Max Raabe & Palast Orchester | Biografie

Biografie – Palastorchester

1986 Einige Kommilitonen der Hochschule der Künste in Berlin kommen auf die Idee, mit einem Orchester den strengen, schlichten Klang der Zwanziger wiederzubeleben. Es folgt die Suche nach alten Schlagern in Archiven, auf Flohmärkten und in Antiquariaten. Und es folgen die ersten Proben.

1987 Der Berliner Theaterball 1987. Premiere! Der erste Auftritt des zwölfköpfigen Orchesters samt seines Sängers mit der betörenden Stimme. Das erste Stück, das die Kapelle öffentlich spielte, hieß: „Abends, wenn die Lichter glüh’n“ von Fred Raymond. Zwar war das Palast Orchester nicht für den Festsaal, sondern nur fürs schnöde Foyer gebucht worden, aber erstens sollte das ohnehin nicht wieder vorkommen. Und zweitens blieben die Leute einfach stehen, statt in den Festsaal zu gehen. Am Ende musste die Kapelle ihr Programm zweimal hintereinander spielen.

1988 Max Raabe verfolgt seine Studien des Operngesangs an der Hochschule der Künste in Berlin und nimmt mit dem Palast Orchester die erste Platte auf. Sie heißt „Die Männer sind schon die Liebe wert“. Darauf zum Beispiel das Stück „Mein Bruder macht beim Tonfilm die Geräusche“. Es ist noch heute noch fester Bestandteil des Live-Programms.

1989 Der Saxophonist und Klarinettist Sven Behrens stößt zum Orchester.

1990 Das Palast Orchester lässt endgültig den Status der musikalischen Eintagsfliege hinter sich. Das zweite Album erscheint. Es heißt „Kleines Fräulein, einen Augenblick“.

1991 Nun geht es Schlag auf Schlag. Die Langspielplatte „Ich hör so gern Musik“ erscheint. Es ist das dritte Album des Palast Orchesters. 22 weitere Veröffentlichungen sollen folgen.

1992 Ein Mensch wie Max Raabe, der keine Mobiltelefone mag, nimmt natürlich die Nöte der Menschen im Kommunikationszeitalter genauer wahr. Und so schreibt und komponiert er das Lied „Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich.“ Es wird ein Hit.

1993 Die Planungen für den „Blauen Engel“ beginnen. Max Raabe wird in der Zadek-Inszenierung den Primaner geben und im Jahr drauf neben Eva Mattes, Heino Ferch und Ute Lemper auf der Bühne stehen.

1994 Max Raabe spielt in der Berliner Neuinszenierung der Kult-Operette „Das weiße Rössl“ den Dr. Siedler. Und das Palast Orchester wird Kinostar. In Sönke Wortmanns Film „Der bewegte Mann“ treten die Musiker auf und liefern den Soundtrack dazu. Natürlich mit „Kein Schwein ruft mich an“, „Die Männer sind schon die Liebe wert“ und „Kleines Fräulein, einen Augenblick“.

1995 Endlich: Max Raabe schließt sein Studium ab. Von nun an darf er sich „staatlich geprüfter Bariton“ nennen. An der Oper, wo er eigentlich hinwollte, ist er nie angekommen. „Man muss so wahnsinnig diszipliniert sein als klassischer Sänger und das bin ich nicht“, sagt Raabe. „Ich bin eher vergnügungssüchtig.“ Zum Diplom kommt im gleichen Jahr noch ein musikalischer Ritterschlag: Hildegard Knef nimmt mit Max Raabe und dem Palast Orchester das Stück „Jene irritierte Auster“ auf. Für die Arrangements und die musikalische Leitung ist wieder Günther Gürsch zuständig.

1996 Zwei Neuzugänge beim Palastorchester: Der Saxophonist Rainer Fox und der Geiger Ullrich Hoffmeister stoßen dazu. Max Raabe versucht sich derweil als Schauspieler in Sönke Wortmanns Neuauflage von „Charleys Tante“.

1997 Das Orchester feiert sein zehnjähriges Bestehen. Zum Jubiläumskonzert in Berlins schönster Open-Air-Arena, der „Waldbühne“, kommen 17.000 Fans. „Das machen wir wieder!“ heißt es im Orchester.

1998 Nach etlichen Tourneen durch Deutschland, die Schweiz, Österreich und Holland wagen sich die Musiker ins Mutterland des Swing. „Bei der Premiere in Los Angeles war das Publikum fast nicht mehr aus dem Saal zu kriegen", erinnert sich Raabe.

1999 Zusammen mit Nina Hagen und HK Gruber singt Max Raabe die Rolle des „Mackie Messer“ in einer CD-Produktion des Ensemble Modern von Bertolt Brechts Dreigroschenoper.

