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Pärt geehrt

17.01.2007
Arvo Pärt erhält den Internationalen Brückepreis 2007 der Europastadt Görlitz/Zgorzelec. In der Laudatio der mit 2.500 Euro dotierten Auszeichnung heißt es, der estnische Komponist habe mit künstlerischen und musikalischen Mitteln dazu beigetragen, die spirituellen Kräfte Europas einander näher zu bringen.
Dabei war es vor 21 Jahren durchaus ein Wagnis, als sich Pärt mit “Tabula Rasa” auf ein neues Feld der kunstvollen Schlichtheit zu begeben. Die Postmoderne postulierte gerade die Pluralität der Stile und Opulenz galt als Geist der Stunde. Doch der Komponist und mit ihm das Label ECM ließen sich nicht beirren und starteten nicht nur eine inzwischen auf rund einem Dutzend Alben dokumentierte künstlerische Zusammenarbeit, die außerdem die Label-Tochter “New Series” ins Leben rief, sondern schufen die Basis für ein modifiziertes Verständnis von musikalischer Modernität, das längst von jungen Kollegen wie Lepo Sumera oder Erkki-Sven Tüür in andere Richtungen weitergeführt wird.

Der Internationale Brückepreis zählt zu den wichtigen Auszeichnung für kulturenübergreifendes Engagement in Europa. Er wird seit 1993 verliehen und zu den Preisträgern gehörten bislang unter anderem die ehemalige “Zeit”-Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff, der frühere polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszweski und der Klarinettist Giora Feidman. Im vergangenen Jahr ging der Preis an den Schriftsteller Günter Grass, der ihn jedoch nach dem Presse-Wirbel um seine jugendlichen Erfahrungen mit der Waffen-SS nicht annahm.

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