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Osvaldo Golijov gratuliert zu 111 Jahren Deutsche Grammophon

Osvaldo Golijov © John Sann / DG
© John Sann / DG
14.09.2009
Ich wuchs in den 60er-Jahren in einer argentinischen Kleinstadt auf, und dort gab es keine Konzerte mit großen Solisten oder Orchestern. Meine frühesten musikalischen Erinnerungen gelten meiner Klavier spielenden Mutter und den Klängen der Schallplattensammlung meiner Eltern, die hauptsächlich aus LPs der Deutschen Grammophon bestand. Die Schallplatten waren meine Musikschule und das Tor zu einer verzauberten, imaginären Welt aus Klängen und Bühnendramatik. Ich war auf einer Entdeckungsreise zu vielen Meisterwerken.
Ich erinnere mich auch an die Plattenhüllen, das allgegenwärtige Gelblabel, an Momente, wo auf einmal Kratzer oder Nadelsprünge in der Musik zu hören waren, und an das Umdrehen der LP auf die B-Seite als Teil der Zeremonie. Wenn ich als Kind diese Aufnahmen hörte, befand ich mich zwar in unserem Haus, aber zugleich auch in einer anderen Welt. Dieses Hörritual hat sich heute aufgrund neuer Techniken gewandelt, aber als Schlüsselerlebnis meiner Kindheit wird es mir immer kostbar bleiben, hat es doch meine Zukunft als Erwachsener vorgeprägt. Ich bin für diese Erinnerungen zutiefst dankbar und fühle mich geehrt, dass meine Musik jetzt zur Welt der Deutschen Grammophon gehört.

Mehr Informationen zum Jubiläum finden Sie auf der 111 Jahre Deutsche Grammophon Website.

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