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Biografie

David Garrett
01.10.2012
Mit seinem brandneuen Crossover-Album “Music” verbindet Stargeiger David Garrett virtuos die verschiedenen Musikstile und -epochen miteinander und präsentiert damit nicht nur Stücke, die direkt ins Blut gehen, sondern setzt auch Maßstäbe in punkto Vielseitigkeit seines Violinspiels. In Arrangements von Ludwig van Beethoven bis Michael Jackson spielt der Geiger faszinierend mit den verschiedenen Elementen aus der Welt von Klassik und Pop.
“Music” – ein Wort, das rund um den Globus verstanden wird. Kein Wunder, dass David Garrett, der in seiner Kunst seit Jahren erfolgreich alle Grenzen überschreitet und die verschiedenen Stile, Genres und Generationen miteinander verbindet, für sein neues Album diesen auf Universalität zielenden Titel wählte. Mit “Music” ergreift der Ausnahmekünstler musikalisch die Chance, seinen Zuhörern die Geige aus einem völlig anderen Licht zu präsentieren. Auf seinem bisher vielseitigsten Crossover-Album überhaupt schöpft David Garrett alle Möglichkeiten aus, um der Welt zu zeigen, was die Kunst des vollendeten Violinspiels ausmacht.
Bereits im Alter von vier Jahren begann er Geige zu spielen und entwickelte seine Spieltechnik in bewusster Nachfolge der von ihm bewunderten Violinisten von Paganini bis Fritz Kreisler – bis zur Perfektion. Doch bei aller Virtuosität zielt seine Interpretationskunst nie auf den Effekt, sondern immer auf die Leidenschaft, über die er alle Menschen – egal welchen Alters – erreichen will. Seine Konzerte betrachtet er dementsprechend als Familien-Events – und die überwältigenden Erfolge sowie die Sympathien, die ihm auf der ganzen Welt entgegenschlagen, geben dem hoch talentierten Grenzgänger auf ganzer Linie Recht.
Dass der international gefeierte Geiger, der sowohl in Berlin als auch New York seinen Wohnsitz hat, nicht nur im räumlichen, sondern vor allem auch im künstlerischen Sinn die Grenzen – von Pop und Klassik, Rock und Romantik, Punk und Barock – intellektuell überschreitet, beweisen die verschiedenen Stücke seiner neuen CD “Music” (und jedes auf seine ureigene Weise!) auf das Eindringlichste. Dabei stellt David Garrett die denkbar höchsten Ansprüche an das “crossing over” seiner Arrangements, das gerade nicht auf einen beliebigen Stilmix im Sinne eines postmodern verstandenen “anything goes” zielt, sondern vielmehr auf Legitimation aus dem Geist der Klassik, in der David Garrett seine Wurzeln sieht. “Du musst als Geiger die Möglichkeiten, die du in der Klassik hast, in deine Crossover-Arrangements herüberziehen und darüber hinaus noch Kreativität entwickeln, wenn du wirklich substanzielle Interpretationen schaffen willst”, erklärt David Garrett, der mit seiner Kunst weder polarisieren oder gar trennen, sondern im Gegenteil eine lebendige Gemeinschaft aus dem Geist der universal verständlichen Musik-"Sprache" heraus stiften will.
Die Art und Weise, wie David Garrett sein Crossover-Projekt vorantreibt, ist einmalig und dabei doppelt motiviert – nämlich sowohl vom Kennerblick der Klassik her gesehen als auch von der Warte des vom Pop & Rock’n’Roll begeisterten Zeitgenossen aus betrachtet: “Einerseits versuche ich, Werken aus der Klassik eine andere Note zu geben, sie in neue Konzepte und Kontexte zu stellen. Umgekehrt versuche ich aber genauso, in die Stücke aus dem Pop klassische Elemente zu integrieren und sie dabei doch in ihrer ursprünglichen Energie zu belassen”, beschreibt der Geiger sein Vorgehen beim Arrangieren der Werke.
