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John Martin, 2014

John Martin 2014
09.04.2014
Der Singer-Songwriter John Martin wurde als Sohn eines echten Stuntmans geboren und wuchs Mitte der 80er in einem Vorort im Süden Stockholms in Schweden auf. Mit gerade 13 Jahren bekam er seine erste Gitarre und gründete folgerichtig seine erste Band, die Songs von Nirvana spielte, da sie noch keine eigenen hatte. John erzählt selbst: „Zu der Zeit hatte MTV seine Hochzeit und ich verbrachte den ganzen Sommer vor dem Fernseher und hörte Nirvana und die Doors – das und Jim Morrison waren der Grund dafür, dass ich anfangen wollte, Gitarre zu spielen.“ Erst mit 15 oder 16 begann John, eigenes Material zu entwickeln. „Ich war 16, als ich anfing, eigene Songs zu schreiben“, sagt er. „Wir haben ein Jahr lang Songs gecovert und dann habe ich ziemlich schnell damit angefangen, selber Sachen zu schreiben. Die ersten waren vom Rock beeinflusst, aber auch sehr melodisch.“
 
Der nächste große Schritt vollzog sich, ohne dass es jemand ahnte, im Frühling 1999, als John mit seiner Rockband bei einer Party im Stockholmer Zentrum spielte und Michel Zitron, ein aufstrebender junger Songwriter, ebenfalls anwesend war. Hinterher stellte sie ein gemeinsamer Freund einander vor. Erst nach zehn Jahren sollten sich Johns und Michels Wege erneut kreuzen. Schnellvorlauf zu einem lauen Sommerabend 2009. Der inzwischen etablierte Songwriter Michel Zitron legt in einem Club in Stockholm auf. Diesmal ist ein recht betrunkener John Martin auch auf der Party. „Wir waren uns schon mal zehn Jahre vorher begegnet (aber das war lange her), und als wir uns dann zum zweiten Mal trafen, wussten wir es nicht mehr. Wir wurden einander noch mal vorgestellt. Ich war betrunken und spielte immer noch in meiner Band, hatte aber eigentlich genug davon, in Rock’n’Roll-Läden rumzuhängen. Ich fand elektronische Musik mittlerweile viel aufregender, und so landete ich auf einem Rave – das war genau der Abend. Michel verdiente sein Geld als DJ und mit dem Schreiben für andere Künstler, aber er meinte, er wolle etwas Größeres auf die Beine stellen.“
 
Schnell entdeckten sie ihre gemeinsame Leidenschaft für melancholische Musik, große Melodien und Clubkultur. Sie unterhielten sich lange über das Fehlen von Traurigkeit, Botschaften und Geschichten in der heutigen Dance-Musik – und schmiedeten Pläne, zusammenzuarbeiten. „Wir haben die ganze Nacht lang darüber gesprochen“ grinst John. Natürlich zündete ihr erster Song einen gewaltigen Funken in beiden. „Der erste Song – was soll ich sagen? So einen ersten Moment gibt es nicht oft, aber alles fügte sich schnell zusammen. Wir waren nach einer Stunde fertig mit dem Stück und hatten beide das Gefühl, wir hätten etwas gefunden, was der andere gesucht hatte. Ich weiß noch, dass ich dachte: Auf dieses Gefühl habe ich gewartet! Der erste Song hieß ‚How Does It Feel‘, der zweite ‚Silence, Please‘ und der dritte ‚Don’t You Worry, Child‘.“
 
Sie schrieben ein Jahr lang gemeinsam weiter und dann zeichnete sich im Dezember 2010 der nächste wichtige Schritt am Horizont ab. Sebastian Ingrosso, der Kopf der Swedish House Mafia, kam in die Cosmos Studios. Dort hatten beide Gruppen einen Raum gemietet, und am ersten Tag spielten sie ihm einige Songs vor. John sagt, Seb habe es „umgehauen“, als er die Songs und seine Stimme hörte. „Am Ende fragte er dann, ob wir nicht an einem seiner Tracks mitschreiben wollten, einem Gerüst, aus dem bald ‚Save The World‘ wurde. Wir bekamen den ganzen Song an einem Tag fertig, es war eines dieser Stücke, die sich quasi von selbst schreiben!“
 
