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Aleksandra Kurzak begeistert in Warschau in Donizettis „Lucia di Lammermoor“

Aleksandra Kurzak in Lucia di Lammermoor
© Juliusz Multarzynski
25.10.2011
Es ist beruhigend und bewundernd zu sehen, dass mancherorts der Prophet im eigenen Land durchaus etwas gilt und das beliebte Sprichwort Lügen gestraft wird. Zum Beispiel in Polen. Wenn die polnische klassische Musikszene wieder einen „Rising Star“ im internationalen Musikgeschäft zu bieten hat, steht eine ganze Nation hinter ihm bzw. ihr. So war es bereits beim polnischen Sensationssieger des vorletzten Chopin-Wettbewerbes Rafał Blechacz, der binnen kürzester Zeit zum polnischen Nationalhelden und weltweiten Botschafter für die Musik Frédéric Chopins avancierte, in Polen mit seinem Debütalbum alle Verkaufsrekorde brach und mittlerweile ein Aushängeschild für die hohe Qualität polnischer klassischer Künstler in aller Welt ist.

Nun schickt sich eine junge Sopranistin an, es ihm gleich zu tun: Aleksandra Kurzak, bereits auf den internationalen Opernbühnen zwischen New York, London, Wien und Verona bestens bekannt, konnte mit ihrem Decca-Debütalbum „Gioia!“, welches vor kurzem in ihrer Heimat veröffentlicht wurde, binnen Wochenfrist eine Goldene Schallplatte für sich reklamieren. Quasi als Dankeschön für diesen Enthusiasmus ihrer Landsleute und um auch im eigenen Land präsent zu sein, setzte das Management des Warschauer Teatr Wielki kurzfristig drei Aufführungen von Donizettis „Lucia di Lammermoor“ aufs Programm – eine der aktuellen Paraderollen von Aleksandra Kurzak. Die Sopranistin machte aus der dezent überholten Inszenierung, welche eigentlich schon längst im Fundus eingemottet worden war, eine veritable One-Woman-Show und legte damit den Grundstein für einen Erfolg, der alle Vorschusslorbeeren rechtfertigte und am Ende zu einer alle (deutschen) Maßstäbe sprengenden „Kurzak-Feier“ wurde: Standing Ovations, nicht enden wollender frenetischer Applaus und zahllose Vorhänge, von dem Blumenmeer ganz zu schweigen, in welchem man die junge Sopranistin baden ließ! Ein beeindruckendes und zutiefst berührendes „Coming home“ für eine Künstlerin, welches am Ende auch an der Sängerin selbst nicht spurlos vorüber ging.

Man darf also gespannt sein, welchen Empfang man Aleksandra Kurzak bei ihren beiden Konzerten in Deutschland am 12. November in der Alten Oper in Frankfurt und am 13. November im WDR-Sendesaal in Köln bereiten wird?! Auf dem Programm der beiden Belcanto-Abende stehen Arien und Duette mit dem Tenor Francesco Demuro aus Opern von Donizetti, Rossini und Bellini – dem Programm ihres Debütalbums, welches am 11. November auch in Deutschland veröffentlicht werden wird.
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