Ella Fitzgerald | News | Fünf neue Reissues von Kenny Burrell, Blossom Dearie, Ella Fitzgerald, Lionel Hampton und Oscar Peterson

Fünf neue Reissues von Kenny Burrell, Blossom Dearie, Ella Fitzgerald, Lionel Hampton und Oscar Peterson

05.10.2001
“Verve verdient Applaus für seine Wiederveröffentlichungen: klug durchdacht, gut gemacht, fantastisch im Sound!” So bejubelte das amerikanische Jazzmagazin “Down Beat” die Reissues, die in der “Verve Master Edition” erscheinen. In dieser Reihe erscheinen ausschließlich Klassiker, die aus musikalischen Gründen in keiner wirklichen Jazzsammlung fehlen dürfen.
Kenny Burrell “Blues – The Common Ground”

“Es gibt viele verschiedene Arten des Blues”, sagte Kenny Burrell einst. “Der Blues hat die unterschiedlichsten Formen und Farben sowie Stimmungen und Harmonien.” Dieses Album des Gitarristen aus dem Jahre 1968 unterstreicht den Wahrheitsgehalt dieser Worte in illustrativer Weise. Begleitet von einer mit Herbie Hancock, Ron Carter und Grady Tate grandios besetzten Rhythmusgruppe und einem Orchester, das Don Sebesky mit einfallsreichen Arrangements ausstattete, bahnt sich Burrells Gitarre den Weg vom traditionellen zwölftaktigen Blues einer Ma Rainey zum modernen funkigen und bluesigen Jazz eines Horace Silver. Auf “Blues – The Common Ground” definierte Burrell die Grenzen der Blues-Rhythmik und -Harmonik neu und zeigt uns dadurch, welche verschiedenen Gestalten der Blues annehmen kann.

Songs: Everydays / Every Day I Have The Blues / The Preacher / Angel Eyes / The Common Ground / Were You There? / Burning Spear / Wonder Why / Soulful Brothers / See See Rider / Sausalito Nights
Musiker: Kenny Burrell – guitar / Bernie Glow, Thad Jones, Jimmy Nottingham, Jimmy Owens, Ernie Royal & Snooky Young – trumpets / Wayne Andre, Jimmy Cleveland, Paul Faulise, Urbie Green, Tony Studd & Bill Watrous – trombones / Don Butterfield, Harvey Phillips – tubas / Jerome Richardson – woodwinds & reeds / Herbie Hancock – piano / Ron Carter – bass / Johnny Pacheco – percussion / Donald McDonald & Grady Tate – drums / Don Sebesky – arrangements & conduction
Aufnahmedatum: Dezember 1967 und Februar 1968 in New York City


Blossom Dearie “Blossom Dearie Sings Comden and Green”

Blossom Dearie begann ihre Karriere Mitte der 40er Jahre als Mitglied verschiedener Vokalensembles und Sängerin in Woody Hermans Bigband. 1952 ging sie nach Paris, wo sie zeitweise als Barpianistin arbeitete und gemeinsam mit der großen Annie Ross auftrat. 1956 entdeckte Norman Granz sie dort und holte sie in die USA zurück, um sie für sein frisch gegründetes Label Verve Records unter Vertrag zu nehmen. Auf “Blossom Dearie Sings Comden And Green”, ihrem vierten von insgesamt sechs Verve-Alben, präsentiert die singende Pianistin in ihr unverwechselbaren Art Klassiker aus dem Repertoire der beiden Broadway- und Hollywood-Lyriker Betty Comden und Adolph Green. Die Kompositionen, zu denen Comden und Green ihre wunderbaren Songtexte schrieben, stammen von Leonard Bernstein, Jule Styne und André Previn.

Musiker: Blossom Dearie – piano & vocal / Kenny Burrell – guitar / Ray Brown – bass / Ed Thigpen – drums
Songs: Lucky To Be Me / Just In Time / Some Other Time / Dance Only With Me / I Like Myself / The Party’s Over / How Will He Know / It’s Love / Hold Me, Hold Me, Hold Me / Lonely Town
Aufnahmedatum: April 1959 in New York City
 
Ella Fitzgerald “Ella Fitzgerald Sings The Harold Arlen Song Book”

Unter all den Jazzklassikern, die Produzent Norman Granz in den 50er und 60er Jahren auf seinem Label Verve herausbrachte, nehmen die diversen Songbook-Einspielungen Ella Fitzgeralds einen besonderen Platz ein. Sie sind sozusagen das Herzstück des Verve-Katalogs. Für die Aufnahmen des “Harold Arlen Song Book” ging Ella Fitzgerald 1960/61 mit dem brillanten Jazzarrangeur Billy May und dessen Orchester ins Studio. Die bluesigen Melodien Harold Arlens, die Gella mit Billy Mays Orchester interpretierte, verbanden auf einzigartige Weise die Raffinessen des Jazz mit der Ohrwurmqualität von Broadway-Musical-Songs.

