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OneRepublic, “Oh My My”, 2016

Onerepublic 2018
10.10.2016
Im Anschluss an die Veröffentlichung ihres dritten Albums Native, das im Jahr 2013 auf Platz 4 in die Billboard−200 einsteigen und sich in kürzester Zeit über fünf Millionen Mal verkaufen sollte, umrundeten OneRepublic gleich mehrfach den Globus und verbrachten über zwei Jahre mit ausverkauften Auftritten in sämtlichen Ecken der Welt. Die Grammy-nominierte Band um Ryan Tedder spielte in sage und schreibe 154 Städten in 26 Ländern, was ihre Position als globale Hitgaranten nicht nur zementierte, sondern den fünf Musikern aus Colorado auch immer wieder als Inspirationsquelle diente: OneRepublic verwandelten die Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse der vielen, vielen Tourstopps in musikalische Ideen und vollkommen neue Songwriter-Ansätze für ihr viertes Studioalbum…
Oh My My heißt der Nachfolger zu Native (zu dessen größten Hits u.a. “Counting Stars” zählte, ein #1-Erfolg in 54 Ländern), der in rund 20 verschiedenen Metropolen entstehen sollte – unter anderem in Rio, Moskau, Mexico City, Tokio, Paris und London. Kein Wunder also bei derartig vielen Einflüssen, dass die Band – neben Tedder wären das Bassist Brent Kutzle, die Gitarristen Zach Filkins und Drew Brown sowie Schlagzeuger Eddie Fisher – mit jedem Song klangliches Neuland absteckt und nahtlose Übergänge schafft zwischen so unterschiedlichen Genres wie Alt-Rock und Gospel, Synthie-Pop und Nu-Disco, ja sogar Folk-Abstecher gibt es hier zu hören. Gemeinsam haben die Songs dabei ihre ansteckenden Hooks und ihre Stadiontauglichkeit: Wieder einmal haben OneRepublic etliche Hymnen geschrieben, Tracks mit gewaltigen Arrangements und übergroßen Refrains, die gleichwohl vollkommen persönlich und vertraulich wirkende Inhalte umkreisen.
Der mit mehreren Grammy Awards gekrönte Songschreiber und Produzent Tedder, der schon Größen wie Adele, Taylor Swift, Beyoncé oder auch U2 Hits auf den Leib geschrieben hat, produzierte Oh My My gemeinsam mit dem Bassisten Kutzle, Noel Zancanella (Ellie Goulding, Maroon 5, Ariana Grande) und Benny Blanco (Passion Pit, Charli XCX, Rihanna). Indem sie auf ein mobiles Aufnahme-Studio setzten, konnten OneRepublic die einzigartige Energie der jeweiligen Orte, in denen sie im Rahmen ihrer Endlos-Tour gerade Halt machten, perfekt einfangen und sofort in die Gesamtstimmung des Longplayers einfließen lassen. Beispiele wären u. a. rhythmisches Klatschen, das am Roten Platz eingefangen wurde, die temperamentvollen Schritte jener Flamenco-Tänzer, denen sie in Madrid begegneten – oder auch die Glocken des Big Ben in London. Obendrein arbeiteten OneRepublic zum ersten Mal mit Albumgästen: Peter Gabriel gesellte sich dazu, genauso wie Santigold, das französische Electro-Duo Cassius und Romy Madley Croft von The xx.
Auch wenn man kaum noch mehr (internationale) Außenwelt auf ein Album bannen kann, wirkt Oh My My wohl letztlich deshalb so zeitlos, weil es hier immer wieder um eine zutiefst persönliche Innenwelt, eine Innenperspektive geht: Schon auf “Let’s Hurt Tonight” trägt Tedders Ausnahmestimme einen epischen Lovesong (auf Folk-Fundament), wenn es heißt: They say love is pain/Well, darling, let’s hurt tonight”. Etwas weniger gewichtig, aber dafür mindestens genauso unwiderstehlich klingt der Titelsong: Gemeinsam mit Cassius präsentieren OneRepublic einen ausgelassen-knackigen Dance-Track inkl. viel Synthesizer-Nachdruck und noch mehr Bass. Und für das bereits im Vorfeld veröffentlichte “Kids” wirft der Sänger einen Blick zurück auf eine Freundschaft aus Kindertagen, ein “perfect disaster”, wenn er über das große Abenteuer des Erwachsenwerdens reflektiert: “I refuse to look back thinking days were better/Just because they’re younger days”.
