Bella | Biografie

Biografie 2025

Es ist ein ganz bestimmtes Mindset, das viele Suchende in ihren Zwanzigern haben. Die Ziele: Erfahrungen sammeln, den eigenen Platz in der Welt und vor allem sich selbst finden. Bella, die junge Pop-Newcomerin aus Österreich, befindet sich genau in diesem Prozess. Und wir dürfen zuhören. Ein Privileg.
All ihre Songs thematisieren Probleme, mit denen wir mitfühlen können, für die wir selbst aber oft keine Worte finden. Genau dafür braucht es poetische Gefühlsvermittler*innen wie Bella. Man nehme „fehler“, eine ihrer Erfolgssingles aus dem Jahr 2025: Hier geht es um den Einfluss, den andere Menschen auf den eigenen Charakter haben können – ganz gleich, wie sehr man sich dagegen wehrt. Über ein stilvolles Pop-Arrangement – eingängige Melodien, subtile Synth-Tupfer, ein ansteckender Beat – erzählt Bella davon, wie man negative Eigenschaften anderer aufsaugt, völlig unbewusst. Besonders tragisch: Dieser Prozess wird umso intensiver, je näher man der anderen Person steht. Ein Teufelskreis also.
„Du schreist mich an, ich schrei lauter zurück / Ich werd grad selber jemand, den ich so nicht lieben kann / Übernehm alle deine Fehler, die ich kriegen kann, singt sie. Ihre Stimme klingt dabei ebenso gebrochen wie entschlossen – bereit, genau solche Dinge zu verändern.
Ein Schritt zurück: Bella singt, seit sie denken kann – für sich selbst, im Chor, gemeinsam mit ihrer Mutter. Mit 14, 15 Jahren entstanden die ersten Songwriting-Versuche, damals noch auf Englisch. Etwas später schrieb sie ihren ersten deutschsprachigen Song, „Nie Verliebt“, der direkt veröffentlicht wurde und sofort Aufmerksamkeit erregte. Mittlerweile ist Bella 21 Jahre alt und zählt zu den vielversprechendsten Newcomer*innen im deutschsprachigen Raum.
Ja, in kürzester Zeit ist viel passiert: „Die Zeit vergeht so schnell, ich hasse es, erzählt die Wahlwienerin. Am liebsten würde man jede Sekunde nochmals aufs Neue genießen. Auch das ist ein Gefühl, das wir alle kennen.
Während sich früher vor allem die Liebe als zentrales Thema durch ihre Songs zog, rücken inzwischen introvertiertere Themen in den Vordergrund. Der Umzug nach Wien hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. „Ich war zwar froh, in eine neue Stadt zu ziehen, aber es gab auch einsame Momente. Das war nicht unbedingt einfach für mich. Dazu kam der plötzliche Erfolg mit ihrer Musik, das viele Reisen, neue Menschen – all das kann schnell überwältigend sein.
Manchmal ist es paradox: Wenn das, was man sich immer gewünscht hat, plötzlich wahr wird, muss man erst lernen, damit umzugehen. Vollkommen menschlich – aber schwer zu erklären. In ihrer Musik findet Bella einen Ausdruck dafür – und verpackt diese Gefühle in wundervolle Popsongs.
„Mit der Zeit habe ich mich selbst gefunden, mich öfter mit meinen Problemen beschäftigt – weil ich gemerkt habe, dass mir bestimmte Dinge nicht guttun und ich etwas dagegen tun muss. Damit alles ein bisschen leichter wird. Die hochemotionale, persönliche Musik von Bella handelt also meist von ihr selbst – ohne dabei egozentrisch zu wirken. Selbstfindung ist ein zentrales Thema für sie. Und für uns alle. Also hören wir zu, wenn Bella von ihren Zweifeln erzählt.
„Ich mach Musik für mich selbst, sagt die Sängerin – und genau deshalb können wir als Hörer*innen so viel mit ihren Songs anfangen. Sie sind wie geschaffen für all jene, die noch dabei sind, die vielen Facetten der eigenen Persönlichkeit zu entdecken. Und das ist ein Prozess, der nie wirklich endet.
Der vielleicht überwältigendste Song, mit dem Bella die verschiedenen Seiten ihres Charakters zeigt, ist „Ich glaub ich“. Auch sie selbst findet ihn am besondersten. „Weil das Thema so wichtig ist, sagt die Wienerin.
In „ich glaub ich“ geht es um ein schmerzhaftes Tabuthema: sich selbst nicht zu mögen. Voller Leid singt sie: „Ich glaub, ich hab mich gar nicht lieb. Der Song beginnt als melancholische Ballade und steigert sich zum brachialen Gefühlsausbruch – wir hören Widersprüche, aber auch den Wunsch nach Veränderung. All das spiegelt sich auch im Arrangement wider: Erst wird geflüstert, später geschrien – das hat etwas Befreiendes.
Man spürt, dass Bella trotz aller Zweifel daran glaubt, dass es irgendwann besser wird. „Ich bin ein realistischer, aber hoffnungsvoller Mensch, erklärt sie. „Ich glaub ich“ wächst auch zwei Monate nach Veröffentlichung organisch weiter im Streaming – aktuell mit über 20.000 täglichen Streams bei Spotify.
Auch live kann Bella ihr kontrastreiches Innenleben eindrucksvoll vermitteln. Ob am Klavier oder elegant über die Bühne tanzend: Ihr Musikprojekt ist längst zu einem intensiven Live-Erlebnis geworden. Supportshows für unter anderem Nina Chuba und Cro haben das bereits gezeigt – eine erste Headliner-Tour ist für 2026 angekündigt.
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