René Pape | Biografie

Biografie

„… der Mann mit einer der schönsten Bassstimmen der Welt … Es kommt nicht oft vor, dass wir diese Musik mit einer so herrlichen Intonation hören … wenn es um erlesene Stimmkultur und perfekte wagnerische Gravität geht, ist René Pape kaum zu übertreffen.“ Rezension zur CD „Wagner“, Gramophone (London), Juli 2011

René Pape, 1964 in Dresden geboren, war 1974–81 Mitglied des legendären Kreuzchors seiner Heimatstadt. Noch als Student gab er 1988 sein Debüt an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, wo er sofort ein Engagement erhielt. Seither hat er an diesem Haus die meisten großen Rollen seiner heute schon glanzvollen Karriere gesungen, oftmals unter Leitung des Musikdirektors Daniel Barenboim. Pape ist auch ein gefragter Konzertsänger und mit den führenden internationalen Orchestern und Dirigenten aufgetreten. Seine Aufnahmen wurden bereits mit zwei Grammys ausgezeichnet.

1990–1994
Erste Auftritte bei den Salzburger Osterfestspielen. Auf Einladung von Solti singt er Sarastro in Die Zauberflöte bei den Salzburger Festspielen (1991); ebenfalls unter Solti gibt er in der gleichen Rolle sein Debüt an der Mailänder Scala (1991). Debüt als König Philip in Verdis Don Carlo in Basel und mit der Metropolitan Opera als Don Fernando bei der EXPO 1992 in Sevilla. Haydns Die Jahreszeiten mit dem Orchestre de Paris und dem Chicago Symphony Orchestra, jeweils unter Solti (1992); erste Gastauftritte an der Wiener Staatsoper als Don Fernando, Sprecher und Sarastro (Spielzeit 1992/93). Bayreuth-Debüt als Fasolt (Das Rheingold, 1994–97)

1995–1997
Erster Auftritt in New York als Nachtwächter in Wagners Meistersingern an der Met (1995); Hunding in Die Walküre an der Wiener Staatsoper (1996); Rocco in Fidelio bei den Salzburger Festspielen (1996); Debüts am Covent Garden in Palestrina (Pfitzner) und Lohengrin (1997). Fasolt und König von Ägypten (Aida) an der Met (1997). Met-Tournee nach Japan mit Verdis Requiem und als Brander in Berlioz’ La Damnation de Faust (1997)

1998
Debüt an der Pariser Opéra als König Marke (Tristan und Isolde); Verdis König Philip in Salzburg; König Heinrich (Lohengrin) und Alter Hebräer (Saint-Saëns’ Samson et Dalila) an der Met

1999
Gefeierte Verkörperung von König Marke an der Met unter Levine; Debüt an der Chicago Lyric Opera als Pogner in den Meistersingern; Mozarts Figaro an der Berliner Staatsoper

2000
Leporello in Don Giovanni bei den Salzburger Festspielen; Rocco und Escamillo (Carmen) an der Met; König Marke an der Berliner Staatsoper

2001
Debüt an der San Francisco Opera als Pogner; Auftritte in Japan mit der Met (Verdis Requiem und Saint-Saëns’ Alter Hebräer)

2002
Rollendebüt als Don Giovanni an der Berliner Staatsoper; Frère Laurent in Gounods Roméo et Juliette beim Festival in Orange; Rocco an der Bayerischen Staatsoper; Orest in Strauss’ Elektra an der Met. Die Zeitschrift Musical America kürt ihn zum »Sänger des Jahres«

2003
König Heinrich am Covent Garden; Debüt beim Glyndebourne Festival als König Marke; Escamillo in der Arena von Verona; Rollendebüt als Gurnemanz (Parsifal) an der Met. Auf DVD: Rocco in der Met-Produktion von Fidelio unter Levine

2004
Leporello an der Met; Gurnemanz mit dem NDR Sinfonieorchester; König Marke beim Lucerne Festival; König Philip in Florenz. Auf DVD: die Met-Produktionen von Tristan und Isolde (Record Academy Prize, Tokio, 2005), Samson et Dalila und Die Meistersinger, jeweils unter Levine

2005
Rocco an der Chicago Lyric Opera. Singt unter Levine erstmals Méphistophélès in Gounods Faust an der Met; Gurnemanz bei den »Weißen Nächten« von St. Petersburg und die Titelrolle in Boris Godunow an der Berliner Staatsoper unter Barenboim

2006
Beethovens Missa solemnis mit dem Boston Symphony Orchestra unter Levine. An der Met singt er König Heinrich, Gurnemanz, König Philip, Sarastro, er geht mit dem Met-Ensemble auf Tournee und wirkt zudem bei einem Galakonzert der Met mit. Für seinen Boris Godunow an der Berliner Staatsoper wird er von den deutschen Opernkritikern zum »Sänger des Jahres« gewählt. König Philip am Mariinsky-Theater und in München. Unterzeichnet Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon. Aufnahmen bei DG: Sarastro in der Zauberflöte unter Abbado (Gramophone Award 2006) und Das Mozart-Album – eine Auswahl von Arien mit den Gesangsstars der Deutschen Grammophon

