Max Emanuel Cencic | Biografie

Biografie: Januar 2014

“Max Emanuel Cencic ist mit der zur Zeit schönsten Stimme im Fach Countertenor begabt”, bescheinigte die Fachzeitschrift “Opernwelt” einem Künstler, der sich inzwischen zu einem der derzeitig besten Countertenöre entwickelt hat.

Max Emanuel Cencic, in Kroatien geboren, beeindruckte das Publikum bereits mit sechs Jahren, als er in einer Fernsehshow die berühmt-berüchtigte Arie der Königin der Nacht sang. In seiner Heimat wurde er daraufhin schnell ein Star. Von 1987 bis 1992 war er Mitglied der Wiener Sängerknaben. Danach begann er seine Solokarriere, wobei ihm eine spezielle Technik half, trotz Stimmbruchs bis 1997 weiterhin in Sopranlage zu singen.

2001 wechselte Cencic zum Countertenorfach. Zu den Dirigenten, mit denen er seither regelmäßig zusammenarbeitet, gehören u.a. William Christie, René Jacobs, Alan Curtis, Christophe Rousset, Emmanuelle Haim, Diego Fasolis und Jean Christophe Spinosi.

Er singt weltweit an bedeutenden Opernhäusern, wie der Wiener Staatsoper, Bayerische Staatsoper München, Teatro Carlo Felice di Genova, Semperoper Dresden, Teatro Real Madrid, Theatre de Champs Elysees Paris, Theatre La Monnai Brüssel, Deutsche Oper Berlin, Gran Theatre del Liceu in Barcelona und der Oper Frankfurt.

Darüber hinaus ist Cencic gern gesehener Gast auf internationalen Konzertpodien wie Barbican Center London oder Concertgebouw Amsterdam. Für seine Interpretation des Nerone in Monteverdis Oper “L’Incoronazione di Poppea” in Basel wählte die “Opernwelt” Cencic zum Nachwuchssänger des Jahres 2003. Mit der Rolle des Perseo in Vivaldis wiederentdeckter Serenata “Andromeda liberata” gab Cencic 2005 sein Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. 2010 stand er in der Welturaufführung “Medea” an der Wiener Staatsoper als Herold auf der Bühne.
Anfang 2013 erschien mit seinem Album “Rokoko” eine spannende Hommage an den Komponisten Johann Adolf Hasse.
In der Saison 2020/2021 entstanden herausragende Projekte des Counternors, darunter eine Neuproduktion von Dalbavies Le Soulier de Satin an der Pariser Oper (Hausdebüt), Porporas Carlo il Calvo beim Bayreuth Baroque Opera Festival, wo der Künstler die Partie des Lottario sang und selbst inszenierte, die Titelpartie in einer Neuproduktion von Hasses Cajo Fabrizio, Carmina Burana im Wiener Konzerthaus, Carlo il Calvo konzertant im Theater an der Wien und im Amsterdamer Concertgebouw, die Titelpartie in Vincis Gismondo re di Polonia, sowie Rossinis La Donna del Lago an der Oper Zagreb, und beim Festival in Saarema, wo der Künstler die herausfordernde Partie des Malcolms sang, und wieder selbst inszenierte.
Mit seinem virtuosen Mezzosopran zeigt Max Emanuel Cencic wie technisch brillant und gleichzeitig modern und einfühlsam Barockgesang sein kann. Seit mehr als 35. Jahren steht er auf der Bühne und tritt weltweit an den großen Opernhäusern auf, wie der Wiener Staatsoper, dem Theater an der Wien, dem Opernhaus Zürich, der Opéra Royal in Versailles, der Bayerischen Staatsoper, der Staatsoper Unter den Linden Berlin, Barcelonas Gran Teatro del Liceu, dem Théâtre des Champs-Elysées sowie im Brüsseler Opernhaus La Monnaie auf. Sein 35.jähriges Bühnenjubiläum feierte Max Emanuel Cencic am 21. September 2017 auf der Bühne der Oper Zagreb, wo er die Partie des Orfeo in Glucks Orfeo ed Euridice sang. Konzerte führten ihn u.a. in die Laeiszhalle Hamburg, die Carnegie Hall (New York), das Barbican Center (London), Amsterdams Concertgebouw, den Wiener Musikverein sowie Konzerthaus und die Tchaikovsky Halle in Moskau. Außerdem trat er weltweit bei zahlreichen Festivals, wie den Salzburger Festspielen, auf. Er arbeitet regelmäßig mit Dirigenten wie William Christie, René Jacobs, Ottavio Dantone, Diego Fasolis, George Petrou, Emmanuelle Haïm und Riccardo Muti. Seine sängerische Ausbildung fing er als Wiener Sängerknabe an und begann bereits 1992 eine Solo-Karriere als Sopranist, die er ab 2001 als Countertenor fortsetzte.
 

