REIM
“Déjà vu – Das Beste von Matthias Reim”
Matthias Reim hatte schon immer seinen ganz eigenen Kopf. Dass er sich seit letztem Jahr nur noch Reim nennt, daran muss sich noch heute mancher Fan gewöhnen. Jetzt heißt es wieder: Ohren gespitzt – für das ungewöhnlichste Duett des Jahres und für das etwas andere Best-of-Album. Spektakulärer hätte Deutschlands derzeit erfolgreichster Schlagersänger den musikalischen Auftakt seiner großen Werkschau kaum gestalten können als mit “Vergiss es (Forget It)”. Reims Duett mit Bonnie Tyler führt zwei Reibeisenstimmen zusammen, die zueinander passen wie Pech und Schwefel. Das wohl raueste und urwüchsigste Duo, was man sich vorstellen kann, brilliert auf der brandneuen Single mit einer stürmischen Mischung aus Schlager und Rock. Reims Wunschkandidatin für diesen Song besuchte Reim im Ibiza Music Factory Studio, wo das Album “Déjà vu” über einen Zeitraum von neun Monaten entstand. Der Funke zwischen der walisischen Grande Dame, die durch “Total Eclipse Of The Heart” zum weltweit gefeierten Star wurde, und dem Freigeist für offenherzige Geständnisse und schonungslose Bekenntnisse sprang so schnell über, dass eine einzige Aufnahmesession reichte. Nach knapp drei Stunden war der originelle deutsch-englische Gesangsdialog im Kasten. So blieb dem prominenten Gast bei seinem dreitägigen Besuch noch reichlich Zeit für Party, Pool und lockere Plaudereien.
Wesentlich arbeits- und zeitintensiver gestalteten sich die sehr persönliche Auslese und die akribische Bearbeitung der älteren Songs, die nicht nur die Essenz einer eineinhalb Jahrzehnte währenden Karriere bilden, sondern auch aus oftmals überraschenden Perspektiven völlig neu interpretiert werden. “Ich habe mir die Gitarre geschnappt, den Song gespielt und mir überlegt, was mach' ich jetzt damit. Ich habe mich überhaupt nicht um die früheren Arrangements gekümmert.” Diese Herangehensweise hat den ausgewählten Songs spürbar gut getan. “Verdammt ich lieb dich”, jener Riesenhit und Fixstern seiner Karriere, mit dem Matthias Reim 1990 mit einem Schlag zum Superstar avancierte, klingt nun tatsächlich so frisch wie nie zuvor. Das liegt vor allem daran, dass Reim in den letzten Jahren mit seinem Team einen ebenso modernen wie typischen Sound entwickelt hat, der nicht nur Reim selbst, sondern den Schlager generell wieder weit nach vorn gebracht hat. So klingt etwa “Ich hab geträumt von dir”, der Nummer-zwei-Hit aus dem Jahr 1990, im lockeren Reggae-Sound wie ein mustergültiger Kandidat für die Charts und dürfte bald auch viele DJs animieren, mit diesem Titel für Hochstimmung auf dem Dancefloor zu sorgen. Doch Charterfolg war nicht die einzige Prämisse bei der Auswahl. So hat Reim auch einige seiner älteren Kompositionen für sich ganz neu entdeckt, darunter “Küssen oder so”, einen Top−30-Hit aus dem Jahr 1993, der sich nun drastisch vom Original unterscheidet und von Reims neuem, trendsetzenden Studiosound profitiert. Und auch die dramatische Ballade “Hallo, ich möchte gern wissen wie’s dir geht”, im Original aus dem Jahr 1997, gehört zu den Highlights.
Natürlich gilt auch denjenigen Songs besondere Aufmerksamkeit, mit denen Reims Karriere seit seinem Album “Wolkenreiter” aus dem Jahr 2000, seinem Einstand bei EMI Electrola, wieder richtig Fahrt aufgenommen hat. Damals stand der Schlagersänger vor dem finanziellen Ruin und kaum jemand traute ihm ein Comeback zu. Die Wiederauferstehung des Matthias Reim grenzte tatsächlich an ein Wunder. Mit unbeugsamem Willen und ebenso authentischen wie ehrlichen Songs meldete sich ein künstlerisch enorm gereifter Reim zurück. Mehr noch, sowohl sein Album “Morgenrot” (2001) als auch sein Album “Reim” (2003) wurden für einen Echo nominiert. Letztgenanntes Werk wird in nächster Zeit wohl auch vergoldet werden. Und dass die Karrierekurve nun kontinuierlich steil nach oben zeigt, belegen so markante Hits wie “Hallelujah”, der inhaltlich und produktionstechnisch eine Meisterleistung für die Erneuerung eines Genres darstellt, dem es viel zu oft an Spannung fehlt. Der Mut, gemeinsam mit Michelle ein so unverblümtes Duett wie “Idiot” aufzunehmen, wurde ebenfalls vom Publikum belohnt: Die Nummer avancierte 2002 zur erfolgreichsten Schlagersingle des Jahres. Schlussendlich gehört auch das dritte Duett auf “Déjà vu” zu den willkommenen Überraschungen des für jedes Experiment offenen Musikers Reim. “Du liebst mich nicht” singt er im Duett mit Ich Troje. Der polnische Popstar hat in seiner Heimat diesen Song zum Millionenhit gemacht.
“Déjà vu – Das Beste von Matthias Reim” ist weit mehr als eine bloße Werkschau: eine lustvolle Erkundung und Neuentdeckung der eigenen Vergangenheit, aber auch ein in der Gegenwart verhafteter Blick in die Zukunft. So erweist sich Reim bei der neuen und tief berührenden Ballade “Jedes Bild von dir” einmal mehr als Meister in der Kunst, stürmische Gefühle in packende Dramen zu verwandeln. Reim ist und bleibt der Mann, der auf beherzte und erfrischende Art und Weise Lieder singt, bei denen einem “das Leben um die Ohren fliegt”, um ihn selbst zu zitieren. Mit dieser ultimativen Retrospektive lässt Reim seine komplette Karriere nicht nur in frischem Glanz erstrahlen, er zelebriert sie wie eine rauschende Ballnacht. Bis hin zu “Rampenlicht”, jenem Song, mit dem Reim stets seine Konzerte beendet und damit seinem Publikum aus tiefstem Herzen dankt: für den zweiten Frühling, für eine Karriere voller Déjà vus, für all die Szenen der Euphorie, die er irgendwie schon einmal durchlebt hat. Der Nationalheld des deutschen Schlagers darf sich in diesen Tagen auch für den Gewinn der Goldenen Stimmgabel feiern lassen, die er sich für ein weiteres hinter ihm liegendes Erfolgsjahr redlich verdient hat. Dass auch das vor ihm liegende Jahr von Erfolgen gekrönt sein wird, dafür garantiert “Déjà vu”. Und im nächsten Jahr geht Reim mit seiner siebenköpfigen Band auf große Tournee. Auch da sind die Déjà vus beim Publikum vorprogrammiert.
September 2004
Das Albumcover sowie Fotos zum downloaden finden Sie unter www.emi-promotionservices.de