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Weißer Musiker, schwarzes Herz: Brian Culbertson

Brian Culbertson © by Daniel Ray
© by Daniel Ray
20.08.2010
Sieht so ein gestandener Funkateer aus? Mit seinem strohblonden Haarschopf und seinem ungemein jugendlichen Gesicht wirkt der 37-jährige Brian Culbertson eher wie der Leadsänger einer poppigen Boygroup als wie ein mit allen Wassern schwarzer Musik gewaschener Multiinstrumentalist. Doch das Äußere trügt, denn Culbertson hat nicht nur ein Faible für alle möglichen Schattierungen originär schwarzer Musik, sondern beherrscht diese auch noch wie nur wenige andere weiße Musiker. Dies beweist er einmal mehr auf seinem zwölften Soloalbum “XII”.
Culbertson wurde von seinem Trompete spielenden Vater von klein auf mit so genannter schwarzer Musik hochgepäppelt. Das Cover seines 2008 erschienenen Albums “Bringing Back The Funk” zeigt ihn als Vierjährigen, wie er sich via Kopfhörer in die Musik von Earth, Wind & Fire vertiefte. Genauso sehr begeisterte er sich aber auch für Platten von Maynard Ferguson, Buddy Rich, den Brecker Brothers, David Sanborn, Blood, Sweat & Tears und Tower Of Power. Der Faszination für jazzigen Funk, Rhythm’n’Blues und Soul konnte er sich seitdem nicht mehr entziehen. Und in den zwölf Songs seines zwölften Albums “XII” präsentiert der Keyboarder und Posaunist nun eine erstaunlich breitgefächerte Palette schwarzer Musik – mal fetzig und funky, mal sinnlich und soulig.
Arbeitete er auf “Bringing Back The Funk” mit der Crème de la crème der klassischen Funkszene zusammen, so reflektieren die Mitstreiter auf “XII” Brians eigene stilistische Vielfältigkeit. Zum Auftakt des Albums jammt er etwa mit der Washingtoner Go-Go-Funk-Legende Chuck Brown in der ausgelassenen Nummer “Feelin’ It”, die genauso gut auf das fulminante Vorgängeralbum “Bringing Back The Funk” gepasst hätte. Danach unternimmt er mit den Croonern Brian McKnight, Avant und Kenny Lattimore Ausflüge in die Gefilde des  smoothen Rhythm’n’Blues und relaxter Clubmusik. Mit von der Partie sind als Gäste außerdem die einzigartige HipHop-Diva Faith Evans, die Spoken-Word-Künstlerin Natalie Stewart vom Neo-Soul-Duo Floetry sowie die Gitarristen Ray Parker Jr. und Earl Klugh.
Seit seinem 1997 erschienenen vierten Soloalbum “Secrects” ist Brian Culbertson mit seinen Alben stets Stammgast in den oberen Regionen der Billboard-Charts gewesen. Und mit drei dieser Alben schaffte er es dort sogar auf den ersten Platz der Contemporary-Jazz-Charts: 2001 mit “Nice & Slow”, 2005/2006 mit “It’s On Tonight” sowie 2008 mit “Bringing Back The Funk”. Und auch mit “XII” konnte er sich nun auf Anhieb in verschiedenen Billboard-Charts positionieren. Momentan steht er dort auf dem zweiten Platz der Jazz-Album-Charts und dem 15 der Rhythm’n’Blues-Charts.
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