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Paco de Lucía – Flamenco-Genie verstorben

Paco De Lucia
26.02.2014
Für viele Fachleute und Fans war Paco de Lucía der großartigste Flamenco-Gitarrist aller Zeiten, für manche gar der größte Exportschlager, den die spanische Musik überhaupt hervorgebracht hat. Fest steht: dem am 21. Dezember 1947 geborenen Francisco Sánchez Gómez gelang es als Paco de Lucía von der andalusischen Hafenstadt Algeciras aus mit seiner Musik die gesamte Welt zu erobern. Innerhalb der Jazzszene wurde er spätestens 1981 durch seine Zusammenarbeit mit John McLaughlin und Al Di Meola und das gemeinsame Album “Friday Night In San Francisco” bekannt. Während McLaughlin und Di Meola mit atemberaubend flinkfingrigen Improvisationen das Publikum schwindelig spielten, hauchte Paco der Musik des Trios Seele ein. Tatsächlich gestand er später, dass es ihm buchstäblich Kopfschmerzen bereitet habe, den verschlungenen Hochgeschwindigkeits-Improvisationen seiner Trio-Partner zu folgen. Doch er sagte auch: “Einige Leute glauben, dass die beiden von mir gelernt haben, dabei war es genau umgekehrt: ich lernte von ihnen. Ich hatte nie Musik studiert, ich war unfähig Harmonien zu lernen – dazu fehlte mir die Disziplin. Erst beim Zusammenspiel mit McLaughlin und Di Meola habe ich diese Dinge gelernt”.
Auch danach spielte De Lucía immer mal wieder mit Jazzgrößen wie Chick Corea, Lary Coryell oder Quincy Jones, aber auch mit spanischen Pendants wie Pedro Iturralde oder Carles Benavent. Doch sein Herz schlug stets für den Flamenco. “Ich habe meine musikalischen Wurzeln nie gekappt, denn ohne sie wäre ich nicht mehr ich selbst. Was ich versucht habe, war, mich mit einer Hand an die Tradition zu klammern und mit der anderen andere Dinge anzukratzen, an anderen Orten zu graben und neue Dinge zu erschließen, die ich in den Flamenco einbringen kann.” Dass ihm dies gelungen ist, kann man in der 2011 erschienenen und 27 CDs umfassenden Box “Integral” nachhören, die sämtliche bis zu diesem Zeitpunkt veröffentlichten Alben des Flamenco-Virtuosen und -Erneuerers enthält. Danach brachte er noch das Live-Doppelalbum “En Vivo – Conciertos Live In Spain 2010” heraus. Nun hat Paco de Lucías Herz und gewissermaßen auch das Herz des Flamenco aufgehört zu schlagen. Für José Ignacio Landaluce, den Bürgermeister von Pacos Geburtststadt, ist der Tod des Gitarristen ein “unersetzlicher Verlust für die Weltkultur und Andalusien”.

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