Michelle Leonard | Biografie

Michelle Leonard Biografie 2009

Fragt man die Singer- /Songwriterin Michelle Leonard (geb. 1973) nach Michelle Leonard, dann hört sich das so an: „Meine Grundstimmung ist dunkelblau, rot, purpur und schwarz. Ich bin selbstbewußt, unsicher, fröhlich, traurig, laut, leise, wild, nachdenklich, und ich zelebriere die Melancholie. Das brauche ich als Songwriterin und als Mensch. So verarbeite und reflektiere ich mein Leben.“
Am 04. Dezember 2009 veröffentlicht Universal Music Domestic Pop „Fragile“, Michelle Leonards Debütalbum. Schon ihre Debütsingle „Where Did We Go Wrong“, die Til Schweiger bereits im Sommer 2008 für eine Schlüsselszene von „Zweiohrkücken“ verpflichtete, ließ ahnen, dass es sich bei Michelle Leonard um eine einzigartige Künstlerin handelt. So besticht „Fragile“, ein einfühlsames Popalbum, vor allem durch sein ANDERS-SEIN. Michelle: „Es ist ein Popalbum mit frischem Sound. Wir haben mit vielen Akustik- und elektronischen Elementen gearbeitet. Ich wollte unbedingt mit verschiedenen Soundwelten spielen.“
Und so spielen auf „Fragile“ Purismus und Akustik mit Elektro- und sphärischen Elementen. Alle zehn Songs ihres Debüts überraschen mit immer neuen Arrangements: Besticht „Where Did We Go Wrong durch das soulige Piano-Thema und den coolen, aber dennoch warmen Beat, treffen bei „Out Of Ammunition elektronische Einflüsse der 80er mit einer gewissen Roughness auf Trance-Elemente. „Merry Go Round zeichnet sich durch seine ungewöhnliche Struktur aus – ein Klimax-Akustik-Song mit langen Bögen, der erst mit dem Schlußrefrain richtig aufbricht. Der Titelsong „Fragile erscheint im R&B-Feeling mit britischem Ambiente. Fast funky ertönen die Beats, begleitet durch atmosphärische Stringwelten. Michelles Vocalperformance hält, was der Titel verspricht: Unglaublich facettenreich, immer emotional und wirklich zerbrechlich.
Fragile ist eine emotionale Reise, eine Reise durch die Gefühlswelt von Michelle Leonard. Es geht um Liebe, Trennung und Hoffnung und das Leben. Schutzlos ehrlich – ohne doppelten Boden! „Für mich war Songwriting immer wie eine große Schwester, die mir helfen will, wenn es mir schlecht geht. Und so sind auf diesem Album viele Liebeslieder, weil ich mich getrennt habe. Das müssen jetzt alle mit mir verarbeiten.“, sagt sie lachend.
Aber hinter Fragile steckt mehr: Jeder Mensch ist verletzlich!  Michelle: „Es gibt einfach Sachen, die werfen einen aus der Bahn, und die muss man erst mal verdauen. Deshalb baut jeder von uns diese Front und trägt seinen Schmerz im Inneren. Schließlich gibt es ja auch 1000 Leute, Klischees und Anforderungen, denen man gerecht werden will. Und wir stecken so viel Kraft in die Aufrechterhaltung dieser Front. Dabei reicht oft ein Wort und das Kartenhaus bricht zusammen! Menschen sind einfach sehr, sehr zerbrechlich!
Es geht um Wahrnehmung und Bewußtsein -  im Leben und für andere. „Manchmal kann ein Wort essentiell für eine Person sein und ganz unwichtig für eine andere. Manche Dinge haben auch eine Million verschiedener Bedeutungen. Und nicht alle Menschen sind auf derselben Frequenz. Alles liegt im Auge des Betrachters. Wie will man wissen, was der andere denkt und fühlt?! Und dafür muss man ein Bewußtsein entwickeln und auch die Offenheit, seine eigene Wahrheit zu überprüfen.“, so Leonard.
