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Kendrick Lamar, “To Pimp A Butterfly”, 2015

Kendrick Lamar Humble Cover Ausschnitt
01.04.2015
Nachdem der 27-Jährige erst Anfang Februar gleich zwei Grammy Awards (“Best Rap Song” und “Best Rap Performance”) für seine 2014er Hit-Single “i” in Empfang nehmen konnte, sorgte Kendrick zuletzt mit seiner zweiten Vorab-Auskopplung “The Blacker The Berry” für Furore, als er vor wenigen Wochen einen digitalen Wirbelsturm bei Pitchfork, XXL Magazine, Juice & Co. auslöste. Die beiden im Vorfeld veröffentlichten Singles unterstreichen bereits, wie unglaublich breit gefächert die musikalische und inhaltliche Palette seines neuen Albums “To Pimp A Butterfly” angelegt ist.
Hatte er mit “i” noch an das Soul-Erbe der Isley Brothers angeknüpft und auf sanftere Töne gesetzt, präsentiert K-Dot mit “The Blacker The Berry” astreinen Boom-Bap-Sound und lässt seine Wut über das aktuelle kulturelle Klima in den USA ab. Über der druckvollen Produktion von Boi−1da und Terrace Martin, von Pitchfork (“Best New Track”) sogar mit frühen Wu-Tang-Aufnahmen verglichen, verhandelt der US-Rapper, der am Mikrofon von Dancehall-MC Assassin unterstützt wird, Themen wie Selbsthass, Scheinheiligkeit, Gewalt und die US-Rassenproblematik und nimmt wieder einmal kein Blatt vor den Mund.
Allein weil Kendrick seine zutiefst persönlichen, tiefgründigen Texte mal über klassischen Soul-Samples, mal über knallharten Beats präsentiert, zählt “To Pimp A Butterfly” längst zu den Anwärtern für das Rap-Album des Jahres 2015. "Endlich wieder ein Meisterwerk", jubelten Kritiker und Fans im Herbst 2012, als Kendrick Lamar mit “good kid, m.A.A.d. city” sein unisono gefeiertes Major-Debütalbum auf die Menschheit losließ: Seither steht sein Name für eine Zeitenwende im Rap-Game, weil der 1987 in Compton geborene Rapper andere Themen anspricht, eine ganz andere Einstellung zum Leben präsentiert und das alles mit seinem unverwechselbaren Flow verschnürt.
“Warum auch von irgendwelchen Mordanschlägen erzählen, wenn man das nie erlebt hat?”, so die rhetorische Frage des “Hottest MC in the Game” (MTV 2013), der seine Tracks schlichtweg als “human music” ohne klare Genrezugehörigkeit verstanden wissen will. Kein Wunder, dass der “new king of Cali” (XXL-Magazine) neben diversen Top-Platzierungen in den Charts (Platz #2 in USA und Kanada z.B.) auch hierzulande nur Lobeshymnen für seinen Erstling abkassierte.
Wiederholt wurde die “beste HipHop-Platte seit langer, langer Zeit” (Der Spiegel) sogar mit gehobener Literatur verglichen, war von einer Art “Entwicklungsroman” (Die Zeit) die Rede. Während der 27-jährige “König von Compton” (Der Spiegel) zuletzt unter anderem als Gast auf EminemsThe Marshall Mathers LP 2” glänzte, bescherten ihm die überfälligen Grammy-Gewinne im Februar noch eine Extraportion Rückenwind, um nun am 23. März das erste große HipHop-Highlight des Jahres 2015 vorzulegen.

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