jolle | Biografie

Biografie 2025

jolle

“petrichor acoustics”

EP-VÖ: 15.06.2025


Lichtgefluteter Kuppelsaal über den Dächern Berlins, eine Frau am Stagepiano, ein Gitarrist, ein mit Kuscheltieren drapierter Mikrofonständer. Das Zentrum des Setups: jolle – im wohl unmittelbarsten Moment ihrer bisherigen Karriere. Unmittelbar, weil sie ihrem Publikum – obwohl nur durch die Kamera – aus nächster Nähe direkt in die Augen zu schauen scheint. Unmittelbar, weil ihre Lyrics nie zuvor so ernstgemeint, so gewichtig, so drastisch klangen. Unmittelbar, weil jolle diesmal ohne Beats, ohne Vocal-Effekte, ohne Hallräume, ohne doppelte Böden jedweder Art auskommt und ihre Stimme vielleicht genau deshalb so klar und kraftvoll klingt wie nie zuvor. 
Der Kontext ihrer Video-Trilogie aus dem Kuppelsaal am Frankfurter Tor? Die aus einer Akustik-Jam hervorgegangene EP »petrichor acoustics«, auf der jolle fünf ihrer in letzter Zeit veröffentlichten und gefeierten Songs in neuem Gewand vertont hat. Die Stücke
»parisienne« und »petrichor« wurden sogar durch gänzlich neue Parts von hochkarätigen Gästen ergänzt; erstgenannten Track teilt sich jolle nun mit Savvy, »petrichor« singt sie im Duett mit Edo Saiya. Als Part der »petrichor acoustics«-Videoreihe erscheint mit »zu nice« - auf expliziten Wunsch der Community hin – zudem eine Neuauflage der wohl intimste Pop-Ballade in jolles bisheriger Diskografie. 
Ebenfalls auf der Akustik-EP enthalten: Das bereits im Spätsommer 2023 erstveröffentlichte »schwarzes wasser«. Und, na klar: Eine neue Version des unlängst achtstellig gestreamten Winterhits »alle märchen sind gelogen«. Jener Song war es, der jolle im Laufe der letzten Monate in völlig neue Erfolgssphären, die offiziellen deutschen Single-Charts, Spotify-Playlisten à la »Hot Hits Deutschland« oder »Popland« und die Lineup von splash! bis Open Air St. Gallen katapultiert hat. Als hätte die Liebe, die jolle für »alle märchen sind gelogen« von ihrer Fanbase gespiegelt bekam, nicht gereicht, transformierte CRO den Song im März 2025 in die Single »Märchenwald«. Spätestens in diesem Moment ist jolle zur Künstlerin der Stunde avanciert. Kurioserweise hat es die Wahlhamburgerin keineswegs auf eine Karriere als erfolgreiche Musikerin angelegt. Sie ist »reingestolpert«, in diese Welt zwischen Studiosession, Radiointerview, Festival-Backstage und Bühnenlicht. In welchem Moment jolle den Sprung vom kreativen Geist – der war sie sowieso immer – zur Künstlerin gemacht hat, ist im Rückblick schwer zu definieren. Vielleicht lässt er sich in einer Karaoke-Bar auf St. Pauli verorten, in der jolle während einer saloppen Performance entdeckt und prompt als Stimme für eine nationale
Werbekampagne gebucht wurde. Oder in den November 2023, als mit »diffus« ihre erste vollwertige EP erschienen ist. 
Fakt ist: jolles künstlerische Selbstfindung war ein fließender, impulsiver, im positivsten Sinne chaotischer, auch ein temporeicher Prozess; und ein reizüberflutender – weil jolle sowieso immer dort ist, wo Reize überfluten. Ihr Kosmos ist eine Schnittstelle: Zwischen Pop, Indie und Rap-Ballade, ekstatisch ausgelebten Freiheitsgefühlen und zermürbender seelischer Enge, unbändiger Lebensenergie und seelischen Abgründen, kindhaften Krakelbuchstaben und nahezu philosophischen Sprachbildern. jolle ist viele,  ist nimmersatt – und immer dort, wo die Musik spielt. Auf ihre frühen Jahre im ostwestfälischen Herford folgte der Umzug in die Hansemetropole. Auf erste Experimente in Zusammenarbeit mit Producern und Songwritern wie Benjamin Asare, Malte Kuhn, Josi Miller oder den Bounce Brothas folgten 2022 zügig erste Bühnenerfahrungen. 
Keine zwölf Monate später war jolle längst in der Lage, ihre Gedanken treffsicher in Songs, Sounds und eine allumfassende kreative Vision zu übersetzen. Schon die Veröffentlichung ihrer Debüt-EP »diffus« zog Platzierungen in den relevantesten deutschen »Artists to Watch«-Listen des Jahres 2024 nach sich. Während jolles Songs auf etlichen renommierten Radiosendern von 1LIVE bis N-JOY liefen, spielte sie samt ihrer mehrköpfigen Band allein im Kalenderjahr 2024 stolze vierundfünfzig Shows in unterschiedlichsten Kontexten – unter anderem im Ballsaal des Millerntor-Stadions, beim Fritz Open Air 2024 oder auf dem DEICHBRAND Festival. Parallel dazu wuchs in Zusammenarbeit mit Leon Milla, Timon Bomblys und Morten Butt die pünktlich zum Jahresende 2024 erschienene zweite jolle-EP »stunde null«. 
Das positive Feedback auf Songs Marke »petrichor«, »parisienne« oder »wir gehen rein« wurde im Februar 2025 direkt von neuen Hype-Gesängen übertönt. »alle märchen sind gelogen« läutete die verrücktesten, ja, märchenhaftesten Monate in jolles bisherigem Leben ein. Mit der EP »petrichor acoustics« findet das Kapitel »alle märchen sind gelogen« im Frühling 2025 einen würdevollen Abschluss, der zugleich als Startschuss für neue Projekte zu werten ist. Es bleibt – so viel sei gesagt – spannend, im Kosmos jolle.
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