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Der Teufel steckt im Detail

Rickie Lee Jones - Der Teufel steckt im Detail
21.09.2012
1979 war Rickie Lee Jones eine der ganz großen Entdeckungen in der gerade aufblühenen Singer/Songwriter-Szene der USA. Mit der Single “Chuck E.’s In Love” katapultierte sich die damals erst 24-Jährige auf Platz 4 der Billboard-Charts. Auf ihrem titellosen Debütalbum, das Platz 3 der Charts eroberte, wirkten neben den Studiomusikgrößen von Los Angeles auch Stars wie Dr. John, Randy Newman und Michael McDonald mit. Doch schon bald zeigte die Künstlerin, dass sie nicht nur eine begnadete Songschreiberin war, sondern auch Jazz- und Popstandards in einzigartiger Weise zu interpretieren vermochte. Jetzt hat sie für ihr neues Album “The Devil You Know” eine Reihe von Rock’n’Roll-Klassikern aufgenommen, mit denen ihre Generation einst aufgewachsen war. Herausgekommen ist dabei allerdings kein schlichtes Retroalbum, sondern ein Meisterwerk, das Rickie Lee Jones’ Singularität Rechnung trägt.

Wertvolle Hilfe von Produzent Ben Harper

Jones nahm das Album mit der unschätzbar wertvollen Hilfe eines anderen Grammy-Preisträgers auf: Der gefeierte Folk-Soul-Rocker Ben Harper produzierte nicht nur sämtliche Tracks, sondern spielte auch auf allen Nummern mit und steuerte darüber hinaus mit “Masterpiece” den einzigen neuen Song des Albums zum Repertoire bei. “Masterpiece” ist eine Ballade, die er Jones auf den Leib geschrieben hat. Harper war 2009 auch schon an der Aufnahme von Jones’ letztem Album “Balm In Gilead” beteiligt gewesen. In ihm fand die Sängerin den idealen Partner, um den von ihr ausgewählten Klassikern einen neuen Anstrich zu geben.

Rickie Lee Jones mit Songs von den Rolling Stones, The Band, Van Morrison und Neil Young

Auf “The Devil You Know” wagt sie ich an Werke von Giganten wie Neil Young (“Only Love Can Break Your Heart”), The Band (“The Weight”), den Rolling Stones (“Sympathy For The Devil” und “Play With Fire”), Van Morrison (“Comfort You”), Donovan (“Catch The Wind”) und Rod Stewart (“Seems Like A Long Time”). Diese Songs haben sich tief ins kollektive Popgedächtnis eingebrannt. Aber Jones fand einen ganz eigenen Zugang zu ihnen, indem sie sie mit sparsamen, intimistischen Arrangements entkleidete und dabei Schichten und Emotionen freilegte, die einem neu und doch vertraut vorkommen. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail, und mit teuflisch guten Details geizt diese Album wirklich nicht. Unter die Pop-Juwelen aus den späten 1960er und frühen 1970er Jahren schmuggelt sie zudem noch ihre Version des bluesigen Jazzevergreens “St. James Infirmary”, dem Louis Armstrong bereits 1928 Popularität verschafft hatte.

Ein Coveralbum, das sämtliche Songs vollkommen neu klingen lässt

“Dieses Coveralbum hat mich an einen vollkommen neuen Ort geführt”, sagt Jones. “Ich fand zu einen anderen Stimme – einer ruhigeren, vielleicht auch gereifteren, aber wahrscheinlich trotzdem jüngeren als ich je hatte. Ben gab mir ein Gefühl der Sicherheit, so dass ich diese Songs mit der gebotenen Sorgfalt aufnehmen, aber zugleich auch Impulsen folgen konnte. Die Lieder haben das verdient. Sie klingen wie neu… so hat sie sicher noch niemand gehört.”

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