Michelle Leonard ist keineswegs eine Newcomerin. Ganz im Gegenteil: Seit Jahren zählt sie zu den Top- Linern der Musikbranche. Mit 17 unterschrieb sie ihren ersten Publishingvertrag. Heute ist sie Sängerin, Vocal Coach und Dozentin an der Popakademie. Sie hat für Sarah Brightman, Tarja Turunen von Nightwish, Apocalyptica oder Joachim Witt geschrieben. Aus ihrer Feder stammt der Nummer-Eins-Hit „Love is You“ von Thomas Godoj, der sich nun in einer Akustikversion auf „Fragile“ wider findet. Gesungen und geschrieben hat sie „Feel So Perfect“ für die C&A-Kampagne – die Ende der 90er für ganze drei Jahre – paneuropäisch – lief. Hinter „Schon entdeckt?“ für die aktuelle Ford-Ka-Kampagne verbirgt sich ebenfalls die Sängerin und Songwriterin Michelle Leonard. Sie schreibt mit international wechselnden Teams überall auf der Welt – New York und L.A. klopfen täglich bei ihr an. Doch momentan ist sie noch als Jury-Mitglied der aktuellen Popstars-Staffel tätig.
Ihre Liebe zur Musik entwickelt sich schon im Säuglingsalter: Michelle, ein Schreihals, ist nur zu beruhigen, wenn das Radio neben ihrer Wiege steht. Später sitzt Michelle, die zweisprachig in einem britischen Militärdorf bei Krefeld aufwächst, stundenlang vor dem Radio, um Musik zu hören, Musik in sich aufzusaugen. „Musik war schon immer meine Rettung, vor allem wenn es mir schlecht ging.“, erzählt Michelle. Sie ist ein melancholisches Kind, introvertiert. Mit vier oder fünf zieht sie sich oft zurück. Ihre Gedanken und Gefühle nimmt sie auf Kassette auf: „Das war eine Art Tagebuch. Wenn ich Ärger gekriegt habe, oder irgendetwas nicht stimmte, dann bin ich sofort in mein Zimmer und habe das alles aufgenommen. Anfangs waren das mehr Selbstgespräche, irgendwann habe ich dann angefangen daraus Melodien zu machen und zu singen. Ich wußte irgendwie immer, dass das Wort eine Ausdrucksform ist, mit der man verarbeiten kann.“ Und rückblickend zeigten die Songs bereits klassische Strukturen. Sie hätte einfach gewußt wie ein Vers, eine Bridge, oder ein Chorus läuft. Unbewußt habe sie das durchs Radio hören angenommen. Den ersten Song schreibt sie mit neun Jahren – ihrer Zeit voraus ein Liebeslied. Sie beginnt Keyboard zu spielen und träumt davon, dass ihre Songs eines Tages im Radio laufen.
Der Teenager Michelle ist wild und nimmt die Sache in die Hand. Nachdem sie kurz in einer Band gesungen hat, will sie es allein schaffen. Sie will Popstar werden. Sie ist 15 Jahre alt, als sie im Krefelder Postamt die Gelben Seiten von Hamburg, dem Mekka für Musik, aufschlägt. Der erste Eintrag unter Tonstudios lautet: Alibaba Tonstudios. Sie ruft dort an, sagt: „Hallo, mein Name ist Michelle Leonard und ich möchte Popstar sein. Ich habe auch eigene Songs geschrieben – ich sing mal!“ Wenig später sitzt sie – ohne Wissen ihres Vaters und in zweifelhaftem Aufzug – im Zug nach Hamburg. Ihre Aufnahmen im Studio begeistern. Dort stellt man ihr Joachim Witt vor, der zu diesem Zeitpunkt dort aufnimmt. „Wir sind dann abends etwas trinken gegangen. Sechs Stunden haben wir zusammen gesessen und über alles Mögliche gesprochen – über Musik, über das was ich will, über mein Leben und wie es bei ihm alles so angefangen hat. Ich glaube, er hat mich erst mal ausgecheckt, so nach dem Motto: Ist das jetzt irgendeine Dumpfbacke, oder ist das eine, die echt schräg im Kopf ist, aber wirklich etwas kann?!“, erinnert sich Michelle.
