Punkt 1: Die Band heißt „Red Gold Green“. DJs file it under RDGLDGRN, weil die Schreibweise des Bandnamens in Ermangelung von Vokalen chiffriert wurde.RED (in Rot) ist Marcus Parham an der Gitarre, GOLD (der Güldene) ist Andrei Busuioceanu am Bass und die Vocals übernimmt GREEN (der Grüne): Pierre Desrosiers.
Punkt 2: Ja, es gab eine fruchtbare Zusammenarbeit im Studio mit Pharrell Williams (der mit dem Welthit). Und Dave Grohl (der mit dem Beinbruch) von den Foo Fighters hat auf RDGLDGRN-Songs die Drums eingespielt, weil er den Korridor runter im gleichen Studio war und so auf RDGLDGRN aufmerksam wurde. Im Anschluss gab es einige gemeinsame Auftritte der beiden Bands. Aber das alles war gestern und interessiert heute nicht mehr. Heute zählt der aktuelle Sound, das neue Werk von RDGLDGRN, es heißt „Red Gold Green LP 2“ und ist sehr gut.
RDGLDGRN sind aus Reston, Virginia, einem Ort nordwestlich von Washington D.C., also genau aus der Ecke, die eine bedeutende Hardcore-Szene hervorgebracht hat. Extrem einflussreiche Bands sind hier groß geworden: die Bad Brains, Minor Threat und Fugazi. Henry Rollins stammt von hier, Dave Grohl trommelte vor Nirvana bei Scream. In der zweiten Generation kamen Gray Matter, Rites of Spring und Soulside dazu, to name a few. Fast alle Bands waren auf dem legendären Dischord Label und hatten etwas gemeinsam: einen besonderen Hang zum Groove. Sie alle hatten eine unwiderstehliche Tanzbarkeit in ihrer Musik, die das Feld für ihren Siegeszug bereitete. Jeder der es hört, muss sich bewegen. Keiner geht heut’ ungetanzt nach Hause. Und es gibt noch eine spezielle Eigenheit aus Washington D.C., den Go-Go. Charakteristisch für diese Unterart des Funk sind synkopische Beats. Washington Go-Go ist viertel- und achtelgepeitschter Rhythmus, dominierende Schlagzeugarbeit, dazu Call-and-response-Spielchen zwischen Sänger und Publikum. RDGLDGRN haben sich vom heimatlichen Go-Go ihren Anteil genommen und in ihren Sound geflochten.
Ein Sound der gewachsen ist, sich entwickelt hat. „Red Gold Green LP 2“ ist smoother, dicker, runder geworden. Von Pharrell lernen, heißt eben Siegen lernen. Das Klanggetüm, das RDGLDGRN erschaffen haben, ist international big, fresh, lebt von mit zuckersüßen Chören verpoppten, treibenden Beats. Anzuwenden sowohl auf dem Dancefloor, als auch in der Hängematte. Wir bekommen ein wildes Ge-Crosse bei allerhöchster Lockerheit. Im Abgang sehr harmonisch und abgerundet – das ist der entscheidende Unterschied zu vielen anderen, die ein Stilgebräu aus zig Zutaten anrühren – bei „Red Gold Green LP 2“ ist alles gekonnt gewählt und exzellent dosiert. Hier arbeiten junge Männer, die wissen was sie wollen. Eine Band, die ihr Paket auch live abliefern kann.