2000 Als Kontrapunkt interpretiert er auf dem neuesten Album des Palast Orchesters „Ooops, I did it again“ von Britney Spears und „Sex Bomb“ von Tom Jones. In Osteuropa schlägt die Platte mit der Britney-Spears-Nummer und anderen aktuellen Adaptionen ein: Platz 1 in Lettland, der Ukraine und Litauen für die „Super Hits“ des Palast Orchesters.

2001 Es erscheint das Album „Charming Weill“, eine Hommage an den Komponisten Kurt Weill. Und Max Raabe spielt in dem Film „Invisible“ von Werner Herzog die Rolle des Zeremonienmeisters.

2002 Dem Palast Orchester wird die Ehre zu teil, vor 40.000 Zuschauern die Wiener Festwochen zu eröffnen. Im gleichen Jahr kommen die „Superhits 2“ mit Stücken wie „Lady Marmalade“, „Angel“ oder „Dance With Me“ heraus. Das Album „Charming Weill“ wird mit dem Klassik-Echo ausgezeichnet, dem renommiertesten deutschen Musikpreis. Michael Enders wird musikalischer Leiter des Orchesters und Max Raabe schreibt das Stück „Klonen kann sich lohnen“.

2003 Im August wird die aufwändige „Palast Revue“ im Thalia Theater in Hamburg uraufgeführt. Mehr als 500.000 Menschen sehen die Show. Daneben findet das Orchester noch Zeit, eine Konzertreihe zu Ehren Walter Jurmanns zu geben, jener Komponist, von dem „Veronika der Lenz ist da“ stammt.

2004 Das Repertoire des Palast Orchesters umfasst nun 500 Titel. Darunter sind Klassiker wie „Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n“, „Veronika der Lenz ist da“, aber auch Eigenkompositionen wie „Carmen, hab’ Erbarmen“. Das Orchester könnte inzwischen 20 Stunden lang spielen, ohne sich zu wiederholen. Max Raabe konzertiert mit seinem Solo-Programm zum ersten Mal für drei ausverkaufte Konzerte in New York.

2005 Zwei Auszeichnungen in kurzer Folge: Max Raabe erhält den Paul-Lincke-Ring der Stadt Goslar und das Orchester spielt in der New Yorker Carnegie Hall. Die New York Times schwärmt „A Bygone Era Evoked“ und Max Raabe bilanziert: „Dass wir so euphorisch aufgenommen werden würden, hätte ich nie gedacht. Es gab Standing Ovations und wir spielten drei Zugaben. Das ist dort eigentlich total unüblich. Wir sind uns nach dem Konzert hinter Bühne wie Fußballer nach dem Gewinn der WM um den Hals gefallen.“

2006 Im Mai wagen sich Max Raabe und das Palast Orchester richtig weit weg: auf eine dreiwöchige Tournee durch Japan und China. Mehr als 20.000 Zuschauer besuchen die Konzerte. Genauso viele Leute kommen auch im August 2006 in die Berliner Waldbühne zum Jubiläumskonzert.

2007 Hanne Berger, sechs Jahre die schönste Frau des Orchesters, übergibt den Bogen der ersten Geigerin an Cecilia Crisafulli. Und Michael Enders übergibt die musikalische Leitung an Bernd Frank. Max Raabe und das Palast Orchester leben auch 2007 weiter aus dem Koffer. Erstmals konzertieren Max Raabe und das 12-köpfige Orchester in einer jüdischen Synagoge. 1200 Besucher lauschen im Temple-Emanu-El in San Francisco den Schlagern der 20er und frühen 30er Jahre. Premiere! Max Raabe singt drei japanische Titel ein. In Japan werden im Mai zwei CD’s veröffentlicht, die japanischen Titel hierauf entwickeln sich bei der anschließenden Japan-Tournee zu den Konzert-Höhepunkten. Die Carnegie Hall lädt Max Raabe & Palast Orchester für ein weiteres Konzert im November ein. Das neue Konzertprogramm „Heute Nacht oder nie“ feiert seine Welturaufführung am 30. Oktober in Los Angeles.

2008 Am 10. April findet im Berliner Admiralspalast die Deutschland-Premiere des neuen Konzertprogramms „Heute Nacht oder nie“ statt. Es folgt eine Konzert-Tournee durch 70 Städte in Deutschland, Österreich, die Schweiz und die USA. Am 11. April erscheint das neue Album „Heute Nacht oder nie – Das Carnegie Hall Konzert – Live in New York“.

2009 Das Publikum kann sich nicht satt hören: Die Tournee „Heute Nacht oder nie“ wird aufgrund des großen Erfolges bis Ende 2009 fortgeführt, u.a. in Japan, den USA, Ungarn, Griechenland, Polen und Frankreich. Unter der künstlerischen Direktion von Star-Kameramann Michael Ballhaus entsteht der Konzertmitschnitt “Heute Nacht oder nie – Live”. Die dazugehörige DVD wird mehrfach mit Gold ausgezeichnet.

2010 Annette Humpe und Max Raabe schreiben und produzieren gemeinsam das Album “Küssen kann man nicht alleine”.
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