Die Jungen Zillertaler | News | "Ohne Dich…" - Das neue Album der "jungen Zillertaler"

“Ohne Dich…” – Das neue Album der “jungen Zillertaler”

juzis 2013
19.07.2013
Gangnam, Südkorea, ist ein Teil der Hauptstadt Seoul und liegt am Han-Fluss und hat rund eine halbe Million Einwohner. Strass im Zillertal liegt nicht weit von dort, wo der Ziller und der Inn aufeinander treffen und hat ziemlich genau 840 Einwohner. Gangnam und Strass, zwei Welten? JEIN, denn jetzt nimmt es der kleine Tiroler Ort mit einer halben Million Koreaner auf und wird sich zur Entertainment-Hochburg aufschwingen. Konkret: „Gangnam Style“ war gestern, heute ist „Bauerntanz“ das Maß der Dinge. Mit Größenwahn hat das alles nix zu tun, viel mehr mit den „Jungen Zillertalern“, das ist jenes Trio aus Strass, welches seit einigen Jahren der volkstümlichen Musikszene in schöner Regelmäßigkeit eine Frischzellenkur verpasst. Doch alles schön der Reihe nach.
Markus, Daniel und Michael, die „Jungen Zillertaler“, von Fans und Freunden „JUZIs“ gerufen, wirken in ihrer Zillertaler Tracht zwar unverdächtig und schauen am ersten Blick so aus, wie wenn sie jeden Heimatabend folkloristisch dem Standard entsprechend bespielen könnten, aber in Wirklichkeit sind die drei Herren die Speerspitze der innovativen, volkstümlichen Party-Guerilla. „Auf der Bruck Trara“, das „Fliegerlied (So a schöner Tag)“ oder das Zwergenlied (Drob’n auf’m Berg), die von Gipfel zu Gipfel hüpfen sind nur einige der Hits, die regelmäßig tausende Menschen dazu bringen, wie Flummis auf und nieder zu hüpfen und Verrenkungen hinzulegen, gegen die Zumba Zeitlupe ist. Die JUZIs haben den Amadeus (DER österreichische Musikpreis, vergleichbar mit dem ECHO in Deutschland) gewonnen, geigten bei der Preisverleihung mit einer Metal-Band auf und sind stets ein unerschöpflicher Quell an Ideen und kennen nur eine einzige Regel: Nichts ist unmöglich!
„Ohne Dich…“ heißt die neue CD und der Subtitel ist „…schlaf ich heut Nacht nicht ein“. Der Titel ist Programm aber auch als Titelsong nicht zufällig auf der CD gelandet. „Es ist schon unglaublich was der Münchner Freiheit damals gelungen ist, denn das Lied kennt wirklich jeder“, zollt Markus den bayrischen Kollegen Respekt und was ihn besonders stolz macht ist, dass es ein Wunsch der Band war, dass sie es sein sollten, die eine volkstümliche Power-Version aus der Ballade machen. „Das ehrt einen“ sagt Daniel und natürlich hat das auch seinen Grund, weshalb oft die JUZIs jene Band sind, die als einzige die Genehmigung dazu bekommen, bekannte Hits neu zu interpretieren, denn sie geben Songs nicht nur einfach ein neues Kleid. Vielmehr bekommen die Lieder einen anderen Charakter. So ist auf dem neuen Album auch der Titel „Amore Mio“ zu hören. Atmet bei Bruno Ferrara das Lied italienische Leichtigkeit so hüpft der Song bei den JUZIs kernig in Haferlschuhen statt in Milanos daher und die Liebe findet im Heustadl und nicht im Strandkorb in Rimini ihre Erfüllung. Das Augenzwinkern, die Leichtfüßigkeit mit der das geschieht, das ist die große Kunst der JUZIs, das hebt sie von andern Bands ab. Es ist nicht peinlich wenn sie sich einen großen Hit hernehmen und ihn rustikal umbauen, sondern die drei Musiker belassen den Hits ihre Glaubwürdigkeit, ihren Wiedererkennungswert. Pizza und Pasta serviert in der Zirbenstube. Und zum runterspülen gibt’s Almdudler auf-g‘spritzt! Passt doch!
Nicht viel anders verhält es sich mit dem Lied „Ich bin dein Gummibär“. Der Gummibärsong hat die JUZIs über die Kinderzimmer erreicht. Bei YouTube ließ der eigene Nachwuchs den grünen Kerl auf Dauerrotation laufen und Papa wurde hellhörig… „Bei unseren Konzerten sind oft viele Kinder und die haben einfach Antennen dafür was läuft“, sagt Markus und so nahmen sie sich des Themas an. Wieder waren es die JUZIs, die als einzige eine Textversion machen durften, die über die Lautmalerei der Original-Gummibären hinausgeht und klar, im Festzelt oder beim Open Air wird dabei wieder Bewegung aufkommen.
„Ohne Dich…“ ist jenes Album in der Karriere, welches auch als Weichenstellung angesehen werden kann. Nach 19 Karrierejahren wissen die 3 JUZIs, dass ihre Beliebtheit auf den unzähligen Live-Auftritten aufbaut. Eine „Medienband“ oder gar „Radioband“ werden sie nie werden. „Bei uns ging‘s immer andersrum“, sagt Michael und „andersrum“ heißt, dass die Lieder zuerst durch die Auftritte zu Hits wurden bis die Radios aufsprangen.
15 Titel sind auf dem Album, darunter auch ein witziger Rap: „Mir gehn nit hoam“ – eine Hymne die sich Live schon zigfach bewährt hat und die den Status der Jungs als Stimmungsband erneut bestätigt. Bei den Auftritten kommt’s dabei zur vollen Interaktion mit dem Publikum, das den großen Chor abgibt und schließlich singt das ganze Zelt.
Immer wieder wagen die Burschen auf dem Album diesen textlichen Seiltanz. Etwas, das nur sie wirklich beherrschen. Schlüpfrig? Nur wenn man zwischen den Zeilen das erkennen will, dass man auch hören will. „Nachdem bei unseren Konzerten immer viele Kinder sind, haben wir auch Verantwortung“, sagt Daniel und was er damit meint ist, a bisserl frech darf es sein, aber eindeutig übers Saufen und Sex zu singen, ist ein No Go! Verträgt sich das mit Stimmung und Hau-Ruck? „Doch, wenn man es sensibel angeht“, so Markus und erklärt weiter: „Wir wollen die Menschen unterhalten. Wir sind eine Stimmungsband und wenn das Publikum mit seinen Blicken bei uns auf der Bühne bleibt, dann ist es gut, dann haben wir erreicht was wir erreichen wollen: Party, Stimmung, eine gute Zeit für alle“.
Und wo sich die am besten miterleben lässt, das ist beim traditionellen „JUZIopenair“ in Strass im Zillertal (www.JUZIopenair.com). Immer mitte August geht’s los! Vom neuen Album werden viele Titel im Programm sein und in Gangnam können sie sich jetzt schon drauf gefasst machen, dass der „Style“ in Rente geschickt wird. „Bauerntanz“ ist angesagt. „Man muss sich das Lied anhören und dann versteht man den Sinn. Jeder der besungenen Bauern hat eine eigene Tanz-Bewegung und auf der Bühne machen wird das vor. Learning by dancing, sozusagen. Später gibt’s dann auch ein Video“, versprechen Markus, Michael und Daniel einstimmig und vielleicht, wer weiß, geht ja der Tanz von Strass aus wirklich rund um die Welt. Bauern gibt’s auf der ganzen Welt und verrückt und lustig genug ist die Geschichte allemal!   
-az-

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