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Elgar und Schätze aus dem Archiv – Neuveröffentlichungen von Daniel Barenboim

Daniel Barenboim
© Paul Schirnhofer / Decca
30.04.2014
In diesen Tagen erscheinen zwei neue Veröffentlichungen von Daniel Barenboim. Die Erste beinhaltet eine neue Einspielung der 2. Sinfonie von Edward Elgar (1857–1934) durch die Staatskapelle Berlin, die im Herbst 2013 im Umfeld der enthusiastisch aufgenommenen Aufführungen des Oratoriums “The Dream of Gerontius” gemacht wurde. Damit legt der israelisch-argentinische Dirigent seine zweite Aufnahme des 1911 uraufgeführten, knapp einstündigen sinfonischen Werks vor (1973 nahm Barenboim es bereits mit dem London Symphony Orchestra auf).
Der leidenschaftliche Elgarianer Daniel Barenboim erklärte unlängst in einem Interview: “Elgar ist ein universeller Komponist. Ich wünsche mir, dass sich nicht-englische Digirenten und Orchester damit beschäftigen.” Er geht wahrlich mit gutem Beispiel voran: Nach der gerade vom BBC Music Magazine als Album des Jahres ausgezeichneten Aufnahme von Elgars Cello-Konzert mit Solistin Alisa Weilerstein und der nun anstehenden Veröffentlichung der 2. Sinfonie will Barenboim ein weiteres Werk aus dem außerhalb Großbritanniens nur in geringem Umfang bekannten Œuvre des britischen Komponisten mit der Staatskapelle aufnehmen und im kommenden Jahr veröffentlichen, die 1908 uraufgeführte 1. Sinfonie.

Barenboim und Deutsche Grammophon: Die erste Dekade

Mit der Edition “The Art of Daniel Barenboim” wirft Deutsche Grammophon einen Blick zurück auf die erste Dekade der Zusammenarbeit mit Daniel Barenboim, die mit der 1973 veröffentlichten Aufnahme der 4. Sinfonie von Anton Bruckner begann. Damit deckt die limitierte Edition in etwa den Zeitraum zwischen der Diagnose von Jacqueline Du Prés unheilbarer Erkrankung und Barenboims Debüt als Dirigent der Bayreuther Festspiele, hier repräsentiert durch 1983/84 veröffentlichte Auszüge aus Wagners “Walküre” und “Götterdämmerung”, ab.
Mit Bruckner und Wagner bilden zwei der wichtigsten Komponisten im Schaffen des Dirigenten den chronologischen Rahmen dieser Edition. Bruckners Musik, eine der großen Leidenschaften Barenboims, interpretiert der Dirigent mit dem Ziel, die monumentalen Strukturen konturenscharf zu vermitteln und zugleich einen freien und geschmeidigen musikalischen Fluss zu gewährleisten. So gelingt es Barenboim, das expressive Potenzial, die dramatische Natur, den Nuancenreichtum und die oftmals visionäre Kraft dieser Musik freizusetzen.
Über die Beschäftigung mit den Werken Wagners sagte Daniel Barenboim einmal, sie habe einen rückwirkenden Effekt auf sein Profil als Interpret gehabt und beispielsweise seine Schubert-Interpretationen beeinflusst. Die Meisterschaft des Dirigenten zeigt sich am Beginn des Vorspiels zu “Tristan und Isolde” in der Weise, wie er die Spannung und Ambiguität nach dem Tristan-Akkord aufstaut und konzentriert.
Die 16CDs dokumentieren Barenboims Zusammenarbeit mit dem English Chamber Orchestra (Vaughan Williams, Walton, Beethoven, Delius), dem Chicago Symphony Orchestra (Bruckner, Saint-Saëns, Tschaikowski, Elgar, Schumann) und dem Orchestre de Paris (Franck, Debussy, Lalo, Ravel, Berlioz). Von besonderem Reiz sind die ausgedehnten Streifzüge durch französisches Repertoire, die Barenboim, feinsinniger Liebhaber orchestraler Farben, und das Orchestre de Paris mit großem Enthusiasmus unternommen haben. Aufnahmen von Liszts Paraphrase über Verdis “Rigoletto” und Beethovens eigener Transkription seines Violinkonzerts op.61 für Klavier und Orchester mit Barenboim als Solist und Dirigent des English Chamber Orchestra vervollständigen “The Art of Daniel Barenboim”.

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