Thomas Hampson | Biografie

Thomas Hampson – Biografie

Von der New York Times für seinen „unermüdlichen Wissensdrang” gelobt, blickt Thomas Hampson auf eine einzigartige internationale Karriere als Opern-, Konzert- und Liedsänger, Aufnahmekünstler und „Botschafter des Liedes“ zurück und engagiert sich seit langem aktiv in Forschung, Ausbildung, Musikvermittlung und -technologie. Der US-amerikanische Bariton tritt mit renommierten Sängern, Pianisten, Dirigenten und Orchestern in weltweit führenden Konzert- und Opernhäusern auf. Hampson wurde jüngst von der Metropolitan Opera Guild mit dem „Met Mastersinger“ ausgezeichnet und ist einer der bedeutendsten, innovativsten und gefragtesten Gesangssolisten der Gegenwart. In 2011 erhielt er den berühmten Concertgebouw-Preis und zuletzt wurde er nicht nur in die Hall of Fame des britischen Klassikmagazins Gramophone aufgenommen, sondern auch mit dem ersten Venetian Heritage Award ausgezeichnet.
Auf der Opernbühne gibt Hampson in der Saison 2013–14 sein Rollen-Debüt als Antagonist in Bergs Wozzeck an der Metropolitan Opera, in einer Produktion mit Deborah Voigt und James Levine. Darüber hinaus nimmt er die Titelrolle in Simon Boccanegra an der Wiener Staatsoper, die Partie des Amfortas in Parsifal an der Lyric Opera of Chicago und konzertant mit dem National Symphony Orchestra, und zuletzt die Rolle des Giorgio Germont in La Traviata an der Bayerischen Staatsoper wieder auf. Als Mandryka in Arabella wird er während der Salzburger Festspiele und als Scarpia in Tosca sowohl an der Deutschen Oper Berlin als auch am Londoner Royal Opera House zu hören sein.
Im Konzertsaal eröffnet er diese Spielzeit mit Eislers Ernste Gesänge mit Christian Thielemann und der Staatskapelle Dresden. Er freut sich auf eine 12-Konzerte lange Europa-Tournee mit Werken von Brahms, Schubert und Wolf mit der Amsterdam Sinfonietta. Außerdem wird er zusammen mit Luca Pisaroni Arien und Duette in Prag, Bratislava, Essen, Baden-Baden und Paris aufführen und mit dem BBC Scottisch Symphony mit Liedern aus Des Knaben Wunderhorn zu hören sein. Hampson wird Liederabende in der Wigmore Hall in London, im Gewandhaus Leipzig, in Coburg, Heidelberg, Brüssel und Bern geben.
In der vergangenen Saison stand Verdi im Mittelpunkt, von seinem Rollen-Debüt als Iago in Othello an der Metropolitan Opera bis hin zu seinem Part als Giorgie Germont an der Wiener Staatsoper. Er begeisterte in der Titelpartie von Simon Boccanegra an der Chicago Lyric Opera und bei Konzerten und Live-Aufnahmen (mit geplanter Veröffentlichung im Herbst) im Wiener Konzerthaus. Am Ende der Saison interpretierte der Bariton die Rolle des Dogen auch am Londoner Royal Opera House. Im Sommer 2013 wendete er sich Wagner zu, in dessen Parsifal er bei den Münchener Opernfestspielen den Amfortas interpretierte, bevor er bei den Salzburger Festspielen den Rodrigo in der neuen Pappano-Stein-Produktion von Verdis Don Carlo sang.
Als gefeierter Konzert- und Liedsänger trat er u.a. in New York, München, London, Wien und San Francisco auf. Bei Galaveranstaltungen sang er zu Silvester mit Rolando Villazón im Baden-Badener Festspielhaus, sowie zum 125-jährigen Jubiläum des Concertgebouw-Orchesters zusammen mit Lang Lang, Janine Jansen und Mariss Jansons in Amsterdam. Weitere Kooperationen beinhalteten eine Europa-Tournee mit den Wiener Virtuosen, Konzerte mit dem Borusan Istanbul Philhlarmonic Orchestra, mit dem Jupiter String Quartet ‒ mit einer Urauffürung von Mark Adamo ‒ in New York, Boston und Davis, Kalifornien. Hampson ist sowohl im zeitgenössischen als auch im klassischen Opernrepertoire zu Hause; so sang er 2011 an der Oper San Francisco die Partie des Rick Rescorla in der Welturaufführung von Christopher Theofanidis‘ Oper Heart of a Soldier, die zum 10. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 entstand.
Unlängst wurde Hampson in die Amerikanische Akademie der Künste und Wissenschaften aufgenommen. Mit der 2003 gegründeten Hampsong Foundation setzt er sich durch das Medium der Liedkunst für interkulturellen Dialog und Verständigung ein. Er zählt zu den führenden Interpreten des deutschen romantischen Liedes und wurde durch sein gefeiertes, in Kooperation mit der Library of Congress entstandenes Liedprojekt „Song of America“ als „Botschafter des amerikanischen Liedes“ bekannt. Das Engagement des Sängers für interkulturelle Kommunikation durch Musik und Text wurde in dem CNN Programm „Fusion Journeys” demonstriert, einem musikalischen Austausch mit Ladysmith Black Mambazo, der in Südafrika gefilmt wurde. Auch war er an der Produktion und Präsentation des Radioprogramms „Song of America“ beteiligt, die von der Hampsong Foundation realisiert und von WFMT Radio Network of Chicago co-produziert wurde. Die von Hampson konzipiert und präsentierte 13-stündige Radioserie erforscht die Geschichte der amerikanischen Kultur durch Gesang und wurde in über 300 Märkten weltweit ausgestrahlt. Hampson lehrt leidenschaftlich gern, gibt Meisterkurse im Fernstudienprogramm der Manhattan School of Music und ist Gründer und künstlerischer Leiter der Lied-Akademie des Heidelberger Frühlings.
Der in Spokane (Washington, USA) aufgewachsene Hampson wurde mehrfach für seine künstlerische Arbeit und seine kulturelle Vorbildfunktion ausgezeichnet. Aus seiner über 150 Alben umfassenden Diskografie erhielten mehrere Einspielungen einen Grammy, fünf einen Edison Award und eine einen Grand Prix du Disque. 2009 wurde Hampson zum ersten Artist in Residence der New York Philharmonic ernannt; der Atlantic Council in Washington zeichnete ihn mit dem Distinguished Artistic Leadership Award aus. 2010 wurde er mit dem Living Legend Award der Library of Congress geehrt, für die er als Sonderberater für Musikstudium und Aufführungspraxis in Amerika arbeitet. Die Manhattan School of Music, das Withworth College und das San Francisco Conservatory verliehen ihm die Ehrendoktorwürde; außerdem ist er Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London. Hampson führt den Titel eines Kammersängers der Wiener Staatsoper, den französischen Titel eines Commandeur des Arts et des Lettres und erhielt das österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. 2011 wurde er zum vierten Mal innerhalb von 20 Jahren mit dem ECHO Klassik-Preis als „Sänger des Jahres“ geehrt.
www.thomashampson.com
Juli 2013
Mehr von Thomas Hampson