Juan Diego Flórez | News | Noch 8 Wochen...

Noch 8 Wochen…

24.01.2002
Juan Diego Flórez zieht weiter im Triumph über die großen Opernbühnen der Welt: Nach Mailand, Wien und London nahm er Anfang Januar die New Yorker MET im Sturm…
 
Hören Sie schon jetzt den 3. Track der Veröffentlichung: Il Barbiere di Siviglia
“In seinem 28. Lebensjahr singt der peruanische Koloratur-Tenor Juan Diego Flórez im verwegenen Stil eines Errol Flynn in ‘The Sea Hawk.”, beginnt der Rezensent Matthew Gurewitsch seine hymnische Kritik über Flórez’ New Yorker Debüt in Rossinis “Il barbiere di Siviglia” am Abend des 10. Januar im Lincoln Center. Und er fährt fort: “All jene, die nach dem äußeren Erscheinungsbild urteilen (und wer täte das – bis zu einem gewissen Grade – nicht?) muß auf die lebendigen, flott-verwegenen Züge anspringen. In Kniehose und Wams wirkt er wie ein kleiner Prinz à la El Greco, aber genauso gut könnte man in ihm einen Picassoschen Harlekin sehen. Und wer die Probe aufs Exempel macht und ihm zuhört, wird von der Wirklichkeit alles andere als enttäuscht sein.”
 
Die goldenen Zeiten rarer Rossini-Tenöre haben sich gewandelt. Sie sind längst nicht mehr der sprichwörtliche Hecht im Karpfenteich, sondern unter einer Vielzahl guter Tenöre gilt es für die besten unter ihnen, sich ihre Führungsposition täglich neu zu erkämpfen. Juan Diego Flórez hat dies in den zurückliegenden Jahren auf bewundernswerte Art und mit einer für sein jugendliches Sturm-und-Drang-Gemüt beeindruckenden Geduld geschafft. Wo anders als in der Geburtstadt Gioacchino Rossinis, im italienischen Pesaro, legt ein angehender Rossini-Spezialist die Grundlagen für erste und – weit wichtiger noch – dauerhafte Erfolge? Flórez ist seit 1996 sechs Jahre hintereinander der umjubelte Star des alljährlichen internationalen Rossini-Festivals gewesen. Dabei wurde ihm der Anfang alles andere als leicht gemacht: Im ersten Jahr war er für eine kleine Rolle in der selten gespielten Oper “Ricciardo e Zoraide” vorgesehen. Zwei Wochen vor der Premiere aber warf der ursprünglich für die Hauptrolle in “Matilde di Shabran” vorgesehene Tenor das Handtuch. Was tun? In ihrer Verzweiflung wandte sich die Festspielleitung an den gerade nach dreijährigem Gesangsstudium am Curtis Institute of Music in Philadelphia in die Musikwelt entlassenen Tenor, der auch nicht auf eine einzige professionelle Bühnenerfahrung zurückblicken konnte. “Der künstlerische Direktor fragte mich, Trauen Sie sich das zu?”, erinnert sich Juan Diego heute, “ich antwortete ihm: Darf ich mal in die Partitur sehen? Und dann habe ich einfach zugesagt – ohne überhaupt einen einzigen Blick hineinzuwerfen. Weil ich es so wollte. Ich fühlte mich sehr geschmeichelt, und das Publikum verhielt sich mir gegenüber ausgesprochen nett. Ich bekam am Schluß so viel Applaus, dass es für mich geradezu schockierend war!”
 
Inzwischen hat sich der tenorale Höhenflieger an diese Sorte Applaus gewöhnt. Wo immer er auftritt, liegt ihm das Publikum zu Füßen, ist beeindruckt von der Schönheit seines Gesanges… Wie eben jüngst an der renommierten New Yorker Metropolitan Opera. New York aber ist weit, und nur wenigen war es gegeben, den jungen Peruaner in einer seiner Paraderollen, dem Conte Almaviva, live zu erleben. Auf seinem Rossini-Album, das am 22. März in den Handel kommt, durfte der liebestolle Adlige mit seinen schmachtenden Melodien natürlich keinesfalls fehlen. Einen Vorgeschmack, welches musikalische Wunder Sie mit dem neuen Album erwartet, bietet der folgende Ausschnitt aus Rossinis unsterblichem Opernhit “Il barbiere di Siviglia” – “Cessa di più resistere”.
 
Viel Vergnügen!

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