“Diese beiden könnten Außerirdische sein, die eine Bruchlandung auf der Erde gemacht haben, um uns eine neue Form der Musik zu lehren”, schrieb die New York Times vergangenes Jahr über DOMi & JD BECK. “Ihre Musik, so freakig komplex und virtuos sie auch sein mag, ist nicht ‘schwierig’ zu hören. Sie ist funkelnd und unerbittlich melodisch…”
Knapp vier Jahre ist es her, dass sich DOMi Louna und James Dennis Beck bei der Fachmesse der National Association of Music Merchants (NAMM) im kalifornischen Anaheim das erste Mal über den Weg liefen. Sie war zu diesem Zeitpunkt eine 17-jährige konservatoriumsgeschulte Pianistin, die es – mit einem Stipendium – von Frankreich ans Berklee College nach Boston verschlagen hatte. Er war sogar erst 14 Jahre alt und ein autodidaktischer Schlagzeuger aus Dallas/Texas, der allerdings schon regelmäßig mit den Musikern von Erykah Badu jammte. Gleich bei der ersten gemeinsamen Session unter den wachsamen Augen und Ohren von Snarky-Puppy-Drummer Robert Sput Searight machte es klick zwischen den beiden talentierten Youngstern. Seitdem nennen sie sich DOMi & JD BECK und haben mit ihren YouTube-Clips und Live-Performances eine beständig wachsende Fangemeinde um sich geschart.
Inzwischen können DOMi & JD BECK auch schon auf Auftritte mit so illustren wie diversen Stars wie Herbie Hancock oder Ariana Grande & Thundercat zurückblicken. Um nur einige wenige zu nennen. Außerdem heimsten sie Credits als Co-Autoren des Silk-Sonic-Hits “Skate” ein. Auch bis nach Deutschland hat sich der Ruf des “drolligen Duos” (Vogue) bzw. der “Wunderkinder des Zoomer-Jazz” (Zeit) schon herumgesprochen.
Doch jetzt wird es für DOMi & JD BECK so langsam ernst. Vor kurzem haben sie einen Vertrag bei Anderson .Paaks neuem Label Apeshit Inc. unterschrieben, das wiederum eine Kooperation mit Blue Note Records eingegangen ist. Dort ist gerade eine erste Single mit dem Titel “SMiLE” erschienen, zu der es gleich auch noch einen schrägen Video-Clip gibt. Was sie dort musikalisch zum Besten geben, ist ganz sicher nichts für Jazzpuristen, wenngleich ihr Spielwitz und ihre Experimentierlust sehr wohl vom innovativen Geist des Jazz beseelt sind. Vor allem von DOMis virtuosen Jazzfähigkeiten kann man sich auf dem gemeinsamen YouTube-Kanal überzeugen. Etwa, wenn sie – ein bisschen Exzentrik muss sein – mit ihrem Keyboard im Kleiderschrank sitzend mit John Coltrane um die Wette durch die komplexen Akkordprogressionen von “Countdown” sprintet oder Oscar Peterson, einem ihrer pianistischen Vorbilder neben Keith Jarrett, Brad Meldau und Art Tatum, verblüffend tonsicher nacheifert. Eines ist gewiss: dieses “Alien-Duo” wird in Zukunft noch einiges Überraschendes von sich hören lassen.