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Frances, 2016

Frances 2015
11.07.2016
Als sich Frances in ihrem winzigen Londoner Apartment – konkret: vier Wände, ein Bett, eine Lampe, ein Keyboard, sonst nichts – daran machte, der Ballade “Grow” den letzten Schliff zu verpassen, hätte sie nie im Leben damit gerechnet, dass sich dieses Stück nach und nach zu einem der größten Überraschungs-Hits des Jahres 2015 entwickeln würde. Doch “Grow” wuchs und wuchs tatsächlich: Ihre epische Klavier-Ballade über die Liebe verzeichnete bei Soundcloud, YouTube und Spotify schon bald über 1,5 Millionen Streams. Seither hat sie gleich zwei EPs bei Communion Records veröffentlicht, die Arbeit an ihrem Debüt-Album begonnen und mit ihrer Version von Justin Biebers “What Do You Mean?” in der BBC Live Lounge dermaßen für Furore gesorgt, dass die 22-Jährige aus der Grafschaft Berkshire inzwischen zu den wichtigsten Singer/Songwriter-Newcomern zählt, die England momentan zu bieten hat. In ihrem Sound verknüpft sie die Ausgelassenheit einer Carole King mit der Aura einer Imogen Heap – und hat kein Problem damit, eben noch am Keyboard ein aufrichtiges Geständnis in Form einer Ballade abzuliefern und schon im nächsten Moment auf tanzbare Electronica-Sounds zu setzen. 
Im Mittelpunkt steht bei all ihren Songs ganz klar Frances' Stimme, die, obwohl sie ja gerade erst Anfang zwanzig ist, extrem viel Tiefgang hat und deren Facettenreichtum sie sehr viel älter und reifer wirken lässt. Sie ist auch tatsächlich schon eine ganze Weile dabei: Mit acht spielte sie Geige, mit zehn saß Frances das erste Mal am Klavier. Zwei Jahre später kaufte ihr Vater Frances ein Liederbuch mit all seinen Favoriten. Ein gewöhnliches Liederbuch war das nicht: Statt Kinderliedern waren darin die Noten von Bands wie Radiohead zu finden, von Leuten wie der bereits erwähnten Carole King. “Irgendwann verstand ich, wie Akkordfolgen funktionieren. Von da an begann ich damit, meine eigenen Sachen zu schreiben.” Sie war gerade mal 15, als sie selbst kreativ wurde und an den ersten eigenen Songideen arbeitete. Zentrale Inspirationsquellen waren Songwriter-Größen wie Beck, Thom Yorke und Chris Martin, die sie während dieser Zeit für sich entdeckte. 
Nach dem Schulabschluss studierte sie Musik an der Liverpooler LIPA, wo auch der gerade durchstartende Produzent SG Lewis zu ihren Kommilitonen zählte, doch schon im zweiten Jahr verspürte sie den Drang, nach London zu gehen. Und dort ging alles Schlag auf Schlag: Auf die ersten Songwriting-Sessions folgten Meetings, aus Meetings wurden konkrete Songs, und schon wenig später konnte man ihre Stimme in sämtlichen Label-Büros der Stadt hören. 
Sie selbst zog derweil in ein mickriges Gästezimmer über einem Ladengeschäft: “Das war so was von winzig! Wirklich nur ein Bett, ein Tisch, mein Nord-Keyboard und ein paar winzige Lautsprecher. Um zur Wohnung zu gelangen, musste man am Ende der Straße in eine kleine Gasse einbiegen. Die bestand eigentlich nur aus Matsch und Schlaglöchern, echt eklig, auch weil die Besitzer vom Fischrestaurant die ganze Zeit ihr Abwasser in diesen Durchgang gekippt haben. Wenn ich dann ein Konzert hatte, musste ich mein Keyboard durch diese dreckige Gasse schleifen. Aber es war trotzdem mein Zuhause, und ich habe dort wirklich viele Songs geschrieben. In meinen Demoaufnahmen konnte man im Hintergrund immer die Autos und die kleinen Motorräder der Lieferservices raushören.”
In diesem winzigen Kämmerlein entstand unter anderem auch der Song “Let It Out”, der Titelsong ihrer zuletzt veröffentlichten, zweiten EP: Ein Song, dessen Schlichtheit und Direktheit ganz klar zeigen, wie sich Frances schon allein aufgrund der begrenzten Mittel auf das Wesentliche konzentrieren musste – nämlich auf das Songwriting selbst. Eigentlich kaum zu glauben, dass “Let It Out”, aus dem zwischenzeitlich eine richtig massive, eindringliche Pop-Nummer geworden ist, in einem derartigen Zimmerchen entstanden sein soll, in dem kaum Platz für ein Bett und einen Stuhl war. 
