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6LACK Bio 2017

6lack 2017
02.02.2017
Er ist ganz klar einer der Songwriter in der aktuellen US-Hip-Hop-/R&B-Landschaft – und hat mit dem Debütalbum „Free 6LACK“ im Jahr 2016 sensationell die Top−5 der US-Rap-Albumcharts erobert. Gebürtig aus Baltimore, aufgewachsen in Atlanta, musste der 24-jährige 6lack einen langen Umweg gehen zum Erfolg, nachdem er zunächst beim falschen Label gelandet war – und aus diesem Vertrag jahrelang nicht rauskam. Doch das Warten hat sich gelohnt: Heute ist 6lack (gesprochen „black“) frei. Seine anfänglichen Battle-Rap-Wurzeln hat er in einen spannenden Sound zwischen Hip-Hop und Alt-R&B verwandelt – und damit endlich zu sich selbst gefunden....
„Schon im Juli 2011 hab ich bei einem Indie-Label unterzeichnet, das einem berühmten Musiker gehörte. Dazu gab es einen mickrigen Vorschuss, aber damals war das mein einziger Ausweg, und weil der Künstler, bei dem ich da unterschrieben hatte, so berühmt war, ließ ich’s drauf ankommen. Ich hatte davor ein Jahr lang irgendwelche Sachen studiert, die mir egal waren, und als sich dann endlich die Möglichkeit auftat, das zu tun, was ich liebe, packte ich sie beim Schopfe. Offiziell verließ ich die Uni in Virginia gar nicht, ich ließ einfach alles stehen und liegen und war weg. Und am Anfang war das auch alles gar nicht so übel, aber das ist es ja nie zu Beginn. Erst in den Jahren danach erreichte ich meinen absoluten Tiefpunkt: Nachdem das Vorschussgeld verbraucht war, hatte ich abends nur selten was zu essen auf dem Tisch; ich hatte keine Bleibe, und schließlich lebte ich aus meinem zerfetzten Rucksack. Ich sollte Hunderte von Songs anfertigen, nach irgendwelchen mir verhassten Kriterien, die angeblich „Hits“ auszeichnen. Dieses Wort hörte man da den ganzen Tag: Hits, Hits, noch mehr Hits! Unzählige Leute sah ich kommen und gehen, und jeder sagte mir, dass ich ganz besonders sei, dass mein großer Moment bald kommen würde. Ich allerdings empfand das Ganze eher als ein Gefängnis. Anstatt mich also auf ihre Tanz-in-Fußfesseln-Nummer einzulassen, blieb ich einfach sitzen und veröffentlichte die Musik erst gar nicht, die sie von mir hören wollten. Sie wollten mich selbst in einen Hitsong verwandeln – und ich wollte ihnen zeigen, dass ich mehr war als das.
Die nächsten Schritte in den drei Jahren danach machte ich im Geheimen. Ich veröffentlichte Tracks bei Soundcloud, obwohl mir mein Vertrag es untersagte, auf eigene Faust Musik zu veröffentlichen. Mit diesen ersten Songs jedoch baute ich mir eine Fanbase auf, die immerhin groß genug war, um darauf aufzubauen. Als mein damaliges Label schließlich Wind davon bekam, dachte ich zunächst, sie würde mich nun vielleicht erstnehmen, aber so kam es leider nicht – und spätestens da wusste ich, dass ich verdammt noch mal sofort das Weite suchen musste. Ich musste endlich mit Leuten arbeiten, die meine Vision verstanden. Leute, die verstehen, was abgeht in der Popkultur – und nicht bloß im Formatradio. Diese Leute fand ich schließlich in LVRN. Ich weiß noch, wie ich in unser erstes Meeting ging und darüber nachdachte, wie wenig Lust ich auf diese Industrie noch hatte und wie sehr ich die Leute verachtete, aber ich hörte ihnen zu und schon bald verflogen meine Zweifel. Sie hatten verstanden, dass Musik sehr viel mehr ist als Hits, und sie verstanden, in welche Richtung ich mit meiner Musik gehen wollte. Ich glaubte an sie, und sie an mich. An dem Punkt war ich gerade raus aus dem alten Vertrag, der mich so lange gefangen gehalten hatte. Ist schon der Wahnsinn, wie so ein kleines Stück Papier Kontrolle hat über ein gesamtes Leben. Fünf Jahre lang hatte ich das Gefühl gehabt, nicht mein eigener Herr zu sein. Es gab etliche Punkte, an denen ich am liebsten meine gesamte Festplatte bei Soundcloud hochgeladen hätte, aber ich wollte mich auch nicht unter Wert verkaufen und wartete daher noch. Es hat zwischenzeitlich richtig wehgetan, am liebsten hätte ich alles hingeworfen und nie wieder Musik gemacht, aber wenn man eine klare Vision von einer Sache verfolgt, ist auch das leichter gesagt als getan…
Ich wusste wie gesagt schon immer, was ich machen wollte – aber ich konnte es nicht alleine durchziehen. Es gibt eine einzige Sache, die mir diese ganze Zeit der Gefangenschaft erträglich gemacht hat, und das ist die Liebe. Die Liebe von Freunden, von meiner Familie, von den Fans und sogar die Liebe von vollkommen Fremden. Ich habe so viel Liebe bekommen, dass ich manchmal zurückblicke und mich frage, was die Leute eigentlich in mir gesehen haben. Ich hatte die Gelegenheit, tollen Menschen zu begegnen, und die Tatsache, dass die meisten von ihnen immer noch da wären, auch wenn ich keinen weiteren Song veröffentlichen würde, ist etwas ganz Großes. Nach fünf Jahren bin ich frei: Raus aus meinem ersten Vertrag. Und jetzt habe ich das Team von LVRN und ich kann meine Sachen endlich so machen, wie’s von Anfang an hätte passieren sollen.
Auf die Freiheit!“

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