Es ist die ihm innewohnende Musikalität, die ihn zu diesen außergewöhnlichen Arrangements befähigt. Nur weil er in jeglicher Musik den Violinpart sofort gedanklich ‚mithört‘, entdeckte David Garrett bei seinem Opener “Viva La Vida” von Coldplay im Aufbau Ähnlichkeiten mit einer Fuge von Bach. Und so lag es für ihn nahe, sich mit Hilfe des Pedal Boards quasi ein eigenes Orchester zu erschaffen, indem seine Violinstimme mehrfach übereinander geschichtet ist.
Wer David Garrett kennt, weiß, dass er auf seinen Crossover-Alben immer auch klassische Werke im Geist der Gegenwart neu arrangiert. So hat er auf “Music” eines der berühmtesten Werke von Beethoven, seine Neunte Sinfonie in d-Moll, gleich in zweifacher Hinsicht für die Welt der Geige erschlossen. Zum einen interpretiert David Garrett das “Scherzo” der Sinfonie, wobei er den Akzent auf den Rhythmus und die Energie legt und das Stück so in die Nähe des Rock’n’Roll rückt, in das es seiner Meinung nach gehört. “Beethoven hatte damals nicht die Mittel, das Scherzo so zu arrangieren, aber ich denke, dass ihm meine Version gefallen hätte.” Zum anderen hat er den letzten Satz des Werkes, die berühmte “Ode an die Freude” für seine neue CD aufgenommen, das nach David Garretts eigenen Worten “ein zeitloses Stück voller großartiger Harmonien” ist. “Für mich ist Beethovens ‚Ode an die Freude‘ gleichsam die Zusammenfassung des ganzen Albums, denn sie enthält eine der wichtigsten Botschaften der Musik überhaupt: Wir sind alle miteinander verbunden, wir sollten das Leben umarmen und uns gegenseitig respektieren.”
Ist die Geige auch als Percussion-Instrument denkbar? Von Michael Jackson hat David Garrett in der Vergangenheit schon mehrere Songs arrangiert. Für das Album „Music“ mit seinen vielen schnellen Stücken suchte er ein langsames Stück des “King of Pop” – und wurde fündig in der Ballade “Human Nature”. Mit fast durchgängigen Pizzicati zaubert der Geiger ein fast fragil anmutendes Klangerlebnis auf die Geige, das nicht nur dem Charakter des Originals gerecht wird, sondern darüber hinaus auch die Bandbreite des Instruments zu Gehör bringt.
In “Tico Tico” geht David Garrett mit den angewandten Pizzicati noch einen Schritt weiter. In dem Stück, das ursprünglich für die Gitarre geschrieben wurde und südamerikanisches Flair verbreitet, sorgt das Zupfen der Saiten für rhythmischen Drive und pulsierende Energie.
Bereits vor mehr als 150 Jahren hat der aus Polen stammende Komponist Frédéric Chopin mit seinem “Nocturne” nach Meinung von David Garrett eine der schönsten und emotionalsten Pop-Balladen überhaupt geschrieben. “Ich musste dieses Stück einfach auf der CD haben”, sagt David Garrett. “Auch für die Balance des Albums war das ‚Nocturne‘ sehr wichtig. Leider hat Chopin nie etwas für die Geige geschrieben. Deshalb war es eine besondere Herausforderung für mich, den Klavierpart für mein Instrument so umzuschreiben, dass einerseits die Poesie des Originals gewahrt blieb, andererseits aber auch die Nähe zum Pop erkennbar wurde.”
Für gute Filmmusik hat sich David Garrett schon seit jeher begeistern können. John Williams und Ennio Morricone zählen zu seinen erklärten Ikonen auf diesem Gebiet. In dem Stück “Whole Lotta Bond” hat der Geiger Monty Normans berühmte Musik zum Film “James Bond jagt Dr. No” mit Led Zeppelins Rock-Klassiker “Whole Lotta Love” verknüpft. “Beide Stücke stammen aus einem völlig anderen Kontext, verfügen aber über dieselben Harmonien. Deshalb lag es für mich nahe, Film- und Rockmusik hier übereinander zu blenden und so ihre Energien zu bündeln”, sagt David Garrett.
