Ronja | Biografie

Biografie 2025

Ronja

“Eine Familie”

VÖ: 12.09.2025

 
In ihrer 3. Single malt Ronja das Bild einer heilen Familie, ein Bild das fast verblasst ist, denn die 21 Jährige kann sich kaum mehr daran erinnern, wie es sich für sie angefühlt hat, als sie noch kein Trennungskind war.
Ronja stellt sich die Frage, wie ihr Leben verlaufen wäre, hätten sich ihre Eltern damals nicht getrennt und sie nicht zwischen zwei Häusern, zwei Kinderzimmern aufgewachsen wäre. Zerrissen und immer die Angst, dass es ihre Schuld war.
Leise Vocal Samples und ein sanftes Klavier bauen Ängste und Sorgen auf und fast wie in einer Schneekugel festgehalten erzählt Ronja von ihrer Kindheit. „Eine Familie“ endet laut, mit damit auch der Kummer und die Rage, denn für Ronja fühlt es sich so an als wäre da ein Realität, welche ihr geraubt wurde; in den Armen ihrer Eltern, Frieden und Liebe.
 

„Ding im Brustkorb EP“

VÖ: 10.10.2025

 
Wo früher ein Blumengarten zuhause war, sitzt heute ein geflicktes Herz. Knapp ein Jahr nach ihrer Debüt-EP ist Ronja zurück mit neuer Musik. Mit Ding im Brustkorb zeigt uns die Musikerin sieben Songs, die düsterer, ehrlicher und tiefer klingen als je zuvor.
Die EP ist eine Bestandsaufnahme einer zerrütteten Innenwelt. Während Sichtrennen, Vergessen, Vergeben noch vor allem von äußeren Einflüssen und externer Wahrnehmung geprägt war, lässt uns Ronja auf Ding im Brustkorb tief in ihren emotionalen Kern blicken. Dorthin, wo es still, chaotisch und schmerzhaft ist. Zwischen emotionaler Taubheit und der Sehnsucht nach etwas Großem schreibt die Künstlerin ihre Songs vor allem für sich selbst. Auch wenn sie gerade noch gar nicht weiß, wer das genau ist.
Doch nicht nur lyrisch überrascht die Musikerin mit einer 180-Grad-Wende, auch ihre Soundwelt ist kaum wiederzuerkennen. So vereint die EP ein in sich tobendes Gefühl mit wabernden Beats und unerwarteten Vocals.
Die Songs erzählen von eigenen Fehlern, die darauf bestehen, gemacht zu werden. Von einer toxischen Beziehung, aus der man nicht fliehen kann oder von der Frage: Wer wäre ich, wenn meine Eltern sich nie getrennt hätten? Aus Tagträumerei ist eine Konfrontation mit der harten Realität geworden.
„Und ich häng schon auf halb acht, fahr mich trotzdem an die Wand“, singt Ronja benommen, aber entschlossen.
Die EP schubst die Zuhörer:innen ins kalte Nass des Erwachsenwerdens. Sie greift Identitätsfragen auf, die schon lange an der Künstlerin nagen. Wie in ihrem Track Familie. Denn die Trennung der Eltern hinterlässt mehr als nur Herzschmerz, sie hinterlässt einen tiefen Bruch im eigenen Selbstbild. Was, wenn das alles nie passiert wäre? Wer wäre ich heute? Hätte ich weniger Sorgen? Und wie fühlt es sich eigentlich an, in ein geborgenes Zuhause zurückzukommen?
In der zweiten Hälfte der EP wird es musikalisch kantiger und düsterer: „Ich neige zu Melancholie, was mal tief ging, vergisst man nie.“
Die EP ist in ihren Anfängen mit Max Kühn entstanden – ein Startpunkt für das neue Writing und den neuen Sound von Ronja. Ausproduziert und feingeschliffen wurden die Songs dann gemeinsam mit Stefan Heinrich. Frei von äußeren Erwartungen oder kommerziellem Druck. Zum ersten Mal erlaubt sich Ronja, ganz bei sich zu bleiben. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und formuliert ihre Gefühle direkt und ehrlich. Kein Bedürfnis mehr, sich anzupassen. Nicht an ihr Umfeld, nicht an die Szene. Von Letzterem hatte sie sich im letzten Jahr entfremdet gefühlt, zu viele Gedanken an Ansprüche, die unerreichbar schienen. Doch der Prozess dieser EP bringt Ronja zurück zu sich. Mit gefestigtem Stand in der Industrie und einem neu entfachten Feuer fürs Musizieren.
„Der Prozess ist das Schönste, Wichtigste, Erfüllendste am großen Ganzen.“
Ronja schreibt über das, worüber oft geschwiegen wird und findet so textlich wie musikalisch eine neue Kraft. Mit ihrer neuen EP befreit sie sich von Rollenbildern, Erwartungen, dem Drang zu gefallen. Keine Selbstoptimierung, sondern Selbsterkenntnis. Darüber, dass Emotionen komplex sind. Und dass Stärke und Zerbrechlichkeit gleichzeitig existieren dürfen – vielleicht sogar müssen.
Ein Sorgenkind, das sich zu viel, zu wenig, zu laut oder zu leise fühlt und trotzdem weitermacht. Es ist eine neue Ära angebrochen. Mit ungefilterten Gedanken, die einen nachts wachhalten, isolieren und verzerren. Genauso aber den Antrieb geben, sich aus dem tauben Gefühl zu emanzipieren. Ronja befreit sich von den imaginären Ketten, die sie sich im letzten Jahr selbst auferlegt hat. Die Erwartungen an sich selbst haben sich verändert. Und so ist Ding im Brustkorb vor allem eine EP für sie selbst geworden.
 
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