Mit wie viel Feingefühl er auch die Probleme des modernen Daseins in seinen Songs durchleuchtet, beweist der Sänger im Verlauf von Oh My My immer wieder. Und er ist dabei nicht immer allein: Über den Beats und Synthesizern von “A.I.” (die Abkürzung für “Artificial Intelligence”), ist auch die unverwechselbare Stimme von Peter Gabriel zu hören, der sich über dem rasanten Arrangement Gedanken über die Liebe in noch rasanteren Social-Media-Zeiten macht: “I just want my love automatic.” Düsterer hingegen klingt das zwischen Eleganz und Fieberwahn oszillierende “Better”, mit dem OneRepublic die Kräfte und den Druck thematisieren, die eine Rund-um-die-Uhr-Kultur wie unsere automatisch mit sich bringen. Dass sie dabei durchaus hoffnungsvoll in die Zukunft schauen, sagt schon ein Titel wie “Future Looks Good”: Ein vom Klavier getragenes Dankeschön von Tedder an seine Kinder (“You are the future, and the future looks good.”), wozu sich auch vereinzelte Gitarren gesellen und schließlich hypnotische Beats (hier war einer der größten Percussion-Spieler Brasiliens am Werk).
 Wie groß die klangliche Palette von Oh My My insgesamt ist, belegt daraufhin der ganz anders wirkende Alt-Rock-Sound von “Fingertips” – ein Stück, für das auch Gitarrenspuren von Co-Autorin Romy Madley Croft von The xx eingespielt wurden. Und schließlich wäre da noch Albumgast Santigold und die gemeinsame Hymne “NbHD”, die es schafft, klassisch und futuristisch zugleich zu klingen. Sehr viel epischer und ruhiger die Klavierballade “Choke”, für die OneRepublic sogar auf Gospel-Klänge setzen und so ein eindringliches Bild von Verlust und dem Umgang damit zeichnen.
Große Emotionen und noch größere Melodien waren schon immer das Markenzeichen von OneRepublic, die ihr Debütalbum Dreaming Out Loud im Jahr 2007 veröffentlichten. Darauf präsentierte die in Colorado Springs aufgewachsene Band auch ihre erste Single “Apologize”: jene Multiplatin-Single, die ihnen nicht nur eine Grammy-Nominierung, sondern zugleich den Titel als “größter Airplay-Hit in der Geschichte der Billboard Mainstream Top 40” bescheren sollte. Zwei Jahre später legten sie das Album Waking Up nach – und knüpften mit den Singles “All The Right Moves”, “Secrets” und “Good Life” an den Erfolg des Erstlings an.
Auf dem zuletzt veröffentlichten Native-Album (2013) waren u. a. die Hit-Singles “If I Lose Myself”, “Love Runs Out”, “I Lived” und “Counting Stars” vertreten: Letztere verkaufte sich mehr als 10 Millionen Mal, und das Video dazu zählt bei YouTube mit über 1,4 Milliarden Views zu den 20 meistgeschauten Clips aller Zeiten.
Ihr neuester Clip, das Video zu “Kids”, entstand übrigens auch im Rahmen der ausgiebigen Weltreisen, und zwar in Mexico City: Die Feelgood-Stimmung wird hier perfekt untermalt von Bildern, die in einem einzigen Take entstanden sind – wobei auch der “Ángel de la Independencia” und das Denkmal der Revolution nicht fehlen dürfen. Pünktlich zur Veröffentlichung von Oh My My treffen OneRepublic nun die Vorkehrungen für ihre nächsten großen Reisen um den Globus: Die vielen, vielen bestätigten Konzerte im kommenden Jahr belegen vor allem, dass Tedder & Co. die neuen Songs an genau jene Orte zurückbringen wollen, an denen sie entstanden sind. 

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