Max Emanuel Cencic zieht große Aufmerksamkeit auf seine Projekte, indem er sie in Opern-Produktionen, CD-Aufnahmen sowie bei ausgedehnten Tourneen dem Publikum nahebringt. Außerdem dokumentierten Sender wie Mezzo TV und Arte Concert viele seiner herausragenden Auftritte, wie die von ihm wiederentdeckten Händel-Opern Alessandro und Arminio. Als künstlerischer Leiter von Parnassus Arts Productions ist er verantwortlich für die Konzeption, Leitung und Aufführung wichtiger Werke des italienischen Barocks, darunter die sensationelle Wiederentdeckung von Leonardo Vincis letzter Oper Artaserse. Wie ursprünglich 1730 in Rom, wurde auch die neue Produktion mit fünf Countertenören von einer ausschließlich männlichen Besetzung aufgeführt. Das Werk begeisterte nicht nur auf der Bühne, sondern wurde in seiner Einspielung mit allen relevanten Plattenpreisen, u.a. mit dem ECHO Klassik 2013 und 2014, dem Preis der deutschen Schallplattenkritik und dem Diapason d‘or ausgezeichnet sowie für den Grammy nominiert. Auch Vincis Oper Catone in Utica, an der vier Countertenöre beteiligt waren, wurde als CD und szenische Produktion ein einschlagender Erfolg. Die CD Produktion Ottone mit Max Emanuel Cencic in der Titelpartie wurde für einen Grammy nominiert.


Ebenso überzeugen seine Solo-Aufnahmen: Auf Venezia faszinierte er mit Glanzstücken der venezianischen Oper Publikum wie Presse gleichermaßen. Die CD Rokoko stellt virtuose Arien aus dem umfangreichen Schaffen Johann Adolph Hasses zusammen. Max Emanuel Cencic’ von der Presse hochgelobte CD Arie Napoletane widmet sich Meisterwerken der Neapolitanischen Schule. Seine umfangreiche Diskographie, die verschiedene Weltersteinspielungen aufweist, erhielt zahlreiche Preise, darunter der Diapason d’Or, der Preis der Deutschen Schallplattenkritik und der kroatische Porin Preis. Ein weiterer Höhepunkt ist die Europatournee seines neuen Soloprogrammes Porpora (anläßlich des 250. Todestages von Nicola Antonio Porpora) mit Solokonzerten in Paris, Halle, Toulouse, u.v.m. sowie seine gleichnamige, mit einem Diapason D’Or ausgezeichnete Solo CD. Mehrere seiner Veröffentlichungen wurden zur „Editor‘s Choice“ des britischen Gramophone Magazins.
Für sein künstlerisches Schaffen wurde er vom französischen Kulturministerium als Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet.
 

Längst hat sich Max Emanuel Cencic auch als Regisseur international einen Namen gemacht, etwa durch die Live-Produktion von Hasses Siroe, die auf Europatournee ging und bei Decca als CD erschien. Bei den Händel-Festspielen Karlsruhe 2016 und 2017 (Titelpartie + Regie) sowie 2019 und 2020 (Rolle des Arsame + Regie) war er in einer Doppelrolle zu erleben: Zum einen sang er die Titelrolle des Arminio bzw. die Partie des Arsamene, zum anderen übernahm er die Regie der selten aufgeführten Werke. Enormen Erfolg, stehende Publikumsovationen und begeisterte Kritiken erhielt Max Emanuel Cencics Inszenierung von Nicola Antonio Porporas selten gespielter Oper Polifemo bei den Salzburger Pfingstfestspielen 2019 in der weltberühmten Felsenreitschule, wo der Künstler für die Regie verantwortlich zeichnete und die Partie des Ulisse sang. Zu weiteren Regieproduktionen, die in den kommenden Jahren folgen werden, zählen Rossinis Tancredi, Mozarts Die Zauberflöte, Porporas Carlo il Calvo und Vincis Alessandro nell‘Indie.
Seit September 2020 ist Max Emanuel Cencic künstlerischer Leiter vom Bayreuth Baroque Opera Festival. Die erste Ausgabe des neuen, spektkulären Festivals, das trotz Coronakrise stattfand, war bei Publikum und Presse ein Riesenerfolg, 400.000 Besucher weltweit verfolgten Online die Übertragungen, und alle Bayreuther Vorstellungen waren ausverkauft. Max Emanuel Cencic zeichnete für die Regie der Neuproduktion Carlo il Calvo, wo er die Partie des Lottario sang, verantwortlich und die Produktion wurde bei den Opera Trophäen der französischen Fachzeitschrift Forum Opera zur Opernneuproduktion des Jahres 2020 gekürt. In seiner ersten Spielzeit lud Max Emanuel Cencic Weltstars wie Joyce DiDonato, Franco Fagioli und Jordi Savall, nach Bayreuth, und stand selbst auch noch in der Titelpartie der konzertanten Vinci Oper Gismondo re di Polonia auf der Bayreuther Bühne des Markgräflichen Opernhauses. 
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