Trombone Shorty | News | Der Stolz von New Orleans

Der Stolz von New Orleans

Trombone Shorty
© Kirk Edwards
22.11.2011
Mit Jazz aus New Orleans assoziieren die meisten Leute automatisch Louis Armstrong, Kid Ory, Sidney Bechet und Dixieland. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, der Jazz habe seine Geburtsstätte in den 1920er Jahren verlassen und kehre nur zu gelegentlichen nostalgischen Revival-Feiern dorthin zurück.

Text: Jörg Eipasch | Foto: Kirk Edwards

Dass Jazz aus New Orleans auch eine Gegenwart und sogar Zukunft hat, wird oft übersehen. Daran könnte nun aber Trombone Shorty mit seiner furiosen Band Orleans Avenue endlich etwas ändern. Letztes Jahr eroberten sie mit ihrem Verve-Debütalbum “Backatown” und “einem berauschenden Gebräu aus R&B, Rock, Funk, HipHop und Jazz” (USA Today) Musikfans in aller Welt. Jetzt hat Trombone Shorty seine ohnehin schon grandiose Band für die Einspielung von “For True” noch um eine Vielzahl namhafter Gäste aufgestockt.

“Das letzte Album habe ich im Grunde nur mit meiner Band eingespielt”, sagt der 25-jährige Posaunist, Trompeter und Sänger Troy Andrews a.k.a. Trombone Shorty. “Aber diesmal haben wir eine Menge Leute aus New Orleans als Gäste dabei – die Musik hat einfach danach verlangt.” Und bei der Auswahl seiner Mitmusiker bewies er, dass er in keinster Weise Purist ist: die Liste umfasst die Rockgrößen Lenny Kravitz, Jeff Beck, Kid Rock und Warren Haynes, die neue R&B-Queen Ledisi, Mitglieder der Rebirth Brass Band, den Rapper 5th Ward Weebie, die beiden New-Orleans-Legenden Ivan und Cyril Neville sowie Stanton Moore, Robert Mercurio und Ben Ellman von der Jazz-Funk-Band Galactic.

Kein anderer Musiker verschaffte New Orleans in den letzten anderthalb Jahren so viele positive Schlagzeilen wie Trombone Shorty: ob durch die Alben “Backatown” und “For True”, mit denen er zweimal auf Platz 1 der Contemporary Jazz Charts schoss; ob durch Auftritte an der Seite von U2, Green Day oder der Dave Matthews Band; oder durch die Features in der hochgelobten HBO-Serie “Treme”. Es kommt also nicht von ungefähr, dass Down Beat den smarten Bandleader nun auf seinem Cover als den “Stolz von New Orleans” feiert. Und einer der jungen Hoffnungsträger des Jazz ist er darüber hinaus auch.

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