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De-Phazz

De-Phazz
16.06.2003
Die Wurzeln von De-Phazz reichen bis in die siebziger und sechziger Jahre. Denn mit dem Black Music Sound der frühen Motown-Ära wurden auch die Grenzen des Souljazz abgesteckt, die für Pit Baumgartners Bandprojekt den Rahmen geben. So konnte sich De-Phazz seit seiner Gründung 1997 zu einer der erfolgreichsten Formationen an der Nahtstelle zwischen schwarzem Pop, DJ-Culture und coolem Jazz entwickeln.

“Alles eine Frage der Verpackung”, meinte der Rezensent der Süddeutschen Zeitung im Anschluss an ein Münchner Konzert von De-Phazz und fuhr fort: “Die Heidelberger Trend-Nu-Jazzer haben verstanden, welche Schlüsselreize man im Repertoire haben muss, um den schmalen Grat der Hipness entlang zu balancieren: Ein bisschen Drum & Bass und etwas Ambient, viel Soul und eine Prise Improvisation werden im Stilshaker zum Prada-kompatiblen Adult Pop vermengt. Das funktioniert, weil sie mit hohem Anspruch an die eigene Perfektion und einem Hauch von Ironie durch die Darstellungsgewohnheiten des Business zappen. Schnelles wird mit Tanzszenen garniert, die Madonna ebenso wie afrikanische Ethno-Shows auf die Schippe nehmen.” Tatsächlich liegt das Geheimnis des Erfolgs in der richtigen Balance der musikalischen Zutaten, die aus der Vielfalt der soulswingenden und groovenden Möglichkeiten ausgewählt werden.

Und das wusste schon Mastermind Pit Baumgartner, als er 1997 das erste Album “Detunized Gravity” seiner Studioformation De-Phazz herausbrachte. Seine Idee war, jenseits der Smooth- und Club-Klischees ein musikalische Mixtur zu kreieren, die viele seiner Lieblingsstile wie Jazz, Soul, Latin, Dub, Lounge und sogar einen Hauch von Schlager zusammenbringen sollte. Damals sprach man gerne von Easy Listenig, aber De-Phazz sollte mehr sein und Baumgartner schaffte es, tatsächlich einen eigenständigen Sound zu entwickeln, der sich zunächst durchaus noch ungeschliffen und rau anhörte, Mit dabei waren damals neben den Stimmen von Barbara Lahr, Susan Horn und Karl Frierson auch Otto Engelhardts Posaune, Adax Dörsams und P.G. Gonzales Gitarrenklänge. Es war eine Kernbesetzung, die über die Jahre mit einigen Veränderungen zur Band zusammenwachsen sollte.

Nach dem Debüt folgte 1998 “Godsdog”, das mit Club-Hits wie “The Mambo Craze” und “Jazz Music” bereits seine Spuren im Konzert- und Nachtleben hinterließ. De-Phazz wurde vom No Name zum  Geheimtipp und die Universal beschloss, sie unter Vertrag zu nehmen. Aus der Übergangszeit und den Archiven erschien noch “Plastic Love Memory”, der eigentliche Durchbruch aber gelang 2001 mit dem Album “Death By Chocolate”. Der Sound war inzwischen ausgereift, das wunderbar dezente Cover passte zum relaxten Zeitgeist, Gäste wie der “Tab-Two”-Trompeter Joo Kraus sorgten für zusätzliche Hipness und die Konzerte wurden immer voller. De-Phazz war aus dem Schatten der DJ-Gewächse herausgetreten und präsentierte sich nun als einer der angesagten Acts der deutschen Live-Szene.

Und die Band schaffte es mühelos, nach den fulminanten Anfangserfolgen am Ball zu bleiben. So wie Baumgartner als Remix-Spezialist sich auch mit anderen Projekten wie bei den Zusammenstellungen “Verve Remixed”  und “Morricone RMX” profilierte, so brachte er auch De-Phazz auf Erfolgskurs, der seitdem nicht abreißt. Im Jahr 2003 erschien “Daily Lama” mit reichlich Soul-Anklängen an die Siebziger, im Frühjahr 2005 folgte “Natural Fake” als derzeitiger Höhepunkt der Serie. Denn wieder schaffte es Baumgartner, einen klanglich ausgewogenen Rahmen von Sounds und Stilen zu finden, die sich mit dem Black-Music- und Fun-Appeal der Band zur gelungenen Lifestyle-Mischung verbinden. Denn auch dass gehört zu guter Musik dazu. Sie muss zum Leben ihrer Hörer passen und es mit reichlich Spaß veredeln. Als “Natural Fake” zum Beispiel.
07/2005

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