Rixton | Biografie

Rixton, “Let The Road”, 2015

Nachdem Rixton vergangenes Jahr mit ihrer Debütsingle “Me And My Broken Heart” auf Anhieb Platinstatus in den Vereinigten Staaten erreicht und zugleich einen #1-Hit in UK gelandet haben, steht die vierköpfige Newcomer-Band aus Manchester nun mit ihrem Debütalbum “Let The Road” in den Startlöchern. Ein Album, das ganz bewusst nach einem Song benannt ist, einer A-capella-Soul-Nummer, die sie schon in ihren Anfangstagen komponierten.
“Ja, ‘Let The Road’ entstand schon vor Jahren, und zwar in einem Wohnwagen im Garten bei Danny. Wir versuchten damals, unsere Musik so richtig anzuschieben, weil bis dahin einfach noch nichts so wirklich funktioniert hatte”, erinnert sich Jake Roche, Sänger und Gitarrist der Band, der Rixton im Jahr 2012 zusammen mit Charley Bagnall (Gesang, Lead-Gitarre), Danny Wilkin (Gesang, Bass, Keyboard) und Lewi Morgan (Gesang, Schlagzeug) gegründet hatte.
“Ich finde, es ist der perfekte Titelsong und der ideale Eröffnungstrack für das Album”, meint Jake weiterhin, “weil das Stück einfach zeigt, dass man letztlich nie so genau weiß, in welche Richtung sich das Leben entwickeln wird.” Produziert von Benny Blanco (Maroon 5, Ed Sheeran, Katy Perry, Rihanna, OneRepublic), präsentieren Rixton auf ihrem bei School Boy/Giant Little Man/Mad Love/Interscope Records erscheinenden “Let the Road”-Debütalbum genau diejenige, extrem eingängige Mischung aus Pop, Rock und R&B, die sie im Verlauf der letzten ein, zwei Jahre aus dem besagten Wohnwagen ins internationale Rampenlicht katapultieren sollte.
Neben den Hit-Singles “Me And My Broken Heart” und “Wait On Me”, der mit Reggae-Elementen unterfütterten zweiten Single, die im Juli 2014 ebenfalls in die Top−40 der US-Billboard-Charts ging, vereint das Album sowohl brandneue Kompositionen sowie finale Versionen von älteren Demo-Tracks, die Rixton im Laufe der Jahre aufgenommen haben. Brandneu ist zum Beispiel ihre dritte Single “Hotel Ceiling”, übrigens aus der Feder von Ed Sheeran, die eine sehr viel düstere Seite der Band aufzeigt.
Wie unglaublich viele Facetten ihr Sound jedoch hat, obwohl das Fundament ganz klar aus der Live-Instrumentierung und ihrem vierstimmigen Gesang besteht, belegen so unterschiedliche Pop-Entwürfe wie der minimalistische Partysong “I Like Girls”, die emotionale Klavierballade “Whole” und der zweischneidige Trennungssong “Beautiful Excuses”, der trotz bitteren Beigeschmacks irgendwie auch optimistisch klingt. “Unser Sound hat sich mit den Jahren schon ein wenig verändert”, meint Lewi.
“Allerdings gibt es eine Sache, die sich nie ändern wird: Es geht uns immer um überwältigende, überdimensionale, packende Songs, richtige Hymnen, die unsere Zuhörer auf eine Art emotionale Reise mitnehmen sollen.” Für die Aufnahmen, die zu “Let The Road” führten, flogen Rixton von Manchester nach New York City, wo sie gleich mehrere Monate mit Benny Blanco im Studio verbrachten.
“Benny ist einfach mal ein Genie”, schwärmt Charley. "Wenn man mit ihm arbeitet, entwickelt man einen ganz anderen Ansatz, denn er macht andauernd irgendwelche verrückten Sachen, um einen in die richtige Stimmung für eine Aufnahme zu bringen."
Diese “verrückten Sachen” bestanden zum Beispiel darin, Jake dazu zu bringen, "stundenlang Videos von “Soul Train” und Prince anzuschauen", wie er berichtet, um erst danach den Gesang für die Discopop-Hymne “We All Want The Same Thing” aufzunehmen. "Als ich dann schließlich in der Gesangskabine stand, entdeckte ich einen Aspekt in meiner Stimme, den ich vorher gar nicht gekannt hatte", so Jake. “Benny versteht es einfach, diese Dinge aus einem herauszulocken, von denen man gar nicht wusste, dass sie überhaupt in einem schlummern.”
Um den Song “Make Out” aufzunehmen – ein unglaublich eingängiger Track, dessen Video schon deshalb für Furore sorgte, weil sie darin eine ganze Reihe von anderen Stars parodieren, so tritt Charley z.B. in Mülltüten verkleidet als Lady Gaga auf! –, nutzten Rixton sogar die Hitzewelle aus, die gerade in New York herrschte. "Draußen waren es wirklich gut 40 Grad, und man konnte dieser Hitze einfach nicht mehr entkommen", erinnert sich Danny. “Für einen Part mussten wir dann alle gemeinsam singen, aber wir waren ehrlich gesagt unglaublich mies gelaunt, also fassten wir kurzerhand den Entschluss, uns einfach auszuziehen und diese Passage quasi komplett nackt einzusingen.”
