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Lorde – “Pure Heroine” – 2013

Lorde 2021 01
03.02.2015
Zwischen allerlei penetrant Zeige- und Erzählfreudigen fällt Lorde mit einem Hauch Geheimnis, einem Funken Hoffnung und einer Menge Klasse als authentisches und leises Phänomen auf. Ella Yelich weiß genau, wie sie Popmusik Stück für Stück auseinanderpflücken und gemäß ihrer eigenen Vorgaben wieder zusammensetzen muss, um Aufmerksamkeit zu erregen und Vorurteilen zu trotzen. So hat sie mit “Royals”, “Team” und “Pure Heroine” weltweit bleibenden Eindruck hinterlassen.
Die Geschichte des Schulmädchens aus Neuseeland, das seinen eigenen anspruchsvollen, beobachtenden und charakteristischen Musikstil zusammengebraut und dann der Welt vorgesetzt hat, ist inzwischen so omnipräsent, dass sie beinahe als Klischee daherkommt. Sie ist es dennoch wert, wiederholt zu werden. Dank eines starken Amateurvideos und guter Instinkte wurde Lorde bereits im zarten Alter von 12 Jahren von Universal unter Vertrag genommen und konnte die folgenden Jahre damit verbringen, ihr Handwerk zu verfeinern, um musikalisch auf eigenen Beinen zu stehen.
Als sie sich mit dem Produzenten und Co-Autoren Joel Little zusammentat, fand sie in ihm einen verwandten Geist und zugleich einen Katalysator, der ihr dazu verhelfen konnte, ihre messerscharfen Texte und ihr Gespür für Melodien in etwas wahrhaft Wundervolles zu verwandeln.
Sollte es noch Zweifel gegeben haben, so zerstreuten sich diese schnell, als sich sowohl “Royals” als auch die ganze “Love Club EP” als virales Phänomen erst in Neuseeland und dann überall verbreiteten. Internationale Verträge waren schon vor der ersten lokalen Veröffentlichung unter Dach und Fach, und der Song traf in unvergleichlicher Weise den Zeitgeist des Jahres 2013, indem er die widersprüchliche Natur einer ruhmfixierten Gesellschaft bloßstellte. Ironischerweise machte “Royals” sie von der untypischen Beobachterin zur überraschenden Rivalin und zum eigenständigen Star, als es sich 9 Wochen lang an der Spitze der Billboard-Charts hielt und in vielen Ländern mehrfach Platinstatus erreichte.
Mit der Veröffentlichung ihres mittlerweile sehnlichst erwarteten Albums “Pure Heroine” im September 2013 setzte sich die außergewöhnliche Erfolgsgeschichte eindrucksvoll fort. Das Album kletterte in die US-Top−10 und häufte ebenfalls eine beachtliche Menge an Platinauszeichnungen in aller Welt an. Ella wurde innerhalb weniger Monate vom bestgehüteten Geheimnis zu einem unkonventionellen Weltstar, der seinen Schulball für Events wie die Grammys absagen musste (ihre Schulschuhe trug sie trotzdem), wo sie für den besten Song des Jahres und die beste Solo-Performance im Bereich Pop geehrt wurde. Auch bei den Brit Awards (Beste Weibliche Solokünstlerin International) und bei den NZ Music Awards räumte sie ab.
Sollte der Erfolg sie verändert haben, dann merkt man es nicht. Sie ist immer noch die offene, einzigartige, kluge und geistreiche Persönlichkeit, die am Anfang darauf bestand, ihre Songs und Gedanken umsonst mit der Welt zu teilen – und die sich infolgedessen auf den Covern von Rolling Stone, Billboard und der Teen Vogue wiederfand.
Auf ihrem Weg vom ersten Konzert in einem winzigen Clubkeller in Auckland bis hin zu einer ausverkauften Tour in Amerika und großen Auftritten bei Festivals wie Coachella und Lollapalooza, die etwas mehr als ein Jahr dauerte, sah sich Ella einem Maß an Aufmerksamkeit und Dauerbeobachtung ausgesetzt, das selbst den ältesten Showhasen aus der Fassung bringen würde. Doch irgendwie meistert sie alles wie ein geborener Profi, setzt dabei nie ihre Integrität aufs Spiel und ist immer ehrlich, egal unter welchen Umständen.
Lorde ist aus einem vollkommen anderen Holz geschnitzt als ihre Zeitgenossen in diesem Business und hat sich eine eigene Nische geschaffen, in der sie auf ihrer fantastischen Reise als Künstlerin wachsen und sich entwickeln kann.

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