lovehead | Biografie

Biografie 2025

lovehead
“lieder für mich”
18.07.2025
Es gibt Leute, denen wünscht man nichts Gutes mehr. Nicht einmal die Melancholie alter gemeinsamer Erinnerungen. In ihrer dritten Single „lieder für mich“ holen sich lovehead all ihre Lieblingssongs zurück und trennen mit zerrender Grunge-Gitarre endgültig eine Verbindung in die Vergangenheit. 
Denn die Geschichte, die Anna in ihren Lyrics rekapituliert, zeichnet das Bild eines großen Egos, das nur überlebt, indem es sie klein hält. „Ich hab immer was zu lachen, wenn ich von dir hör!“ singt sie heute mit reichlich gesundem Abstand über einen selbstgerechten Menschen, der nicht einmal merkt, wie er versucht, ihr Lügen als Liebe unterzujubeln. So jemand hat nun wirklich nichts Besseres verdient, als sie vergessen zu müssen. Und deshalb befreit sie gemeinsam mit Mara und Leni jedes geteilte Lied von den Erinnerungen, die noch daran haften. Bis auch das letzte gemeinsame Erlebnis aus der Playlist verschwunden ist. Nach dem frechen Indie-Hit „erdnussallergie“ müssen für so einen Feldzug selbstverständlich andere Saiten aufgezogen werden. Nicht nur die Gitarren sind dabei zerrender geworden, im Finale von „lieder für mich“ kippt der gemeinsame Chor schließlich in einen kathartischen Screamo-Moment. So eine direkte und aufgedrehte Wucht fügt sich traumhaft in die rasch wachsenden lovehead-Welt ein. Aber eingefleischte lovehead-Fans kennen das alles natürlich schon. Denn in den letzten Wochen hat das Trio aus dem österreichischen Burgenland ihre erste Festival-Saison mehr als erfolgreich eröffnet und unter anderem das Publikum beim Kosmos Chemnitz mit einigen noch unveröffentlichten Songs aufgemischt. Auch wenn lovehead das Indie- Internet zweifelsohne geknackt haben – viral gehen ist irgendwie Berufsalltag geworden – hört man doch, dass sie ihre Geschichten vor allem für die Bühne erzählen. Da macht man gemeinsame Erinnerungen. Nur diesmal muss man sie sich zum Glück nicht wieder zurückholen. 
 
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