Die extrem enge, fast schon brüderliche Beziehung, die Rixton die Arbeit an “Let The Road” immer wieder erleichtern sollte, entwickelte sich schon im letzten Jahrzehnt, als Jake mit gerade mal 16 der Schule den Rücken kehrte, um sein Leben ab sofort der Musik zu widmen – und um sich schon wenig später mit Danny zusammenzutun, der das College aus demselben Grund verlassen hatte.
Nachdem sie dann drei Jahre lang an eigenen Songideen gefeilt und Coverversionen in diversen Pubs von Manchester präsentiert hatten (und dabei im bereits erwähnten Wohnwagen im Garten von Dannys Eltern lebten, um Geld zu sparen), trafen die beiden auf Charley und holten ihn als Lead-Gitarristen dazu. Da dieser zuvor in der Pop-Punk-Gruppe Rio gespielt hatte, klang der zwischen Pop und R&B gelagerte Sound von Rixton mit Neuzugang Charley an Bord nun schon sehr viel rockiger, und nach einem weiteren Jahr der Selbstfindung komplettierten sie ihr Line-up mit Lewi – der an dem Punkt sogar schon auf sieben Jahre Schlagzeug-Erfahrungen in unterschiedlichen Rockbands zurückblicken konnte.
Vor gut zwei Jahren, Ende 2012, verzeichnete ihre Fangemeinde bereits ordentlichen Zuwachs, sowohl in Manchester (wo sie in so ziemlich jedem Rattenloch spielten), als auch darüber hinaus (ihr YouTube-Channel verzeichnete immer mehr Follower). Und während sie auf YouTube größtenteils Coverversionen von R&B-Künstlern wie R. Kelly und Usher präsentierten, war es letztlich eine nicht ganz ernst gemeinte Version von “Have Yourself a Merry Little Christmas” (im Videoclip sogar inklusive Koboldsmützen und Styling à la Barbershop-Quartett!), die auch Scooter Braun hellhörig werden ließ, also jenen Talent-Manager, der schon den Karrieren von Justin Bieber, Carly Rae Jepsen und Ariana Grande auf die Sprünge geholfen hatte.
Keine 24 Stunden nach der YouTube-Entdeckung per Flieger bereits in London angekommen, war Braun besonders von ihrem Können als Songwriter angetan, das zum Beispiel in frühen Kompositionen wie “Speakerphone” durchschimmert, einer leicht melancholisch angehauchten Hymne über im Rausch getätigte Telefonanrufe, die auf “Let The Road” natürlich auch vertreten ist. Und so stellte Braun also den Kontakt zu Blanco her, der schon nach ein paar Tagen das Angebot machte, gleich das gesamte Debütalbum von Rixton zu produzieren.
In den recht hektischen 12 Monaten, die darauf folgen sollten, unterzeichneten Rixton nicht nur bei School Boy/Giant Little Man/Mad Love/Interscope Records und begannen die eigentlichen Aufnahmen zu “Let The Road”, sondern etablierten sich auch als erstklassige Live-Band, indem sie zum Beispiel im Barclays Center von Brooklyn vor 19.000 Zuschauern im Vorprogramm von Justin Bieber auftraten – ein grandioser Auftritt, von dem sie allerdings erst 24 Stunden vorher erfahren hatten.
Nachdem sie im Sommer 2014 eine erfolgreiche Headliner-Tournee absolviert haben und im letzten Juni sogar im legendären Wembley-Stadion auftreten konnten, bereiten Rixton momentan ihre Auftritte im Vorprogramm von Ariana Grande auf deren nächster Tour durch Nordamerika und Europa vor, um gleich im Anschluss zusammen mit Ed Sheeran noch einmal durch die USA zu reisen. “Eine Riesenehre ist das, im Vorprogramm von Ed spielen zu dürfen”, sagt Jake. “Wir sind alle Fans der ersten Stunde, und seit wir zusammen an dem Song ‘Hotel Ceiling’ gearbeitet haben, sind wir echt gut mit ihm befreundet.
Wir können es kaum abwarten, endlich loszuziehen und ihn jeden Abend auf der Bühne zu sehen.” Während der Erfolg sie auf immer größere Bühnen in aller Welt führt, betonen die vier Jungs von Rixton, wie wichtig es für sie ist, die ganze Entwicklung mit dem nötigen Abstand zu betrachten und dabei einen kühlen Kopf zu bewahren: “Absolut verrückt eigentlich, dass wir uns damals schon so darüber gefreut haben, für 30 Leute in irgendeinem Pub in Manchester aufzutreten – und wir jetzt versuchen, genau dieselbe Energie in irgendeinem anderen Teil der Welt auf irgendeine Riesenbühne zu bringen”, so Jake.
Auch die Mission, der sich alle vier Mitglieder von Rixton mit der Veröffentlichung von “Let The Road” verschrieben haben, kann man ganz deutlich raushören: den eigenen Wurzeln treu zu bleiben, auch wenn man längst ganz woanders gelandet ist. “Eine der Sachen, auf die wir persönlich am meisten stolz sind, ist, dass wir es geschafft haben, diese frühen Songs, die uns nun schon so lange begleiten und uns persönlich so viel bedeuten, letztlich doch noch auf dieses Album zu bringen”, meint Danny abschließend. “Denn obwohl wir sie schon so unglaublich oft live gespielt haben im Verlauf der letzten Jahre, bedeuten sie für uns noch genauso viel wie damals – und wir sind echt froh, sie nun endlich auch mit dem Rest der Welt zu teilen.”
Mehr von Rixton