Anna Prohaska | Biografie

Biografie

ANNA PROHASKA – Biographie
"Das ist eine hervorragend durchdachte und exzellent gesungene Sammlung an Liedern über Krieg und die emotionalen Konsequenzen des Kriegs … Anna Prohaskas glitzernder Sopran trifft vier Hanns Eisler Lieder auf den Punkt. Sie findet eine überirdische Reinheit in Schuberts “Ellens Gesang I”, und ist genauso scharf in Whitman wie kühl in “Wandring in this place“, Michael Cavendishs  altem Lautenlied. Der Einfallsreichtum und die Sorgfalt dieses Albums sind außergewöhnlich und die Ergebnisse sind absolut überzeugend.”

The Guardian
 [CD Kritik Behind the Lines], 6. Juli 2014
». . . so selbstbewusst, wie sie ihre virtuose Sopranstimme einsetzt, ist auch ihre Körpersprache.«
Der Tagesspiegel (Berlin), 11. Dezember 2010
Anna Prohaska, die einer angesehenen Wiener Musikerfamilie entstammt (ihr Urgroßvater war der Komponist Carl Prohaska, ihr Großvater der Dirigent und Pädagoge Felix Prohaska), studierte an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin. Ihr Debüt gab sie 2002 an der Komischen Oper in Harry Kupfers Inszenierung von Brittens The Turn of the Screw und trat dann in Willy Deckers Inszenierung von Albert Herring auf. Nachdem sie kurzfristig die Rolle der Frasquita in Carmen unter Daniel Barenboim an der Berliner Staatsoper Unter den Linden übernommen hatte, wurde sie dort als Ensemblemitglied engagiert. Im Dezember 2010 sang sie an der Staatsoper Anne Trulove in einer Neuinszenierung von The Rake’s Progress unter Leitung von Ingo Metzmacher. Bei den Salzburger Festspielen war sie erstmals 2008 in Rusalka unter Franz Welser-Möst zu hören, im Jahr darauf in Luigi Nonos Al gran sole carico d’amore, und 2010 sang sie dort ihre erste Zerlina. 2011 trat sie hier als Despina in Mozarts Cosi fan tutte auf.
Anna Prohaska hat Konzerte mit dem Deutschen Symphonie-Orchester und dem Konzerthaus­orchester Berlin gegeben und arbeitet seit 2007 eng mit den Berliner Philharmonikern zusammen, so bei der Uraufführung von Wolfgang Rihms “Mnemosyne” unter der Leitung von Matthias Pintscher im Rahmen einer Feier für Claudio Abbado 2009. 2010 war sie die Solistin in Bergs Lulu-Suite mit dem Simón Bolívar Symphony Orchestra unter der Leitung von Claudio Abbado in Venezuela und Luzern.
Neben der Gegenwartsmusik und dem Standardrepertoire widmet Anna Prohaska sich auch der Alten Musik und hat mit dem Innsbrucker Ensemble Modern Times_1800, der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Concentus Musicus Wien unter Nikolaus Harnoncourt und dem Concerto Köln gearbeitet. Sie hat Recitals in der Berliner Staatsoper gegeben, in der Hamburger Laeiszhalle, der Londoner Wigmore Hall, im Salzburger Mozarteum, bei der Schubertiade, im Wiener Musikverein und gemeinsam mit Maurizio Pollini in Paris und Luzern. 2008 wurde sie für den Daphne Prize und 2010 für den Schneider-Schott Music Prize nominiert. Anna Prohaska gehört zur Zeit zu den “Junge Wilde”-Künstlern am Konzerthaus in Dortmund.
Zu ihren jüngsten Auftritten zählen das Brahms-Requiem mit Dohnányi und dem Boston Symphony Orchestra; Jens Joneleit neue Oper „Metanoia“ und Elliott Carters neuer Liederzyklus „What are years“ mit Barenboim und der Staatskapelle Berlin; Wolfgang Rihms neues Werk „Samothrake“ für hohen Sopran und Orchester unter Ulf Schirmer mit dem Gewandhausorchester; Jörg Widmanns „Babel“ unter Nagano an der Bayerischen Staatsoper; sowie eine Europa-Tour mit barocken Arien gemeinsam mit Arcangelo und Jonathan Cohen. Am Wiener Theater sang sie Marzelline in „Fidelio" mit Harnoncourt und Anne Trulove. An der Berliner Staatsoper sang sie Mozarts Zerlina, Susanna und Pamina, Isolde in einer Neuinszenierung von Martin‘s „Le Vin herbé“ und Sophie im „Rosenkavalier“ mit Sir Simon Rattle. 

Weitere geplante Engagements im Jahr 2014 sind unter anderem Poulenc‘s „Dialogues de Carmélites“ unter Simon Rattle in Covent Garden sowie Mozarts „Blonde“ in Baden-Baden unter Yannick Nézet-Seguin und in Paris unter Philippe Jordan. Anna Prohaska macht außerdem eine Recital-Tournee mit dem Pianisten Eric Schneider und ihrem Programm mit Kriegsliedern, mit Auftritten in London, Wien, Berlin, Dortmund, Paris und den Festivals in Salzburg, Edinburgh und Bad Kissingen. 

Im Januar 2011 unterzeichnete Anna Prohaska einen Exklusivvertrag bei der Deutschen Grammophon. Ein umfangreiches Liederalbum mit dem Titel „Sirène“ wurde in diesem Jahr in den deutschsprachigen Märkten veröffentlicht. Es erhielt einen Echo Klassik-Preis im Jahr 2012.“The Enchanted Forest“, das Barock-Projekt Anna Prohaskas gemeinsam mit Arcangelo unter Jonathan Cohen, wurde bei dem Label Archiv Produktion im März 2013 veröffentlicht. Im selben Monat wurde auch die Veröffentlichung von Bergs „Lulu-Suite“ mit den Wiener Philharmonikern unter Pierre Boulez herausgebracht. Ihre neueste Aufnahme ist für Juni 2014 geplant, um den hundertsten Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges zu kennzeichnen. „Behind the Lines" ist ein Album, das Prohaska zusammen mit dem Pianisten Eric Schneider aufnahm, ein Album mit Liedern zum Thema Krieg. 

6/2014
 
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