Beinahe mustergültig zeigt  Muzio Clementis “Sonatine” Nr. 3 für Klavier, wie eng Klassik und Pop im Grunde beieinander liegen, schließlich dürften die meisten Zuhörer die Melodie unter dem Titel “Groovy Kind Of Love” kennen. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts zuerst veröffentlicht von den “Mindbenders”, dann in den Achtzigern von Phil Collins zu einem großen Hit arrangiert. David Garrett reiht sich ganz bewusst in die Traditionslinie der bisherigen Bearbeitungen ein und schreibt sie für die Geige fort.
Einen komplett neuen Weg geht David Garrett dagegen mit “Sandstorm”, einem Techno-Song aus den 90er Jahren. Hier galt es, den elektronischen Bass Drum mit seinen zumeist repetitiven Tonfolgen so für die Streicher zu arrangieren, dass die rhythmischen Muster und metallischen Klangfarben aus dem ursprünglichen Techno-Bereich einerseits gewahrt bleiben, ihre hämmernden Energien aber andererseits eine Neuinterpretation und instrumentale Brechung in der Geige erfahren.
Von Aram Khachaturians berühmtem “Sabre Dance” gibt es bereits sehr viele Arrangements, nicht zuletzt aus diesem Grund hatte sich David Garrett bisher dagegen gewehrt, dem Stück eine weitere Bearbeitung hinzuzufügen. Als er jedoch ein Stück der Gruppe “The Ramones” hörte, fiel im plötzlich auf, dass der “Säbeltanz” von seinem Rhythmus her eine gewisse Nähe zum Punk aufweist – und damit war die Idee geboren, Khachaturians Klassiker über die Geige mit der Welt des Pop in einen inspirierenden Dialog treten zu lassen.
Die unmittelbar packende Wucht des Rock-Klassikers “We Will Rock You” so auf die Geige zu übertragen, dass die Energien und Emotionen des Stückes gewahrt bleiben und dabei doch etwas völlig Neues entsteht, war eine der großen Herausforderungen für “Music”. “We Will Rock You” mit der Musik des Geigers Niccolò Paganini kurzzuschließen und dessen Capricen zu verarbeiten, rückt die berühmte Rock-Hymne in ein aufregend neues Licht. “Es geht mir bei allen meinen Bearbeitungen nie darum, Sounds und Stimmen wie etwa die von Queen und Freddy Mercury gleichsam auf mein Instrument herüber zu kopieren, denn das wäre nur eine bloße Verdopplung, die dem Stück nichts Neues hinzufügt, sondern dahinter zurückfällt. Wenn du als Crossover-Künstler wirklich substanzielle Arrangements schaffen willst, die sich mit den Klassikern von Bach bis Beethoven messen lassen können, brauchst du viel Kreativität, um den Funken überspringen zu lassen und die Werke im neuen Licht zu zeigen. Letztlich musst du ein Weltklasse-Geiger sein, um eine gute Crossover-CD zu machen, weil du dich hier noch mehr anstrengen musst als in der Klassik.”
Ob die Wiederentdeckung seiner schottischen Wurzeln im irischen Fiddle-Play des “Celtic Rondo”, das Umsetzen seines ersten R‘n‘B-Stückes “Cry Me A River” – im Original von Justin Timberlake – auf die Geige oder das Übertragen des titelgebenden Werkes “Music” von John Miles ins 21. Jahrhundert: David Garrett zieht auf “Music” nicht nur alle Register seines Könnens, er erweckt auch mit dem “Konzert für zwei Cembali C-Dur” von J. S. Bach den Vater aller großartiger Musik zum Leben.
Mit “Music” hat David Garrett den Zeitsprung zwischen den verschiedenen Kompositionen abermals tonangebend geschafft, neue Maßstäbe gesetzt und seinen Anspruch an Crossover perfektioniert. Kein Zweifel, die neue CD “Music” beweist: “Großartige Musik ist immer zeitlos.” (David Garrett).

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