John Scofield | News | Eine überraschende Kooperation

Eine überraschende Kooperation

14.02.2001
Das eher ruhig und (be)sinnlich ausgefallene Verve-Debüt von John Scofield wurde bei vielen Kritikern und Käufern kontrovers aufgenommen.
Das wird ihm jetzt nicht widerfahren: denn für die Aufnahmen von »A Go Go« holte sich der wieder elektrifiziert spielende Scofield einen wahrlich »flotten Dreier« zur Hilfe: das einzigartige Trio Medeski, Martin And Wood, das hierzulande aus unerfindlichen Gründen noch immer nur als Insider-Tip gilt, während es in den USA als Vorgruppe von Phish schon vor 36.000 Leuten auftrat.
 
John Scofield, der immer ein offenes Ohr hat, wurde durch seine Tochter auf das Trio aufmerksam gemacht und rief bei einer Hotline an, die MMW für Nachrichten ihrer Fans eingerichtet hatten. Als John Medeski Scofields Botschaft vernahm, wollte er sie zunächst gar nicht ernstnehmen und glaubte an einen Streich. Erst als Medeski die auf Band hinterlassene Telefonnummer zurückrief und tatsächlich Scofield an der Strippe hatte, fiel er aus allen Wolken. Im Nu einigte man sich auf ein paar Session-Termine zum gegenseitigen Beschnuppern, wobei man schnell feststellte, daß die Chemie stimmte. Dann schrieb Scofield die Titel für das gemeinsame Album und ging schließlich mit den drei Youngstern ins Studio, um ein funky groovendes Jazzalbum mit markanten Ecken und Kanten einzuspielen. Erstaunlich selbstbewußt haben MMW »A Go Go« ihren Stempel aufgedrückt, als wenn es eines ihrer eigenen Alben wäre. Durch die überraschende Kooperation mit John Medeski, Billy Martin und Chris Wood dürfte John Scofield auch ein Publikum erreichen, das mit seinen bisherigen Platten nicht allzu viel anfangen konnte. »Scofield steht ja ein bißchen im Ruf, einer dieser alten Jazz-Heroen zu sein«, amüsiert sich Medeski keck. »Ich hoffe, die Arbeit mit uns verhilft ihm zu einem neuen Image.«

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