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New-Orleans-Legende Bob French mit 74 Jahren gestorben

Bob French
© gnalnad / Dan Lang
15.11.2012
2006 lancierte Branford Marsalis auf seinem Label Marsalis Music die Veröffentlichungsserie “Marsalis Music Honors”. Sie sollte Musiker ins Scheinwerferlicht rücke, die zwar schon seit langem in der Jazzszene präsent waren, aber nie die Anerkennung erhalten hatten, die sie eigentlich verdienten. Im April 2007 erschienen in der Reihe CDs von zwei New-Orleans-Legenden: dem Klarinettisten Alvin Batiste und dem Schlagzeuger Bob French. Batiste starb unglücklicherweise nur einen Monat nach der Veröffentlichung seiner CD im Alter von 74 Jahren. Und nun ist am 12. November auch der 74-jährige Bob French gestorben, der seit längerem an Alzheimer und Diabetes litt.

French hatte von 1977 bis 2011 die Original Tuxedo Jazz Band geleitet, die 1910 von dem Trompeter Oscar “Papa” Celestin gegründet worden war. In ihr verdienten sich während der berühmt-berüchtigten Storyville-Ära unter anderem Legenden wie Alphonse Picou, Baby Dodds, Zutty Singleton und Louis Armstrong ihre ersten Sporen. 1958 – vier Jahre nach dem Tod von Celestin – übernahm der Banjospieler Albert “Papa” French (der Vater von Bob French) die Leitung des historischen Ensembles. Als dieser 1977 starb, stieg Bob in dessen Fußstapfen. Bei seinem Ausstieg 2011 gab er das Zepter dann an seinen ebenfalls Schlagzeug spielenden Neffen Gerald French weiter. Bob French arbeitete außerdem mit Rhythm’n’Blues-Größen wie Dave Bartholomew und James “Sugarboy” Crawford sowie der Rock’n’Roll-Ikone Fats Domino.

Marsalis Music Honors Bob French” sollte das einzige Album bleiben, das Bob French in seiner langen Karriere unter eigenem Namen aufnehmen konnte, und es war zugleich auch seine letzte Einspielung überhaupt. Das Programm bestand aus New-Orleans-Klassikern, die oft schon im Titel ihre Herkunft verrieten. “Bobs Platte sollte jeden daran erinnern, dass New Orleans eine der ganz wenigen Städte in unserem Land ist, die eine eigenständige Musik hervorgebracht hat”, sagte Branford Marsalis damals. Seine Band besetzte French für die Aufnahme mit Musikern verschiedener Generationen, mit denen er im Laufe mehrerer Jahrzehnte zusammengearbeitet hatte. Besonders interessant ist, dass sich darunter auch ein junger, noch recht unbekannter Posaunist befand, dessen Name inzwischen in aller Munde ist: Troy “Trombone Shorty” Andrews. Zum Ensemble gesellten sich außerdem zwei Musiker, die French schon kannte, als sie noch Kinder waren: Branford Marsalis (der Sopransaxophon spielte) und Pianist Harry Connick Jr.

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