Kings Elliot | Biografie

Biografie 2022

Kings Elliot – Bored of the Circus

Kings Elliot entwickelt schon vor ihrem 10. Lebensjahr an eine Passion für Komposition und Text. Die gebürtige Schweizerin erinnert sich: "Wenn ich einen Song hörte, ging ich an den Computer und suchte den Text, druckte ihn aus und legte ihn in einen Ordner ". “Ich bin geradezu besessen von Songtexten und deren Struktur. Das war schon immer so.”
Ihr zweite EP Bored Of The Circus zeigt das Können der Wahl-Londonerin mit radikal-ehrlichen und verletzlichen Lyrics über psychische Erkrankungen, die die Blaupause eines perfekten Pop-Songs im 21. Jahrhundert neu definieren.
Die fünf Songs der neuen EP begeistern mit Elliots emotionaler Stimme und kraftvollen Chören. Die Chöre hat Kings alle selbst eingesungen und zusammen mit ihrem Produzenten halfrhymes arrangiert. “Die Leute denken immer, dass die tiefen Stimmen von einem Mann gesungen werden, aber das bin ich” erzählt sie. Die Backing-Vocals bearbeiten die beiden so, als würden sie auf einer alten Schallplatte abgespielt werden. "Ich mag, dass es sich anfühlt, als stamme es aus einer anderen Zeit.“
Nach ihren ersten Headliner- und Festival-Terminen, sowie Auftritten im Vorprogramm der US-Pop-Rock-Band Imagine Dragons ist Kings Elliot auf dem besten Weg, sich als eine der führenden Nachwuchskünstlerinnen des Alt-Pop zu etablieren. Ihre schonungslose Ehrlichkeit und ihre Hingabe für die Kunst des Songwritings haben sie bereits bei Fans auf der ganzen Welt beliebt gemacht. Bored of the Circus fügt ihrer Diskografie fünf wunderschöne, ergreifend intime Songs hinzu.
 