Musiker: Ella Fitzgerald – vocal / Billy May’s Orchestra (Besetzungsangaben ohne Gewähr!): Frank Beach, Don Fagerquist, Conrad Gozzo & Joseph Triscari – trumpets / Milton Bernhart, Edward Kusby & Richard Noel – trombones / George Roberts – bass trombone / Benny Carter & Ted Nash – alto saxes / Plas Johnson – tenor sax / Chuck Gentry – baritone sax / Henry Beau, Justin Gordon, Jules Jacob & Wilbur Schwartz – woodwinds / Lou Levy & Paul Smith – pianos / John Collins, Herb Ellis & Al Hendrickson – guitars / Emil Richards – vibraphone / Wilfred Middlebrooks & Joe Mondragon – basses / Alvin Stoller – drums / Israel Baker, Jacques Gasselin, Ben Gill, Murray Kellner, Dan Lube, Erno Neufeld, Lou Raderman, Nathan Ross, Misha Russell, Marshall Sosson, Joseph Stepansky & Gerald Vinci – violins / Alvin Dinken, Lou Kievman, Virginia Majewski, Paul Robyn – violas / Armand Kaproff, Ray Kramer, Edgar Lustgarten & Eleanor Slatkin – cellos / Verlye Brilhart – harp / Billy May – arrangements & conduction / Walter Sheets – arrangements
Songs / Disc 1: Blues In The Night / Let’s Fall In Love / Stormy Weather (Keeps Rainin' All The Time) / Between The Devil And The Deep Blue Sea / My Shining Hour / Hooray For Love / This Time The Dream’s On Me / That Old Black Magic / I’ve Got The World On A String / Let’s Take A Walk Around The Block / Ill Wind (You’re Blowin' Me No Good) / Ac-cent-tchu-ate The Positive
Songs / Disc 2: When The Sun Comes Out / Come Rain Or Come Shine / As Long As I Live / Happiness Is A Thing Called Joe / It’s Only A Paper Moon / The Man That Got Away / One For My Baby (And One More For The Road) / It Was Written In The Stars / Get Happy / I Gotta Right To Sing The Blues / Out Of This World / Over The Rainbow / Ding Dong! The Witch Is Dead / Sing My Heart / Let’s Take A Walk Around The Block – alternative take / Sing My Heart – alternative take
Aufnahmedatum: August 1960 und Januar 1961 in Los Angeles
 
Lionel Hampton “The Lionel Hampton Quintet”

Lionel Hampton ist eine der letztenden lebenden Legenden des Jazz. Die Jazzwelt verdankt dem quirligen Veteranen nicht nur, daß er das Vibraphon zu einem ausgesprochen populären Jazzinstrument machte, sondern auch mehr als sieben Jahrzehnte musikalischer Schaffensfreude. Denn seine erste Aufnahme machte der mittlerweile stramm auf die 90 Jahre zugehende Vibraphonist, Bandleader, Schlagzeuger, Pianist und Gelegenheitssänger 1929 als 16jähriger. Hampton kann heute auf eine lange Karriere zurückblicken, die nicht gerade arm an Höhepunkten war. Die fulminante Jam-Session, aus der dieses Album hervorging, war ganz sicher einer davon. Gemeinsam mit Buddy DeFranco, einem der bedeutensten Klarinettisten des modernen Jazz, und einer mitreißenden Rhythmusgruppe – bestehend aus Oscar Peterson, Ray Brown und Buddy Rich – spielte Hampton 1954 ein Album ein, das allen Beteiligten reichlich Gelegenheit zu ausgiebigen Soloexkursen, fetzigen Duellen und hitzigen Schlagabtauschen bot.

Musiker: Lionel Hampton – vibraphone / Buddy DeFranco – clarinet / Oscar Peterson – piano / Ray Brown – bass / Buddy Rich – drums
Songs: Flying Home / Je Ne Sais Pas / On The Sunny Side Of The Street / April In Paris / Don’t Be That Way / These Foolish Things / The Way You Look Tonight / It’s Only A Paper Moon
Aufnahmedatum: April 1954 in New York


Oscar Peterson “Oscar Peterson Plays The Harold Arlen Song Book”

Auch Oscar Peterson veröffentlichte auf Norman Granz? Verve-Label eine Reihe von exzellenten Songbook-Einspielungen. Viele davon waren sozusagen die instrumentalen Pendants zu den vokalen Meisterwerken Ella Fitzgeralds. Die parallele Wiederveröffentlichung des “Harold Arlen Song Book” in der Lesart von Oscar Peterson ermöglicht einen faszinierenden Vergleich mit der Version von Ella Fitzgerald. Diese CD-Version vereint zwei Originalalben mit Arlen-Kompositionen, die Peterson im Abstand von fünf Jahren mit zwei verschiedenen Trios aufnahm: Die ersten zwölf Titel spielte er 1954 mit Herb Ellis und Ray Brown für das Album “Oscar Peterson Plays Harold Arlen” ein, die anderen zwölf (inklusive zweier Piano-Solo-Stücke) 1959 mit Ray Brown und Ed Thigpen für “Oscar Peterson Plays The Harold Arlen Song Book”.

Musiker: Oscar Peterson – piano / Herb Ellis – guitar / Ray Brown – bass / Ed Thigpen – drums
Songs: As Long As I Live / I Gotta Right To Sing The Blues / Come Rain Or Come Shine / Ac-cent- tchu-ate The Positive / Between The Devil And The Deep Blue Sea / I’ve Got The World On A String / It’s Only A Paper Moon / That Old Black Magic / Let’s Fall In Love / Stormy Weather (Keeps Rainin' All The Time) / Blues In The Night / Over The Rainbow / Happiness Is A Thing Called Joe / Stormy Weather (Keeps Rainin' All The Time) / Over The Rainbow / The Man That Got Away / Ill Wind (You’re Blowin' Me No Good) / Let’s Fall In Love / As Long As I Live / Come Rain Or Come Shine / Ac-cent-tchu-ate The Positive / Between The Devil And The Deep Blue Sea / I’ve Got The World On A String / That Old Black Magic
Aufnahmedatum: November 1954 in Hollywood und Juli/August 1959 in Chicago
Mehr von Ella Fitzgerald