2007
Sarastro an der Met; Gurnemanz, Boris Godunow, Don Giovanni und König Philip in Berlin; König Marke beim Glyndebourne Festival unter Jiří Bělohlávek, auf Japan-Tournee unter Barenboim und in München unter Kent Nagano. Auftritt bei den »Weißen Nächten« von St. Petersburg unter Valery Gergiev und bei einem Galakonzert an der Los Angeles Opera. Beethovens Neunte Symphonie unter Franz Welser-Möst in Cleveland (die Aufnahme erscheint im Herbst), mit dem BBC Symphony Orchestra unter Jiří Bělohlávek bei den BBC Proms und an der Berliner Staatsoper unter Barenboim. René Pape wird von der Metropolitan Opera Guild mit einem Opera News Award 2006 ausgezeichnet

2008
Auftritte in Tristan in Madrid und an der Met; Die Meistersinger (Pogner), Don Giovanni und Eugen Onegin in Berlin; Don Carlo in Berlin, Oslo und Wien; Rollendebüt als Banquo in Verdis Macbeth an der Met; Die Walküre in Barcelona; Boris Godunow in Dresden. Konzertauftritte in Beethovens Neunter in Berlin und Verdis Requiem in Berlin und Spanien; Mussorgskys Lieder und Tänze des Todes mit dem Orchester der Met und Gergiev in der Carnegie Hall; Mendelssohns Elias mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Kurt Masur in Rom. Im Fernsehen übertragenes Galakonzert in Norwegen in Anwesenheit des Königs; konzertante Aufführung des ersten Akts der Walküre in der Berliner Waldbühne. Veröffentlichungen: auf DVD A Mozart Gala from Salzburg mit den Wiener Philharmonikern unter Daniel Harding. Auf seinem ersten Soloalbum für Deutsche Grammophon ist er in einer Auswahl von Opernarien unter dem Titel Gods, Kings & Demons mit der Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Sebastian Weigle zu hören (Echo-Preis 2009)

2009
Zauberflöte, Lohengrin, Tristan, Parsifal, Faust und Boris Godunow an der Berliner Staatsoper; Don Giovanni in Wien; Rheingold und Walküre an der Met; Don Carlo mit dem Ensemble der Mailänder Scala in Tokio; Faust an der Lyric Opera in Chicago. Konzertauftritte: Gala zum 125. Geburtstag der Met unter Levine; Verdis Requiem mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Pappano in Rom und mit dem Orchester der Mailänder Scala unter Barenboim in Berlin, Rom und Tel Aviv; Mendelssohns Paulus mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Blomstedt; Beethovens Neunte Symphony mit dem NDR Sinfonieorchester unter Dohnányi beim Schleswig-Holstein Musik Festival und mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi bei den Salzburger Festspielen. Recitals in New York, Dresden und Frankfurt

2010
Aufführungen an der Berliner Staatsoper (Faust, Tristan, Onegin), Mailänder Scala (Rheingold als Anfang einer neuen Ring-Produktion unter musikalischer Leitung von Barenboim), Semperoper und Met (Boris Godunow) sowie bei den Salzburger Festspielen (Elektra). Konzertverpflichtungen: Verdis Requiem in München (Gergiev), Mendelssohns Elias in Barcelona, Bruckners Te Deum bei den Salzburger Festspielen und im März eine Wohltätigkeitsgala zugunsten der Berliner Staatsoper an diesem Haus (Brahms’ Liebeslieder). Im Januar gibt er in Sevilla sein erstes europäisches Solo-Recital außerhalb Deutschlands

2011
Wotan in Die Walküre in Berlin (Barenboim), Gounods Méphistophélès am Covent Garden (Evelino Pidò) und an der Met (Yannick Nézet-Séguin), weitere Verkörperungen von Boris Godunow an der Met unter Gergiev, König Philip an der Berliner Staatsoper und mit der Met auf Japan-Tournee, König Marke bei den Münchner Opernfestspielen unter Kent Nagano. Mitwirkung bei der Gala anlässlich Plácido Domingos 70. Geburtstag in Madrid sowie Konzertauftritte in Tokio (dritter Akt von Parsifal mit Gergiev und dem Ensemble des Mariinsky-Theaters), Zürich, Dresden, St. Petersburg, Berlin (in der Waldbühne mit Barenboim am Pult des West-Eastern Divan Orchestra) und Toronto. Recitals in Los Angeles, München, Tokio und bei den Festspielen in Verbier. Veröffentlichung: Szenen aus Wagner-Opern mit der Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim

7/2011
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