Entschleunigt, geerdet und entspannt statt immer schneller, höher und weiter. Viele Werke der klassischen Musik haben die Gabe, einen beim Hören völlig zur Ruhe kommen zu lassen und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Die Musik schafft einen Raum der Harmonie, in dem man bei sich selbst ankommen kann. “Classically chilled” fasst diese magischen Meisterwerke klassischer “Entschleunigungsmusik” auf zwei sorgfältig ausgewählten Alben zusammen und präsentiert über 2 ½ Stunden Musik zum Träumen und Entspannen.
Entspannt durch die Jahrhunderte
Auf der ersten CD sind vor allem Werke vergangener Jahrhunderte versammelt.
Claude Debussys “
Clair de lune” aus seiner Suite bergamasque und
Maurice Ravels “
Pavane pour une infante defunte” spinnen mit harmonischer Klangschönheit brillante sinfonische Fäden.
Albrecht Mayer ist dabei als Solist an der Oboe das musikalische i-Tüpfelchen. Internationale Tastenkünstler wie
András Schiff oder
Reinbert de Leeuw und wecken mit viel Fingerspitzengefühl eine Aria aus
Johann Sebastian Bachs “
Goldberg Variationen” und
Erik Saties “
Gymnopédie Nr.1” zum Leben. Und das britische a cappella Gesangsensemble Voces8 interpretiert mit transparenter Tongestaltung und scheinbar endlosem Atem das älteste Werk der exquisiten Sammlung: Das faszinierende “
Miserere mei” des italienischen Priesters, Komponisten und Tenorsängers
Gregorio Allegri, das bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden ist. Und natürlich darf das überirdisch schöne “
Adagio for Strings op.11” von
Samuel Barber aus dem Jahr 1938 nicht fehlen, das von der
Academy of St. Martin in the Fields hingebungsvoll interpretiert wird und die Brücke ins 20. Jahrhundert schlägt.
Auf dem zweiten Album sind musikalische Sternstunden der jüngeren Zeit eingefangen, die den kompositorischen Horizont der Klassikszene noch weiter öffnen. Der südkoreanische Pianist und Komponist
Yiruma konnte sich mit “
River Flows in You” 2011 sogar in den deutschen Pop-Charts platzieren. Wenn
Alice Sara Ott und Ólafur Arnalds “
Reminiscence” aus ihrem Album “
The Chopin Project” spielen, dann hat man das Gefühl, die Welt hält plötzlich einen Moment inne.
Valentina Lisitsa zaubert mit Musik von
Philip Glass zum Film “
The Truman Show” oder “
The Heart Asks Pleasure First” von
Michael Nyman aus dem Film “
The Piano” tausend Klangfarben in die Tasten. Und der britische Komponist
Alexander Chapman Campbell lässt in “
Light Through the Day” mit müheloser Brillianz die Töne perlen.
Als Hörer dieses außergewöhnlichen Doppelalbums muss man glücklicherweise nur eines tun: Sich zurücklehnen und einfach entspannen.