Während viele ihrer Songs am Klavier entstehen und dort auch bleiben, gibt es andere Stücke, die Frances später in elektronischere Gefilde überführt und sich dazu auch gesanglich ganz anders präsentiert. “I Care” von ihrer “Let It Out”-EP schrieb sie z.B. gemeinsam mit dem kanadischen Produzenten Pomo: Der Beat, über dem ihre Stimme dahingleitet, flirtet ganz klar mit Funk und Soul. Sie präsentierte damit eine vollkommen neue Seite ihrer Musik, die auch auf dem neuesten Song “Borrowed Time” durchschimmert. Der mit Howard Lawrence von Disclosure geschriebene Track basiert auf einem treibenden Beat und pulsierenden Synthesizer-Klängen – und geht damit ganz klar in Richtung Electro und Disco. 
Doch neben ihrer Stimme und ihrem Klavierspiel gibt es noch etwas, das Frances' Songs so besonders macht: Ihr Gespür für direkte, unverblümte Songtexte, die einen wie ein Schlag in die Magengrube treffen. Der Text von “Grow” funktioniert z.B. auf verschiedenen Ebenen, es könnte eine romantische Liebe sein – oder einfach zwei Menschen, die sich nahestehen, einander Rückhalt geben. “Meine Texte sind immer absolut ehrlich”, so Frances. “Ich merke das sofort, wenn sie nicht ehrlich genug sind.”
2015 hat sie bereits ihre erste Solo-Tour durch Großbritannien absolviert: Intime Abende, die sie ganz allein am Klavier bestritten hat. Doch obwohl diese Konzerte noch recht überschaubar und intim waren, ließen sich ein paar der ganz Großen dort blicken: Bei ihrem Konzert im Londoner Servant Jazz Quarters wurde Sam Smith gesichtet. Wenig später von Smiths Team unter Vertrag genommen, trat sie im Sommer in Thetford Forest für ihn im Vorprogramm auf und ging danach zusammen mit James Bay auf große US-Tour.
Und diese Verletzlichkeit und offenherzige Ehrlichkeit ist der Grund für Frances diesjährigen Erfolg. 2016 markiert ein Meilenstein für das junge Talent – sie wurde nicht nur  für den “Critics’ Choice Award” bei den diesjährigen BRITs und einem Platz auf der “BBC Sound of 2016”-Longlist nominiert, ihr Song Grow schaffte es auch in Portugal auf Platz 1 der Shazam und iTunes Charts. Zusätzlich wurde ihr aktueller Song Don’t Worry About Me über vier Millionen Mal bei Spotify gestreamt und schaffte es auf die B-Liste von BBC Radio 1. Von Frances bescheidenen Anfängen ihrer ersten Headliner Show an London’s Servant Jazz Quarters vor gerade einmal 10 Monaten zu ihren diesjährigen Auftritten auf dem Coachella, The Great Escape, Glastonbury & SXSW, bis hin zu ihrer Eröffnung von Sam Smith Konzert am Thetford Forest – Frances hat es geschafft sich auf eine Art und Weise mit den Menschen zu verbinden, wie es nur wenige Künstler überhaupt können.
Seit ihrem Umzug nach London hat die 23-Jährige mit gestandenen Pop-Größen wie Jimmy Napes, Jonny Latimer und dem bereits erwähnten Howard Lawrence gearbeitet, und nun lautet ihr Plan, all diese Erfahrungen und Einflüsse zu einem Debütalbum zu verschnüren, das einfach nur ehrlich ist und regelrecht explodiert vor Hooks und eingängigen Melodien. Mit weltweiten Live-Auftritten im Fernsehen (u.a. Inas Nacht in Deutschland, DWDD in Holland und der Today Breakfast Show in Australien), Konzerten in Europa, Singapur, Australien, Neuseeland und vielen mehr und dem jüngsten Tour-Support von James Bay in Amerika, beweist Frances einmal mehr, dass sie die nächste große britische Solokünstlerin ist, der es gelingt sich weltweit mit dem Publikum zu verbinden.
Nach ihren gefühlvollen Singles “Don’t Worry About Me” und “Say It Again” präsentiert uns Frances nun “No Matter”. Der Track trumpft mit einer starken Message und einem uptempo-Beat. Produziert wurde “No Matter” von keinem Geringeren als Mojam, der auch schon mit Emeli Sandé, Naughty Boy und Sam Smith zusammen arbeitete. Es scheint, als stünde 2017 ganz im Zeichen von Frances: Am 17. März 2017 erscheint ihr Debütalbum “Things I’ve Never Said”. Außerdem verzeichnet die Newcomerin mit “What Is Love?” auch einen eigenen Song auf dem Soundtrack zu “Fifty Shades Of Grey – Gefährliche Liebe” – neben Showgrößen wie ZAYN, Taylor Swift und John Legend. 

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