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Last Night of the Proms mit Andreas Scholl

09.09.2005
“Wenn das Publikum von den Proms spricht”, weiß der ehemalige “Times”- und “Observer”-Musikritiker und seit 1996 erfolgreiche Intendant der BBC Proms Nicholas Kenyon aus Erfahrung, “dann meint es meistens die Last Night of the Proms.” Das über alle Grenzen und Rundfunkwellen bekannte Mega-Event ist zu einer Marke im globalen Festivalgeschäft geworden, für das die “prommers”, so Kenyon, ihr letztes Geld ausgäben, um die besten Plätze zu ergattern.
Unter den von Rundfunkanstalten subventionierten und veranstalteten Festivals sind die vor 111 Jahren gegründeten Proms auch die ältesten, die von 1927 an regelmäßig im Radio übertragen werden. Der in Manchester aufgewachsene Kenyon erklärt sogar, dass er allein durch diese Radiosendungen den Weg zur Klassik gefunden habe. Heute ist der umtriebige Mann, der auch eine Biographie über den Dirigenten Simon Rattle verfasst hat, ihr planerischer “Capt’n” und freut sich auf die diesjährige Last Night of the Proms besonders.
 
Zum ersten Mal in der Geschichte dieser Veranstaltung ist nämlich ein Countertenor eingeladen. Andreas Scholl singt Vokalmusik von Händel und Purcell, während die Gitarristenlegende John Williams Werke von Rodrigo spielen wird. Scholls Programm ist in Teilen auch ein Spiegel seiner neuesten CD “Arias for Senesino”, auf der Händels berühmte Arien “Ombra mai fu” aus “Xerxes” und “Dove sei” aus “Rodelinda” enthalten sind.
 
Der Countertenor wird begleitet vom BBC Symphony Orchestra, das vom “Last-Night”-Debütanten Paul Daniel geleitet wird. In der Royal Albert Hall London treten außerdem Paul Lewis, Klavier, Louise Winter, Mezzosopran, und die BBC Singers auf. Neben dem Barockmusikprogramm erklingen Werke von Simon Bainbridge, Erich Wolfgang Korngold, William Walton und natürlich Edward Elgar, dessen erster Marsch aus “Pomp and Circumstances” zu den unverzichtbaren Bestandteilen der Last Night of the Proms gehört.
 
NDR Kultur, Sonnabend, 10. September, 20.00 bis 24.00 Uhr, Live

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