes, Papa Roach, Xzibit, Talib Kweli, Robin Thicke und Sean Kingston) führte. Von DeHaven stammen auch die Fotos, die man auf der DVD finden kann.

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