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In concert: Florence + the Machine bezauberte Berliner Publikum

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02.12.2012
“Express yourselves! It could be spiritual, it could be sensual, it could be romantic, it could be beautiful… but it has to be big!”, ruft Florence Welch dem hingerissenen Publikum der Berlin Arena während ihrer drei Titel umfassenden Zugabe zu. Und bei dieser Aufforderung dient Florence + the Machine mit ihrer Ceremonials-Tour exakt und wörtlich als strahlendes Vorbild. Eine große, sinnliche, zeitweise spirituelle und mal romantische Vorstellung entzückte am gestrigen Samstag, den 1. Dezember 2012 ein tosendes Berliner Publikum!

Florence hinterlässt ein Gefühl von Lebensfreude

Florence Welch präsentiert sich facettenreich, aber in jedem Fall dramatisch und drastisch. Laut, stark und wild springt sie von einem Bühnenende zum anderen, feiert sich sowie ihr Publikum und hinterlässt das Gefühl Lebensfreude als natürlichsten Ausdruck von Menschsein. Dabei wird sie von einer hüpfenden und klatschenden Menge begleitet, die bei jedem Song, ob “You’ve Got The Love” oder “Spectrum”, begeistert und textsicher mitwirkt. Aber auch ihre zarte und zerbrechliche Seite wird in den ruhigeren Momenten beeindruckend in Szene gesetzt, welche von der fesselnden, manchmal fast regungslosen Gestik dieser graziösen Frau leben.

Grandioses Bühnenbild

Die Szenerie trägt ihre Stimmung immer wieder anders, passend zu jeweils präsentierten Melodien aus den Alben “Lungs” und “Ceremonials”. Lange transparente Banner stellen das Hintergrundbild dar und werden zu jedem Titel neu verziert oder anders: projiziert. Die Beleuchtung wechselt dazu harmonisch in ihren Farben und zieht das Publikum dadurch noch näher zur Bühne. Mal befindet sich der Betrachter in einem religiös anmutenden Umfeld, mal mitten im Märchen oder auch nur schlichtweg in einem Farbenmeer. Ob durch projizierte Kathedralen Fenster oder rosenumwachsene Liveportraits der Künstlerin während “Rabbit Heart (Raise It Up)” – die akkurate Abstimmung zwischen Farbenspiel, Projektion und Musik verfehlt ihre Wirkung nicht. 

Eindringliche Stimme

Mit einer kristallklaren und tontreffsicheren Stimme landet die 26-Jährige in den Ohren und Herzen der Zuschauer und versetzt die Menge wiederholend in tranceartige Zustände, während sie Zwischensequenzen, wie beispielsweise in “No Light, No Light”, als episch lang gehaltene Töne in der Halle ausbreitet. Der Augenzeuge ist sich dabei nicht sicher, woher genau aus diesem Körper solche eindringlichen schlachtrufartigen Wohlklänge kommen mögen. Wohlgetrost kann diese Frage ungeklärt bleiben, besonders, wenn die Engländerin ihr Publikum mit ihren Deutschkenntnissen verzückt, die allerdings hauptsächlich auf Meerschweinchen und Schlafsäcken beruhen. Zu ihrer nächsten Deutschlandtour verspricht sie aber mehr sprachliche Gewandtheit und hat mit Sicherheit ein weiteres grandioses Album im Gepäck, mit dem sie ihre Fans beglücken und viele weitere bekehren kann.
(Wibke Bierwald)

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