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Kunst am See – die Lugano Concertos von Martha Argerich

Martha Argerich
13.09.2012
Im Jahr 2001 hatte das Schweizer Lugano Festival erstmals eine umfassende Erweiterung erlebt. Denn in einer Art Mentoren-Programm wurde die argentinische Pianistin Martha Argerich gefragt, ob sie als Persönlichkeit einem ihr gewidmeten Projekt vorstehen möchte, das einerseits ihre Kunst präsentiert, darüber hinaus aber auch zahlreichen jungen wie auch arrivierten Kollegen die Möglichkeit gibt, am Luganersee Erfahrungen auszutauschen, weiterzugeben und damit einen neuen Anziehungspunkt für die Musikszene zu bilden.

Das Progetto Martha Argerich

Für die berühmte Pianistin, die inzwischen selbst auf mehr als fünf Jahrzehnte Konzerterfahrung zurückblicken kann, wurden diese Projekt zu einem Fixpunkt der eigenen künstlerischen Tätigkeit. Martha Argerich bringt Künstler aller Generationen zusammen und nützt die Gelegenheit, um selbst Jahr um Jahr die Zusammenarbeit mit dem Orchestra della Svizzera Italiana zu intensivieren. Das bereits 1935 gegründete Ensemble gehört zu den geschichtsträchtigen Orchestern Europas und hat im Laufe der Argerich-Jahre mit Dirigenten wie Charles Dutoit, Gabriel Chmura oder Alexandre Rabinovitch-Barakovsky Persönlichkeiten am Pult erlebt, die die Kunst der Solistin durch ihr eigenes Können noch verfeinerten.

Von Mozart bis Stravinsky

Martha Argerich spannte im ersten Jahrzehnt ihrer „Lugano Concertos“ den Bogen von Beethoven bis Bartók und Mozart bis Stravinsky. Viele Klavierkonzerte waren dabei, etwa von Prokofiev und Liszt und natürlich ihr Paradestück, das „Klavierkonzert a-Moll“ von Robert Schumann. Darüber hinaus aber präsentierte sie auch Kammermusikalisches wie etwa Mozarts „Andante und Fünf Variationen in G-Dur, K 501“, das sie vierhändig mit Akane Sakai anstimmte, oder die „Liebeslieder op. 52“ von Johannes Brahms, für die sie im Duett mit Gabriela Montero den Chor der Radiotelevisione Svizzera begleitete.

Am experimentellsten schließlich war Stravinskys „Bauernhochzeit“, die sie mit vier Gesangssolisten, drei weiteren Klavierkollegen und gemischtem Chor- und Perkussionsensemble zusammenbrachte. Und über allem schwebte der besondern Esprit dieses ungewöhnlichen Festivals, dessen „Lugano Concertos“ nun auch weit über die Grenzen des Tessins hinaus ihren Glanz entfalten können.

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