TRACK-BY-TRACK

Auf ihrer zweiten EP Bored of the Circus taucht Kings Elliot tief in ihren Weltschmerz ein. “Das bedeutet für mich, dass ich der emotionalen Qualen, die ich durchlebe, überdrüssig bin”, sagt sie.
In fünf Tracks gräbt die Singer-Songwriterin tief in ihren Emotionen und erschafft damit Popsongs, die sich sowohl unglaublich intim als auch weltfremd anfühlen. Der Kontrast zwischen ihrer ergreifenden Stimme, in der man ihre inneren Qualen hören kann, und dem Chor-Arrangement, aus mehreren Spuren von Kings' eigener Stimme, führt zu einem musikalischen Erlebnis, das all die verwickelten Emotionen, die sie in ihren Texten beschreibt, spürbar macht.
Im Folgenden geht Kings Elliot auf die einzelnen Songs von Bored of the Circus ein und spricht über den Ursprung und die Inspirationen für ihr neues Projekt.
'Til I Die
“Ich habe ‘Til I Die’ als einen Brief an meine psychische Gesundheit geschrieben, an den Teil meiner Seele, mit dem ich kaum leben kann. Es ist mein bisher persönlichster Song. Jedes Mal, wenn ich ihn live singe, kommen mir die Tränen. „Du hast meine Mutter zum Weinen gebracht”, “du hast meinen Vater zum Weglaufen gebracht”: es gibt eine Menge Schuldzuweisungen und Reue in diesem Song. Es hört sich zuerst an, als würde ich zu einem toxischen Liebhaber singen, aber in Wirklichkeit geht es um die ungesunde Beziehung, zu mir selbst.
“Im letzten Refrain singe ich: „Auch wenn es uns weh tut / Ich werde nicht von deiner Seite weichen / Ich weiß, dass du bei mir sein wirst, bis ich sterbe“. Das ist der Teil, der beim Singen am meisten weh tut, weil es sich anfühlt, als würde ich mein inneres Kind besänftigen und ihm versprechen, dass ich es nie verlassen werde.”
Cry, Baby, Cry
"Mit diesem Lied wollte ich ein Anti-Schlaflied schreiben – das Gegenteil von ‘Hush, Little Baby’. Mittlerweile gehen immer mehr Menschen offener mit dem Thema psychische Gesundheit um, aber viele tun das auch nicht. Ich singe ‘cry’ statt ‘hush’, damit will ich sagen: „Lass es raus und sprich. Ihr müsst euch nicht schämen.“ Die Gitarre gibt dem Song Dynamik und macht ihn für meine Verhältnisse up-beat. Wir haben ihn mit dem Songwriter Jonny Lattimer geschrieben. Ich hatte ihm nie gesagt, dass ich das Gegenstück zu ‘Hush, Little Baby’ schreiben wollte. Aber dann haben wir Gitarre gespielt und ich habe gesungen, und Johnny sagte: 'Ich weiß nicht warum, aber ich höre “Cry, Baby, Cry. Das könnte sich komisch anhören.“ Und ich sagte: 'Nein, das ist genau das, was ich schon so lange schreiben wollte.“
Ashes By The Morning
”Der Produzent für fast alle meine Songs ist Conway Ellis, auch bekannt als halfrhymes. Er hat ein freies Zimmer in seiner Wohnung, indem ich manchmal mein Lager aufschlage und tagelang bleibe. Er ist mittlerweile einer meiner besten Freunde, und wir reden über alles – wenn man sich wohl dabei fühlt, über seine tiefsten, dunkelsten Gedanken zu reden, dann entsteht gute Musik. Genau so war es mit „Ashes By The Morning“. Ich erzählte ihm, was am Wochenende passiert war, und sagte: “Ich spüre dieses brennende Gefühl in meiner Brust, und wenn niemand da ist, um es zu stoppen, fühlt es sich an, als würde ich metaphorisch gesehen das Haus niederbrennen. Conway antwortete: „Ja, als ob du morgen früh nur noch Asche wärst.“ Und ich dachte nur: „Oh mein Gott“.
”Der Rest des Refrains kam wie von selbst. Die Strophe gestaltete sich etwas schwieriger. Wir haben ungefähr sieben Strophen für diesen Song geschrieben. Ich schreibe Texte so lange um, bis sie sich perfekt anfühlen, denn meine Songs sind wie meine Babys."
Butterfly Pen
“Der Song, der als erstes entstanden ist, ist ‘Butterfly Pen’. Als ich ihn schrieb, ging es mir wirklich schlecht – aber ich wusste, dass er eine Weile nicht veröffentlicht werden würde. Jetzt ist die Zeit dafür gekommen.
”In der Bridge singe ich: ‘You broke my butterfly pen/ took my innocence’. Der ‘Butterfly Pen’ ist eine Metapher für Unschuld und Naivität – wie man die Welt vor dem ersten Liebeskummer oder der Scheidung der Eltern sieht. Wenn man so verletzt wurde, kann man zwar noch Schönheit erkennen, aber man genießt nichts mehr auf dieselbe Weise wie zuvor.
“In dem Song kann man Vogelgesang erkennen. Während der Quarantäne, habe ich ein winziges Vögelchen namens Kevin gerettet und mich eine Woche lang um ihn gekümmert. Ich habe ihn so sehr geliebt, dass er auf dem gesamten Artwork meiner ersten EP zu sehen ist. Als ich ihn weggeben musste, war ich völlig verzweifelt. Aber ich hatte seinen Gesang aufgenommen, also wird er für immer Teil dieses Songs sein.“
Someday, Somewhere
”Someday, Somewhere' wurde über viele Tage hinweg geschrieben. Es ging einfach immer weiter. Ich liebe die Bridge, in der es plötzlich dunkel wird und dann das riesige Chorarrangement dazukommt – ‘Why should I wait for the morning to break my heart?’ ist so dramatisch und tragisch, das macht ihn zu meinem persönlichen Favoriten.
“Es ist mein hoffnungsvoller Song- auch wenn am Ende alle Hoffnung verschwunden ist, wenn ich singe 'But I will never get there/ ‘cause I can’t make dreams come true’.
”Nachdem wir ihn geschrieben hatten, dachte ich sofort: ‘Das ist der letzte Song’. Der Song schwebt in die Ferne und endet mit Regen. Und ein weiteres Kapitel schließt sich."
 
Live
Elliot ist ab dem 5. August zusammen mit Imagine Dragons und Macklemore auf US-Tour und supportet sie vom 05.08. – 15.09.
 
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