Die Türen gehen auf. Ankunft. Fremde Gesichter, fremde Straßen, fremde Gerüche. Alles anders, alles neu. Tausend verschiedene Eindrücke, unendlich viele Möglichkeiten. Freie Auswahl. Wer willst du sein? Die Reise beginnt.
Schon der Opener seiner Debüt-EP macht deutlich, dass es sich bei RGB um keinen alltäglichen Künstler und bei „Impulsiv“ um keinen alltäglichen Release handelt. Seit knapp vierundzwanzig Monaten sorgt der Berliner Sänger, Multiinstrumentalist und Producer für freshe Impulse innerhalb der deutschsprachigen Poplandschaft, deren Genregrenzen er mit seinem edgy Signature-Style aus dekonstruierten Beats, atmosphärisch-intensiven Melodien und roughen, ungefilterten Texten immer wieder aufbricht, verschiebt, neu definiert.
Ein Experiment, das RGB Anfang letzten Jahres mit der Single „Bisschen Wahnsinn“ begonnen hat. Kopfüber in den Flow der Nacht. Im Lichtermeer vibrierende Bässe und pupillengeweitete Early-Morning-Euphoria; ein multitoxischer Vibe, zu dem der Sänger sein neues Lifestyle-Mantra feiert:
„Ballern, Trinken, Tanzen, Ficken“. Alles, was geht im Endlos-Loop. Und zwar eine ganze Menge, wie der Sänger auf dem fast 400k mal gestreamten Anthem „Verschwende deine Jugend (feat. Savvy)“ zeigt. Die ersten Warnungen aus seinem Umfeld gehen zwischen verzerrten Basslines und treibenden Beats unter. Scheissegal, Hauptsache der nächste Kick ist safe. Mach lauter! Auf seiner ersten EP präsentiert RGB einen Querschnitt aus schon veröffentlichten Songs und brandneuen Tracks, die eine zusammenhängende Story ergeben. Vergleichbar mit einer imaginären Netflix-Serie irgendwo zwischen „Skins“, „Trainspotting“, ein bisschen „Requiem For A Dream“ und „24 Hour Party People“, in der jeder Track für eine eigene Episode, für ein Kapitel auf seinem ganz persönlichen Weg nach unten steht. Ein Psychotrip zwischen Selbstverschwendung und fast perfekt verdrängter Verletzlichkeit, den der Musiker auf millionenfach gestreamten Tracks mit seinen Fans teilt. Eine Abwärtsspirale, die um eine zentrale Frage kreist: Wer will ich sein – und
wer bin ich wirklich?
„Digitale Liebe“ als Ablenkung von sich selbst. Mit bedeutungslosem Dating-App-Sex gegen die Einsamkeit und die innere Leere, die jeden Tag ein bisschen größer wird. Geredet wird nicht viel, was hat man sich denn auch zu sagen? Lieber mit Unbekannten schlafen, als ganz alleine.
Anonymer Zeitvertreib bis zur nächsten Party. Denn letztendlich sind doch alle nur „Eintagsfliegen“ und alt zu werden war nie der Plan. Maximale Flughöhe erreicht, während das „Großstadtfieber“ unaufhörlich steigt. Alles längst im roten Bereich. Trotzdem immer schneller, weiter, higher. Steilgehen bis zum Kollaps.
Songs wie Fragmente, Gedankenscherben, bruchstückhaft verzerrte, unscharfe Selfies vom Struggle mit sich selbst, auf denen RGB nicht nur sein eigenes Lebensgefühl, sondern auch das der Gen Z festhält. Momentaufnahmen von Selbstzweifeln und Ängsten, Break-Ups und Break-Downs, ungesunden Gedankenschleifen und Identitätssuche, dem Gefühl urbaner Verlorenheit und der Flucht vor dem eigenen Spiegelbild. Verschiedene Impulse und sich immer wiederholende, toxische Verhaltensmuster, die sich gegenseitig füttern und die langsam immer stärker werden. Der Morgen danach. Turning Point. Dicker „Smog“ liegt über der Stadt und vernebelt den Kopf. Jeder Schritt nach vorne sind zwei zurück. Was ist aus den Träumen und Plänen geworden, die man irgendwann mal hatte? Haben sich in häßliche, kleine Monster unterm Bett verwandelt, die auf ihr Ende warten. Fluchtimpuls: Selbstbetäubung aus Angst vor dem Scheitern. In allen Farben gegen die Eintönigkeit. Überall hin, nur nicht zurück nach Hause. Und plötzlich ist sie da. Gemeinsam auf
Autopilot durch die Nacht. „Gib Gas!/ Lola rennt (feat. Yecca)“ – Anfang und Ende einer chemical romance zwischen beschmierten Klowänden und dem neuen Tag. Kann das Liebe sein? Fail. Und fast forward in den Heartbreak.
Nachdem RGB die Doppelsingle kürzlich während eines heftig gefeierten Guerilla-Gigs in einem Berliner Späti am Kottbusser Tor zum ersten Mal live performt hat, ist er nun bereit, mit „Impulsiv“ seine Debüt-EP zu droppen. Mal kraftvoll und energetisch, mal melancholisch-düster, im nächsten Augenblick nachdenklich und introvertiert. Ein Spannungsfeld zwischen Experimentierfreude und emotionaler Zerrissenheit, mit dem der Musiker seinen Status als einer der außergewöhnlichsten neuen Acts im deutschsprachigen Pop zementiert.
Letzte Etappe. Zurück in die Einsamkeit und auf die Flucht vor der Auseinandersetzung mit sich selbst. Einfach weglaufen und sich eingraben. „Golddigger“ auf dem Weg ins rabbit hole. Immer tiefer in den Exzess und in die Selbstzerstörung. So weit, bis es kein Zurück mehr gibt und das Davonrennen schlimmer wird als das, wovor man sich eigentlich fürchtet. Totalabsturz im „Polizeigriff“. Die Metaebene gibt nach. Zusammenbruch. Freier Fall bis zum Aufprall im „Wahnsinn“. Ganz unten angekommen: Bei sich selbst.
Mit „Impulsiv“ erscheint nun RGBs Debüt-EP, der in den kommenden Monaten drei weitere
Extended Play-Releases folgen. Begleitet wird jede EP von einem Kurzfilm, der den jeweiligen Plot aufgreift, vertieft und der erst gemeinsam mit den Songs das vollständige Bild ergibt. Am 12.10.2024 wird RGB seine „Impulsiv“-EP erstmals in kompletter Länge während eines exklusiven Konzerts performen.
Die offizielle Webseite von RGB mit allen Informationen findet
ihr hier: https://www.rgb-musik.de/