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Traumverlorener Jazzcrooner

Curtis Stigers
15.07.2009
Curtis Stigers liebt es die Musikwelt zu überraschen. Wie aus dem Nichts tauchte er 1991 auf der Popszene auf und eroberte mit seinem Debütalbum auf Anhieb den ersten Platz der Heatseeker-Charts von Billboard. Einen Single-Hit landete der damals langhaarige Frauenschwarm mit der soulgetränkten Rockballade “I Wonder Why”, in der er außerdem ein Altsaxsolo blies, das am Thron des Smooth-Jazz-Königs Kenny G. rüttelte. Curtis Stigers, so schien es einen Moment lang, war Michael Bolton und Kenny G. in Personalunion. Nur war das nicht, was Curtis Stigers anstrebte. Und so nahm er das Tempo aus seiner Karriere gleich wieder heraus und verwendete den Großteil der kommenden Jahre darauf, seinem Saxophonsound einen eigenen Charakter zu geben und seinen Wechsel ins Jazzfach vorzubereiten. Der fand dann schließlich zehn Jahre nach dem Debüt statt, als Stigers “Baby Plays Around”, sein erstes Album für Concord Records, herausbrachte. Interpretierte er zunächst fast ausschließlich Jazzstandards, so gewann er mit jedem der folgenden Alben ein immer eigenständigeres Profil.
Mit seiner leicht rauhen, souligen Stimme gilt Stigers heute als einer der ganz wenigen modernen Jazzcrooner von Format. Und sein Tenorsaxophon spielt er nun mit einer wunderbar sonoren Phrasierung, die ihn meilenweit von dem nasalen Sound eines Kenny G. abhebt. Stigers größtes Talent ist aber sein Gespür für gute Songs der unterschiedlichsten Genres und seine Fähigkeit, diese in einen jazzigen Kontext zu setzen. Das zeigt er besser denn je auf seinem kommenden Album “Lost In Dreams”, wo er Klassiker des Jazz und eigene Stücke mit Songs von Annie Lennox, Pink Floyd, dem Country-Folk-Rock-Paar Julie und Buddy Miller, Ron Sexsmith und John Lennon mischt. Zu welcher Meisterschaft es Curtis Stigers inzwischen gebracht hat, beweist seine Coverversion des Lennon-Songs “Jealous Guy”. Seit es der Beatle 1971 auf seinem Solodebütalbum “Imagine” veröffentlichte, ist es von zahlreichen Künstlern und Bands – u.a. von den Faces, Donny Hathaway, den Black Crowes, Lou Reed und Wilcos Jeff Tweedy – gecovert worden. Brian Ferry und Roxy Music schossen mit ihrer kurz nach Lennons Tod aufgenommenen, etwas geschniegelten Version in diversen Ländern auf Platz 1 der Charts. Sehr viel glaubwürdiger klingt der Lennon-Text nun aus dem Munde von Curtis Stigers.

Doch bevor Stigers sein neues Album “Lost In Dreams” im Herbst in Deutschland herausbringt, stellt er das Material im August auf einer kleinen Tournee vor. Am 4. August kann man den singenden Saxophonisten mit seiner Band in der Burg Wilhelmstein in Würselen erleben, am 5. August im Kulturzelt in Kassel, am 6. August in der Kulturarena in Jena, am 7. Augst beim Kurpark-Rheingau Festival in Wiesbaden und am 8. August schließlich am Kulturufer in Friedrichshafen. Und ganz sicher hat Curtis Stiger bei diesen Auftritten noch die eine oder andere Überraschung für das Publikum parat.

Mehr Informationen über Curtis Stigers finden Sie auf seiner Künstlerseite.

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