Jeder, der sich auch nur ein bisschen mit großen Hits auskennt, wird zustimmen, dass „Save The World“, zusammen mit „One“, zu den Markenzeichen der Swedish House Mafia zählt. „Für mich wird das immer ein großartiger Song bleiben“, lächelt er. „Es ging alles so schnell und für mich war das der Grund, meinen regulären Job zu kündigen. Als der Track ein Hit wurde, bekam ich die Gelegenheit, auf Welttour zu gehen. So kam ich überall hin, mit den Schweden spielten wir im Madison Square Garden, auf Ibiza und im Alexandra Palace. Im Madison Square Garden waren 17.000 Leute. Für mich ist der Song mit vielen tollen Erinnerungen verbunden.“
 
Das gleichermaßen epische „Don’t You Worry Child“ war die nächste Single, die John zusammen mit der Swedish House Mafia schrieb und aufnahm. „Es ist ein wunderschöner Song, ‚Don’t You Worry, Child‘ bedeutet mir viel. Der Text und die Musik sind sehr persönlich, es geht um Liebe und Kindheitserinnerungen.“ Weltweiter Erfolg stellte sich ein. Als John im Februar 2012 in den USA ankam und zeitgleich eine Nachricht von seinem Manager erhielt, der Song sei in den Billboard-Top−10, und er auch noch das Erste war, was im Radio seines Mietwagens am Flughafen lief, da wurde ihm klar, dass jetzt alles eine Nummer größer geworden war. „Scheinbar über Nacht änderte sich alles. Als wir unterwegs waren, hörten wir es den ganzen Monat lang quasi in Endlosschleife. Damals hatten wir den Song noch nie live gespielt, aber kurz darauf stand ich im Laufe von drei Tagen in Stockholm vor 100.000 Menschen. Das war ein Highlight.“
 
Danach schrieb er einen weiteren Smash-Hit, „Children of the Sun“ mit Tinie Tempah, auf dem John ebenfalls zu hören ist. „Wir haben uns durch einen gemeinsamen Freund kennengelernt. Michel und ich haben die Melodie geschrieben und Tinie dann den Rap dazu. Die Verbindung war ganz natürlich. Es hätten nicht viele Rapper zu dem Track gepasst, aber unsere Welten ließen sich offensichtlich gut in Einklang bringen.“
 
In den letzten paar Jahren hat es John zu weltweitem Erfolg gebracht und Anerkennung durch die Grammys erfahren. Bei Island Records zu unterschreiben war ein Lebenstraum, der endlich in Erfüllung ging. John erinnert sich: „Ich habe Island immer für ein cooles Label gehalten, bei dem Vermächtnis – U2 und Bob Marley, besser geht es kaum!“ Das letzte Puzzlestück, zumindest bis jetzt, ist sein Debütalbum. „Die Songs sind dabei das Wichtigste. Natürlich gibt es elektronische Einflüsse, aber der Kern des Albums sind die Songs. Ich habe es geschrieben, als ich auf Tour war und Menschen begegnet bin. Neue Städte, neue Leute, die wir unterwegs kennengelernt haben. Es geht um unser Leben und deren Leben“ mit großen Songs und großen Künstlern – von Nirvana bis Depeche Mode. Man sollte sich nichts vormachen: Das ist Musik für Menschen, und die Menschen warten schon.
 
MEINUNGEN VON UNTERSTÜTZERN:
Zane Lowe, BBC Radio 1 – „Es ist toll, einen Sänger vom Format John Martins an Bord zu haben.“
Tinie Tempah – „John hat eine Wahnsinnsstimme, er konnte das aber bis jetzt nur auf sehr erfolgreichen Dance-Platten unter Beweis stellen. Wenn ich ihn singen höre, denke ich immer wieder, seine Stimme hört sich so großartig an.“

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