Das war der Anfang einer wunderbaren Freundschaft. Joachim Witt wurde ihr Mentor. Ihr Silberrücken, wie sie ihn nennt. In den Sommerferien geht sie mit ihm auf Tour, singt die Backingvocals, lebt bei ihm und seiner Familie in der Gästewohnung und sieht, wovon sie selber träumt. Michelle: „Da habe ich zum ersten Mal gesehen, wie ein Künstlerleben aussieht. Wenn man aus einer Offiziersfamilie kommt, ist das halt ein völlig anderer Schnack. Er hat mir gezeigt, dass man auch anders leben kann und dass man nicht immer auf Sicherheiten bedacht sein muss. Dass es o.k. ist, wenn man mal Fehler macht und dass das dazu gehört. Dass man als Künstler auch überleben kann und dass man einfach machen soll. Dass man als guter Mensch auch Erfolg haben kann. Er hat mir eine Tür geöffnet, er war immer bemüht mir zu helfen, das war für mich der größte Motor und deshalb ist er mein Silberrücken.“
Mit 17 erhält sie ihren ersten Publishingvertrag bei der EMI, wechselt später zu Universal. Sie probiert sich aus, verkauft ihre ersten Songs, macht parallel Booking für Boy George und ihr Abi. Sie ist von Anfang an gut beschäftigt – Schweineglück nennt sie das! Sie habe immer die richtigen Leute getroffen und das im Musikbusiness! Kein anderer als Andreas Carlson (Britney Spears / Backstreet Boys) erklärt ihr das Business des Songwritings. Sie baut sich ein internationales Netzwerk auf und schreibt – erst mal für andere. Michelle: „Ich war sehr, sehr zufrieden mit meinem Leben. Es war ein Traum: Ich habe an der Popakademie unterrichtet, ich habe Hits geschrieben, ich habe mit starken Leuten gearbeitet. Ich konnte mich künstlerisch voll und ganz ausleben. Dann habe ich mich letztes Jahr von meinem Freund getrennt. Da ist unheimlich viel hochgekommen und ich wußte, dass irgend etwas passieren muss. Als ich den Mann kennen gelernt habe war ich Künstlerin, und dann ist das irgendwie eingeschlafen, da war ich nur noch Songwriterin. Und dann ist etwas ganz Erstaunliches passiert: Ich habe angefangen, wieder nur für mich zu schreiben. Bei den Songs wußte ich sofort, die kann kein anderer singen.“ Im März 2008 liegt „Out Of Ammunition“, einer dieser Songs bei Universal, die sofort mit Michelle als Solokünstlerin arbeiten wollen. Auch Til Schweiger ist begeistert von dem Song und Michelle. Es ist seine Idee, dass Michelle für die Filmmusik zu „ZweiohrKüken“ auf ein vorhandenes Klavierthema top-lined. Die Nummer ist in drei Stunden geschrieben – „Where Did We Go Wrong steht!
Zwischen 2008 und 2009 schreibt sie das Album“ Fragile“. Jetzt, am 04. Dezember steht es in den Läden. Aufgeregt ist sie! „Ich hoffe natürlich, dass die Leute meine Babys genau so mögen, wie ich sie mag. Und ich hoffe, dass ich vielen aus der Seele geschrieben habe. Dass viele Menschen ihre eigene Geschichte in meiner finden.“, sagt Michelle. Und natürlich mache sie sich verletzlich durch ihre Offenheit, aber sie habe halt einfach geschrieben: „Mir war bewusst, dass diese Songs sehr emotional sind, aber eben auch wahrhaftig! Und ich glaube die Menschen verstehen das auf Anhieb. „Fragile“ zeigt genau, wie ich mich jetzt gerade fühle und das ist genau die Ausdrucksform, die ich jetzt gerade brauche.“