Maurizio Pollini | News | Von Mozart bis Brahms - Pollini spielt Werke der Klassik und Romantik

Von Mozart bis Brahms – Pollini spielt Werke der Klassik und Romantik

Maurizio Pollini
© Cosimo Filippini / DG
23.11.2012
Erstmals liegt nun mit “The Pollini Collection: Schumann” eine Gesamtschau der langjährigen Beschäftigung Maurizio Pollinis mit dem Klavierwerk Robert Schumanns vor. Intensiv widmete sich der Mailänder Pianist Stücken aus dem Jahrzehnt 1829–1839, in dem Schumann fast ausschließlich für das Klavier komponierte, so etwa die Fantasie-ähnliche Klaviersonate Nr. 1 in fis-moll, die das Klavier in seinem “symphonischen” Potenzial voll auskostenden Symphonischen Etüden und die leidenschaftliche Fantasie in C-dur. Besonders den im Konzertsaal seltener zu hörenden Werken von Schumann hat sich Pollini gern zugewandt, so etwa der Urfassung des Concert sans orchestre, das er „mit einer verschatteten Brillanz“ ausstattet, „die wahre Schauer auslöst“, wie Jürgen Otten in „Die großen Pianisten der Gegenwart“ schreibt. Als bislang einziger unter den großen Pianisten hat Maurizio Pollini auch die rätselhaften „Gesänge der Frühe“ aus dem Jahr 1853 aufgenommen, die oft vernachlässigt werden, weil man darin bereits Anzeichen der späteren Geisteskrankheit zu erkennen meint.

Klaviersolist mit Orchester

„The Pollini Collection: The Concertos“ stellt Pollini als Solist mit Orchesterbegleitung vor.
„Ich wähle nur Werke aus, mit denen ich eine Beziehung eingehen will. Werke, die mir immer nahe sind, derer ich niemals müde werde,“ erklärte Pollini einmal. Und besonders trifft das neben den Klavierschöpfungen Chopins wohl auf das Oeuvre Beethovens zu. Mehrere Versionen sämtlicher Klavierkonzerte von Beethoven legte der Pianist vor. Herausragend sind vor allem Pollinis Interpretationen mit den Berliner Philharmonikern und Dirigent Claudio Abbado zu Beginn der 1990er Jahre. Die vorliegende Edition enthält die Aufnahmen der Konzerte Nr. 1 bis 4 in dieser Traumbesetzung und das Klavierkonzert Nr. 5 in der Einspielung mit den Wiener Philharmonikern und Dirigent Karl Böhm aus dem Jahr 1979. Über die Zusammenarbeit mit dem fast 50 Jahre älteren Böhm sagte Pollini, es sei “wie ein Wunder gewesen”, dass es trotz des Generationenunterschieds keinerlei Verständigungsschwierigkeiten gegeben habe. Die Aufnahmen des Klavierkonzerts Nr. 1 von Brahms und der Mozart-Konzerte KV 488 und 459 legen davon eindrucksvoll Zeugnis ab.

Weitere Musik von Maurizio Pollini

Mehr von Maurizio Pollini